Von Balderschwang auf den Hochschelpen
In der Ruhe liegt die Kraft
Balderschwang gilt zu Recht als schneereichster Ort Deutschlands. Das Tal ist schüsselförmig dem Westwind zugeneigt. Kommt feuchte und kalte Luft, wird sie wie im Aufzug nach oben verfrachtet. Dann schneit es munter, oft stunden oder tagelang ohne Unterbrechung. Manchmal hat man Mühe, von den ausgefrästen Straßen und Wegen auf die Schneedecke hinaufzukommen.
Leider trifft das diese Saison nicht ganz zu, ausreichend Schnee gibt es im Schwabendomizil jedoch trotzdem! Das heutige Ziel war eine entspannte Tour auf den abgeflachten Hochschelpen. Bei sicherem Schnee kann man die Runde mit dem Feuerstätterkopf erweitern und der gemütlichen Burglhütte einkehren. Mit dem Riedberger Horn hat Balderschwang zusätzlich einen wahren Tourenmagnet im Repertoire, kein Geringerer als Luis Trenker hat den Berg als „schönsten Skiberg Deutschlands“ gepriesen. Seine strahlend weiße Gipfelpyramide überragt alle Nachbarhörner um gute hundert Meter und wirkt auf Tourengeher wie ein Magnet. Leider kommen diese aus allen Himmelsrichtungen zum Gipfelkreuz, müssen aber definierte Routen einhalten, weil dazwischen störempfindliche Raufußhühner ihre Schutzgebiete haben.
Uns war das Gewusel am Horn zu viel, deswegen belohnten wir uns mit einer einsamen Brotzeit am Gipfel des Hochschelpen und einer wahren Genussabfahrt, ohne fremde Spuren oder „Selfieverrückte Mountaineerer ?“ zurück nach Balderschwang.
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