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„Soul of the Mountains“ - an was müsst Ihr da denken? Die Weiße Frau vom Kaunertal, was Hochprozentiges aus dem Zillertal oder den Spirit, der so einzigartig ist, dass wir ihm alle verfallen sind? Bei mir springt da sofort das Kopf-Kino an. Mir fallen Aufstiege, Hänge, Gipfel, Touren, Abfahrten und Erlebnisse ein. Mir fallen Freundschaften ein, Glücksgefühle und Sonnenaufgänge. Nachttouren ohne Stirnlampe bei Vollmond. Mir fallen aber auch Momente ein, wo uns eben dieser „Soul“ verlassen hat, wo wir nass, frierend, irgendwo im Nichts standen, wo man einfach nur denkt: „Was mach ich hier, was hat mich zum Teufel hierhergebracht und wie um alles in der Welt komm ich aus der Scheiße wieder raus.“ Eigentlich sind das auch alles „Bergstolz- Gefühle“ für mich.
An was ich bei „Soul of the Mountains“ niemals gedacht hätte, war ein Skitourenrennen. Skitourenrennen stehen für schnell bergauf, irgendwie (auch schnell) bergab, furchtbar leichtes Equipment, a Mords Schinderei und damit für mich alles andere als Spaß. Die Skepsis war - besonders weil das Aufmacherbild auch noch eins der Ski-Bergsteig-Nationalmannschaft in Maloja Rennanzügen zeigte - also groß, als unsere Freunde von Maloja zum ersten „Soul of the Mountains Skitourenrennen“ auf‘s Rossfeld luden. Geistig war ich schon am Ausreden suchen, um mich um die Teilnahme zu drücken, als ich auf die Website klicke: Teamrennen, keine Zeitnahme, mindestens eine Frau im Team, Loungebereich im Ziel, Schnaps unterwegs, der Spaß steht im Vordergrund, für einen guten Zweck und überhaupt, erklärte mir Andi, seien wir eh schon angemeldet.
Und sie haben es wieder mal geschafft: Der „Soul of the Mountains“ war
mit 320 Teilnehmern auf Anhieb das größte Skitourenrennen in Deutschland.
Natürlich ging es an der Spitze auch richtig zur Sache und da würden wahrscheinlich
auch einige der Teilnehmer von „ner Mords Schinderei“ sprechen.
Aber der ganz große Teil der „Rennläufer“ marschierte entspannt plaudernd,
das strahlend schöne Winterwetter genießend, ganz locker dem Ziel entgegen.
Als das letzte Team mit großem Beifall im Ziel begrüßt wurde, entwickelt sich
genau das, was sich die Malojas wohl vorgestellt und erhofft hatten: Robert
von Dynafit, am Fuß die ultraleichten 2018er Rennski und neuesten superduper-
Carbonschühchen, trägt zur Freeridehose ein neongelbes Elho Freestyle
Stirnband. Freerideklamotten und Rennanzüge mischen sich, Kinder wuseln,
der „Pizza Weltmeister“ gibt alles, die Sonne brennt, der Sound groovt, alle
sind happy, stoßen miteinander an und genießen die gemeinsame Zeit am
Berg, oder den „Soul of the Mountains“ oder, wie wir es nennen, sind „Bergstolz“!
A sau guads Gfühl!
Euch allen viel Spaß da draußen und „an Haufen Soul“