Aktuelle Ausgabe als E-Paper
Servus liebe Mountbikegemeinde! Ein prächtiger Winter liegt hinter uns und wir freuen uns wieder aufs Bike zu steigen, bei den ersten warmen Sonnenstrahlen. Heute will ich mal ein etwas heikleres Thema anschneiden, und zwar die Flaute in der Bikebranche.
Nach den enormen Zuwachsraten in der Coronazeit, kam nun das große Erwachen. Viele dachten, dass es mit dem Boom immer so weiter geht, es wurde auf Teufel komm raus geordert, und nun? Schlechte Wirtschaftsdate, hohe Inflation, exorbitante Preiserhöhungen auch in der Bikebranche führen dazu, dass die Verbraucher nichts mehr kaufen wollen oder nicht mehr können. Nun sind die Lager voll bei den Herstellern und in den Bikeshops. Was tun? Für den Verbrauer ist es allerdings nicht das schlechteste. Wer sich jetzt ein Bike anschaffen will, der kann mit hohen Rabatten rechnen. Aber was kann die Bikeindustrie tun? Mit Pro Mountainbike Kampagnen könnte man unter anderem dafür sorgen, dass noch mehr Menschen aufs Rad steigen.
Erschreckend ist, wie wenig Bikeparks es in Deutschland gibt, hier ist auch die Bikeindustrie gefragt. Sie sollte Initiativen mehr unterstützen und von Anfang an aktiv an den Projekten beteiligt sein. Es ist mit die Aufgabe der Bikeindustrie, bei der Politik Druck zu machen und darauf hinzuweisen, was für ein Potenzial in so einem Projekt steckt. Hier wird meiner Meinung viel zu wenig seitens der Bikeindustrie unternommen. Es hilft nichts, wenn man trauert, um die nicht verkauften Bikes und Kostensparmodelle fährt und sonst aber nichts unternimmt. Es muss eine gute Infrastruktur geschaffen werden, wir brauchen viele neue Bikeparks, dann wird man auch wieder die Nachfrage ankurbeln. Aber leider stehen die Initiatoren von Bikepark-Projekten ziemlich alleine da, im Kampf um Genehmigung im Beamtenjungle der Gemeinden. Hier werden die besten Projekte mit immer neuen Auflagen so lange malträtiert, bis selbst der enthusiastischste Initiator die Segel streicht. Denn als Einzelkämpfer hat man es schwer, gegen den Gemeinderat, Bahnbetreiber, Interessensgemeinschaften und Umweltbehörden. Ich kann ein Lied davon singen. Ich habe fünf Jahre lange versucht im Spitzing-Skigebiet einen Bikepark zu initiieren. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, gegen die Mühlen der Bürokratie anzukämpfen. Aktuellstes Beispiel ist das Bikeprojekt am Oedberg in der Gemeinde Gmund am Tegernsee. Hier ziehen sich die Verhandlungen nun schon seit 3 Jahren hin und es ist bewundernswert, wie sich die Bikecrew Tegernsee hartnäckig um dieses Projekt bemüht. Hier kann ich nur an die Bikeindustrie appellieren: Bitte unterstützt tatkräftig alle Initiatoren, die ein Bikeparkprojekt vorantreiben, denn Ihr seid diejenigen, die am Schluss davon profitieren werden und so wieder mehr Bikes verkauft. Denn nur gemeinsam werden wir es schaffen, gegen die ewigen Nörgler und Neinsager anzukommen. In diesem „nix für unguad“ wünsche ich allen einen guten Start in die Bikesaison.
Ride on