Bergstolz fragt nach: Sanna Kosa / Say Mahalo
„Jetzt ist doch eine gute Zeit, mal komplett aufzuräumen“
Hier führen wir ab sofort jeden Tag ein kurzes Interview mit der Branche: Rider, Fotografen, Touristiker, Industrie und auch Shops kommen zu Wort. Mit ihnen unterhalten wir uns darüber, was die Corona-Krise für sie jeweils bedeutet und wie sie versuchen, möglichst unbeschadet aus dieser zu kommen. Heute im Talk: Susanna Kosa, die Frau hinter der Kamera von Paws & Wheels!
SportsMedien: Hey Sanna, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Hi, mir geht’s wirklich gut. Ich bin gesund und meine Familie zum Glück auch. Wenn ich ganz ehrlich bin, „genieße“ ich die Entschleunigung gerade sogar ein wenig. Mein Leben war die letzten 3 Jahre einfach viel zu stressig...Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass die Situation für viele Menschen katastrophal ist, daher versuche ich, meinen Anteil zu geben, indem ich spende und ein ProBono Projekt für eine Hilfsorganisation schneide.
SportsMedien: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Dir beschreiben?
Ich wohne seit einem Jahr im Alpenvorland und hier auf dem Land merkt man deutlich weniger von den Einschränkungen als zum Beispiel meine Freunde in München. Wir müssen nicht vor Supermärkten anstehen, können leichter Abstand halten und haben die Natur und die Berge vor der Haustür. Im Moment kommen auch keine Tagestouristen mehr, dadurch ist es sooo ruhig und die Stimmung sehr entspannt. Ich vermisse nur meine Freunde schrecklich...
SportsMedien: Die Wintersaison hat sehr abrupt geendet. Was machst Du gerade?
Ich lese wie verrückt und mache gerade Online-Kurse für Storytelling und Colour Grading. Ansonsten bin ich mit meinem Hund ein paar Stunden am Tag unterwegs und mache Sport. Ich fahr viel Rad und nutze Fitness-Apps. Außerdem haben wir im Garten eine kleine Outdoor-Crossfitbox und toben uns da mit meinen Mitbewohnern jeden Tag aus.
SportsMedien: Für Dich als Filmerin – Erinnerungen an den vergangenen Winter rauskramen oder die aktuelle Lage dokumentieren?
Och, gerade nehme ich mir lieber viel Zeit für Fortbildung, probiere neue Foto – und Filmtechniken aus und arbeite die vielen „Berge“ ab, die sich angehäuft haben...Webseite, Papierkram, Steuerkram, Alltagskram. Man schiebt doch so viele Dinge so lange vor sich her – und jetzt ist doch eine gute Zeit, mal komplett aufzuräumen.
SportsMedien: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung? Wie versuchst Du, die wirtschaftlich schwierige Lage als Selbstständige zu meistern?
Da bin ich gerade noch recht gechillt...im Moment laufen noch zwei Schnittprojekte und ein größeres Projekt, bei dem wir gerade in der Konzeptionsphase sind, daher habe ich noch genug Arbeit. Und ich habe zum Glück genug Rücklagen. Zudem lebe ich recht minimalistisch in einer Haus-WG und brauche nicht viel, außer ein gutes Bike und ein gutes Buch...und ne Hängematte :)
SportsMedien: Wagst Du einen Ausblick? Wie läuft der Sommer und wie sieht die Wintersaison 20/21 aus? Was wirst Du heute in einem Jahr machen?
Hm..schwierig...ich glaube, dass die Beschränkungen ab Mai langsam gelockert werden und wir Filmer und Fotografen im Sommer dann wieder in kleinen Teams arbeiten können, wahrscheinlich noch mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Digitaler Content wird für alle Unternehmen jetzt immer wichtiger, da so viele Events und Messen abgesagt wurden und sie nur online noch eine Sichtbarkeit nach außen haben...daher werden die Leute aus digitalen Branchen im Sommer hoffentlich doppelt so viel Arbeit haben.
Und was mache ich nächstes Jahr um die Zeit? Hoffentlich wieder Schnee und Sonne auf den Gletschern geniessen....
SportsMedien: Sanna, vielen Dank für Deine Zeit! Wir wünschen dir nur das Beste!
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