Tested On Tour: Kari Traa Flette LS
Everyday is a Baselayer Day!
Die Skisaison 2018/19 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Wie eigentlich immer hatte auch dieses Jahr jede/r von uns seinen bzw. ihren Lieblingsski, der immer dann mitkam auf den Berg, wenn nicht GANZ SICHER ein anderer Ski der bestmögliche für den Tag war. Und wie in jeder Saison hat sich für jede/n das eine oder andere Lieblingsteil herauskristallisiert, sei es die neue Goggle mit dem Mega-Sichtfeld, der ultraleichte Helm oder die neuen Volllederhandschuhe. Einer meiner absoluten Favoriten in dieser Saison war das Kari Traa Flette Baselayer: „Das Shirt ist ja schon angewachsen bei dir!“
Schnitt
Die Größe würde ich als „True to size“ bezeichnen. Sehr angenehm der längere Schnitt, so rutscht das Shirt definitiv nicht aus der Hose, wenn frau die Skischuhe schließt. Dank Stretch Fabric Mapping ist der gesamte Schnitt für „Bewegung“ optimiert, daher macht das Ding auch Hampelmänner und Yogaübungen problemlos mit, wenns mal richtig kalt sein sollte.
Material
Der Flette Baselayer besteht nicht aus 100% Merinowolle sondern aus einem Gemisch aus 60% Wolle und 40% Lenzing Modal. Dieses Material wird aus nachhaltigem Buchenholz hergestellt, indem das Holz in Fasern umgewandelt wird, die – in Ballen verpackt – von den Spinnereien in Stoffe verwebt werden. Modal erfreut sich besonders wegen seiner Weichheit so großer Beliebtheit. Die Merinowolle, die Kari Traa verwendet, ist laut Hersteller natürlich zertifiziert und vollkommen Mulesing-frei und stammt aus Australien und Neuseeland.
Während die Merinowolle wärmt, fühlt sich Modal angenehm kühlend an. So hat man auch in beheizten Räumen nicht das Gefühl, gleich einen Hitzekollaps zu erleiden. Außerdem „verwuzelt“ die Wolle dank des Mischgewebes auch nach dem Waschen nicht.
Tragekomfort
Entschieden habe ich mich für das Flette Baselayer in der Farbe Naval, also für die weiß-blaue Variante, weil die – Achtung Girly-Alarm - zu allen meinen Skisachen passt... ;-) Beim Auspacken fühlt sich das Material ziemlich dünn an, was Zweifel aufkommen ließ, ob das Shirt auch wirklich warm hält. So wirkt auch der weiße Körper des Shirts leicht transparent (nicht durchsichtig!). Wer das überhaupt nicht mag, sollte von dieser Farbvariante aber von vornherein absehen...
Beim ersten Hautkontakt überzeugt das Longsleeve allerdings schon mit seinem außerordentlich weichen Griff. Richtig kuschelig! Dabei aber überhaupt nicht pampig-wollig, sondern schön glatt – auch unter schmalen Ärmeln rutscht das Shirt gut. Die gestrickten Ärmelbündchen schließen schön ab – hier hat kalter Luftzug keine Chance. Persönlich würde ich mir noch Daumenlöcher wünschen, aber das ist Geschmackssache.
Funktionalität
In der Praxis hat das Flette Baselayer alle Vorteile von Merinowolle: Fängt auch nach mehrmaligem Tragen nicht zu riechen an, hält bei Kälte schön warm (Ja, obwohl die Qualität so dünn erscheint!), transportiert aber auch den Schweiß gut ab, wenn man mal ins Schwitzen kommt. Bewährt hat sich dieser Baselayer sowohl im Kanadischen Hochwinter bei -18° als auch auf den ersten Frühlingsskitouren – da allerdings dann schon mit hochgekrempelten Ärmeln. Wie gesagt, dieses Baselayer ist diesen Winter beinahe angewachsen. Und wenn ich es nicht getragen habe, dann wars im Rucksack als Notfallschicht mit dabei.
Klar, der Preis ist bei Kari Traa immer recht „skandinavisch“. Lieblingsteile rentieren sich aber dann doch meistens, die trägt man schließlich bis sie auseinanderfallen. Daher: Kaufempfehlung!
- Freigegeben in Stuff

Das Shirt besteht aus 100% Merinowolle, wie bei vielen Spezialmarken aus vollkommen mulesing-freier Schafzucht. Um das zu gewährleisten, folgt das von der ehemaligen Freestyle-Skiing Olympiamediallengewinnerin Kari Traa gegründete Label dem IWTO (International Wool Textile Organisation) Gütesiegel und setzt auf Ursprungs- und Verarbeitungszertifikate. Verarbeitet wurde 240 g starke und 19,5 Mikron feine Merinowolle. Dabei beträgt ein Mikron ein tausendstel Millimeter – je niedriger der Wert, desto feiner die Wolle. Merino liegt in einem Bereich zwischen 16,5 und 24 Mikron, „normale“ Wolle bei ungefähr der doppelten Faserstärke. Da sich die menschliche Wahrnehmungsschwelle bei ca. 25 Mikron befindet, kratzt Merinowolle übrigens nicht. Unter den Armen wurde ein dünnerer 180 g Strick verwendet, um eine noch bessere Atmungsaktivität des Longsleeve zu gewährleisten.
Der längere Schnitt erweist sich als angenehm: Frau bekommt keine kalten Nieren! Die flachen Bündchen liegen schön an und sorgen dafür, dass die Ärmel nicht hochrutschen. Das Stretchmaterial fühlt sich auf der Haut sehr angenehm und warm an. Insgesamt fällt das Shirt auch durch den körpernahen Schnitt eher klein aus – eine Größe größer als gewohnt kann frau schon einplanen bzw. sollte man definitiv zur größeren Größe greifen, wenn man zwischen zweien schwankt.
Aufgrund seiner hygroskopischen Fähigkeit eignet sich Unterwäsche aus Merino aber besonders für Aktivitäten, bei denen sich schweißtreibende Phasen mit Ruhephasen abwechseln. Die Fasern leiten Feuchtigkeit von der Haut weg, lagern diese ein und geben sie anschließend in Form von Wasserdampf wieder ab. Da die Feuchtigkeit allerdings in und zwischen den Fasern eingelagert wird und die Faseroberfläche dabei trocken bleibt, fühlt sich das Material nicht klamm an. Zusätzlich erzeugen Merinofasern während sie Feuchtigkeit aufnehmen in einem exothermen Prozess Absorptionswärme, bis die Fasern mit Wassermolekülen gesättigt sind.
Diese Teile aus Wolle, Fleece oder Mischgewebe halten warm. Bei den Handschuhen sind vor allem die Trainingshandschuhe Myrbla und Louise beliebt.








