RIDERPROFILE | MATHILDE GREMAUD
„Wenn ich durch die Hölle gehe, gehe ich einfach weiter – irgendwann fängt es wieder an, gut zu werden.“
Foto: Mark Clinton & Frederik Kalbermatten / Red Bull Content Pool
Alter: 25
Wohnort: Schweiz
Homespot: La Berra
Beruf: Freeski Athlete
Sponsoren: Red Bull, Oakley, Fischer, Tyrolia, La Berra, Fribourg, Oxygen IT, Raiffeisen
Erfolge: - Gold bei den Olympischen Winterspielen in Peking im Slopestyle & Bronze im Big-Air-Contest, Acht X-Games-Medaillen, FIS-Weltmeisterschaften: 2x Slopestyle-Weltmeisterin, 1x Vize-Weltmeisterin
Aktuelle Projekte: „She Who Flies”Dokumentation
Media: @mathilde_gremaud
Mathilde ist eine dieser Athletinnen, bei denen man sofort spürt: Skifahren ist nicht einfach ein Job – es ist ihr Herzschlag. Schon als Kind im kleinen Familien-Skigebiet hat sie jeden Hügel zum Kicker umfunktioniert. Eine Schaufel, ein paar Freunde, ein selbstgebauter Sprung – mehr brauchte sie nicht, um Backflips zu üben und ihre Liebe zum Freestyle zu entdecken. Den ersten echten Snowpark zeigte ihr später ihr Cousin, gemeinsam machten sie die ersten 360s und tauchten in die Welt des Freeskiings ein. Inspiriert von ihm – und von Freeski-Pionierinnen wie Virginie Faivre, Kaya Turski oder Emma Dahlström – wurde langsam klar: Das ist mehr als ein Hobby.
Der Moment, in dem es endgültig „Klick“ machte, kam 2016 bei den Youth Olympics. Das Ergebnis war nicht das erhoffte, aber das Gefühl danach war stark genug: Das will ich für immer machen. Ihre Eltern, beide leidenschaftliche Skifahrer, haben Mathilde früh geprägt – ohne Druck, aber mit einer riesigen Portion Begeisterung. Seit sie zwei Jahre alt ist, steht sie auf Skiern, und jedes Wochenende ging es rauf auf den Berg. Heute ist sie bekannt für technische Präzision, Kreativität und einen Stil, der irgendwo zwischen soft und aggressiv schwebt – eine Mischung, die man sofort erkennt. Wie sie neue Tricks lernt? Extrem strukturiert. Mathilde trainiert jeden Move zuerst im Kopf, visualisiert ihn dutzende Male, bevor sie überhaupt ans Airbag geht. Erst wenn sich alles „reif“ anfühlt, setzt sie den Trick auf Schnee. Risiko minimieren, Selbstvertrauen maximieren – das ist ihr Weg. Druck? Für sie entsteht er weniger im Wettkampf als im Training. Die Starts bei großen Contests fühlt sie als Privileg – ein Moment voller Dankbarkeit, Fokus und Freude. Und dennoch: Der größte Kampf findet in ihr selbst statt. Erwartungen, Selbstzweifel, Phasen mit weniger Selbstvertrauen – all das hat sie geprägt. Jede Verletzung, jeder Rückschlag hat ihr gezeigt: Mit Zeit, Geduld und Freundlichkeit zu sich selbst wird alles wieder gut. „Wenn du durch die Hölle gehst, geh weiter“ – das beschreibt sie ziemlich treffend.

Was sie antreibt? Die Lust, besser zu werden. Nicht nur für Medaillen, sondern für das Gefühl, neue Türen in sich selbst zu öffnen. Seit ihrem historischen Switch Double 14 weiß sie, dass die Grenzen weiter weg sind, als man denkt. Für die Zukunft träumt sie von neuen Tricks, neuen Projekten – vor allem einer echten Ski-Videopart. Und vom Impact? Sie möchte, dass junge Mädchen sehen: Sie können viel mehr, als sie glauben. Keine Limits setzen, einfach losfliegen.
Abseits des Sports liebt Mathilde entspannte Tage zuhause, spontane Abenteuer, Bewegung ohne Zweck – und nerdige kleine Challenges wie Sudoku oder den Zauberwürfel. Am wichtigsten ist ihr aber der Freundeskreis: Menschen, die einen unterstützen und mit denen Skifahren einfach Spaß macht. Genau das gibt sie auch dem Nachwuchs mit: „Sucht euch Leute, die euch pushen, statt zu bremsen – dann passiert der Rest fast von allein.“










