Das neue, ultraleichte Petzl RAD System für Skihochtourengeher und Freerider
Die tief verschneiten Gipfel abseits der planierten Pisten gehören im Winter den Freeridern und Skihochtourengehern. Beide benötigen für ihre Touren im offenen Gelände größtmögliche Sicherheit – die einen beim Abseilen in steile Pulverrinnen, die anderen zum Schutz vor Spaltenstürzen im vergletscherten Gelände. Das RAD System (Rescue And Descent) – ein Spaltenbergungs- und Abseilhilfe des Kletterausrüstungsexperten Petzl – bietet nun die Möglichkeit, sich vor diesen Risiken mit minimalem Aufwand soweit es geht zu schützen. Aufgrund seines geringen Gewichts und Packmaßes gibt es keinen Grund mehr, kein Seil zum Freeriden und auf Skihochtour mitzunehmen. Kern des RAD Systems ist eine 6 mm starke Dyneema-Reepschnur (die RAD Line), deren hyperstatische Eigenschaft die Wahrscheinlichkeit, einen Spaltensturz zu halten, erhöht. Die spezielle, griffige Mantelkonstruktion bietet ein ausgezeichnetes Handling beim Abseilen.
Mit dem RAD System auf Skihochtour:
Spaltenstürze stellen neben Lawinen die größte Gefahr für Skihochtourengeher dar. Auf Tour dient die RAD Line zunächst wie ein herkömmliches Dynamikseil zum Anseilen auf dem Gletscher. Zusammen mit den im Set inbegriffenen Seilklemmen, Karabinern und der Bandschlinge lässt sich mit wenigen Handgriffen ein effizienter Flaschenzug zur Rettung von Tourenkameraden aus der Gletscherspalte herstellen. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Dynamikseil tritt bei einem Spaltensturz mit der hyperstatischen RAD Line allerdings kein so genannter Jojo-Effekt auf. Petzl-Versuchsreihen haben gezeigt, dass dies die Wahrscheinlichkeit erhöht, den Spaltensturz eines Tourenpartners zu halten. Das komplette RAD System wiegt gerade mal knapp ein Kilo. Damit halbiert es das Gewicht eines gleichwertigen Spaltenbergungssets mit herkömmlichem Halb- oder Einfachseil.
Mit der RAD Line zum Freeriden:
Nicht in jede Wand bzw. Rinne kann man beim Freeriden direkt mit Ski einfahren. Oft muss man zunächst über einen Felsriegel oder eine Steilstufe abseilen, um an die schönen Skihänge zu kommen. Und auch während der Abfahrt können Steilstufen den Weg versperren. Konventionelle Lösungen mit einem Kletterseil im Gepäck sind voluminös und wiegen viel. Hier ist das RAD System die leichtere Alternative. Mit der Petzl Spezialreepschnur RAD Line können Steilstufen überwunden werden. Die aufwendige, griffige Mantelkonstruktion ermöglicht ein besseres Handling im Abseilgerät als vergleichbar dünne Reepschnüre. Das macht das RAD System zur idealen Lösung für Steilabfahrten, bei denen ein Abseilen erforderlich sein kann.
Die Technologie hinter dem RAD System:
Im Fokus des RAD Sytems steht die 30 m lange Spezialreepschnur RAD Line mit 6 mm Durchmesser. Ihr Kern besteht aus hochfestem Dyneema®, der Seilmantel aus einem Geflecht aus Polyester, Dyneema und Aramid. Durch diese spezielle Konstruktion ist die Oberfläche äußerst griffig. Die RAD Line ist sehr flexibel, wordurch sich unter Last ihr Querschnitt vergrößert. Aufgrund dieser beiden Eigenschaften ist sie beim Abseilen bequemer zu handeln und schneidet bei Bergungs- und Rettungsaktionen nicht so tief in den Spaltenrand ein, wie es Reepschnüre mit vergleichbarem Durchmesser täten. Aufgrund ihrer Hyperstatik – das Dehnvermögen liegt bei weniger als zwei Prozent – ist die RAD Line nicht für das Sichern über einen Fixpunkt zugelassen. Dafür verhindert ihre hyperstatische Eigenschaft den sogenannten Jojo-Effekt beim Spaltensturz. Versuchsreihen haben ergeben, dass dadurch der Prozentsatz gehaltener Stürze erhöht werden kann. Für den schnellen Einsatz ist die RAD Line inklusive Zubehör (Tibloc, Micro Traxion, Bandschlinge und zwei Karabiner) in einem praktischen Packsack verstaut, der entweder im Rucksack mitgenommen oder am Klettergurt befestigt werden kann. Das ganze Set wiegt nur 1.045 g.