Petra Unterwegs: Warth-Schröcken
Bergstolz-Autorin Petra Rapp war für uns kurz vor Weihnachten am Arlberg unterwegs.
Der nahende Vollmond zeigt sich am Abend eindrucksvoll am klaren Himmel über dem Biberkopf. Was für ein Naturschauspiel zur Begrüßung in Warth. Ein lang ersehntes Wochenende Skifahren in Warth-Schröcken in Vorarlberg, das einmal mehr durch die sich ständig wechselnden Lockdown-Bedingungen in Österreich bedroht war, ist nun am letzten Wochenende vor Weihnachten doch Realität geworden.
Blauer Himmel, für die Jahreszeit auch auf den meist schattigen Hängen in Warth-Schröcken sehr angenehme Temperaturen. Und die Schneelage ist, wie meist im vom Nordstau begünstigten Skigebiet, ausgezeichnet, auch wenn abseits der Pisten im als Freeridemekka bekannten Arlberg diesmal nicht viel geht, weil eine kurze Warmfront dem Powder vor ein paar Tagen einen fiesen Deckel verpasst hat. Macht aber nichts, denn wie schon bei früheren Besuchen zeigen sich auch diesmal die Pisten hier im Vorarlberger Skigebiet fantastisch präpariert, so dass es auch eingefleischten Off-Pistlern auf den angenehm wenig frequentierten Pisten sichtlich Spaß macht. Und ein bisschen Einfahren und an der eigenen Skitechnik feilen schadet am Anfang der Saison schließlich niemandem.Dankbare, geduldige Gäste
„Ja, es ist schon erstaunlich, mit welcher Gelassenheit die Gäste die Corona-Maßnahmen über sich ergehen lassen“, sagt Klaus Wiethüchter, Geschäftsführer der Skilifte Salober Schröcken, der ebenso wie sein Kollege Günter Oberhauser von den Skiliften Warth sowie die Tourismusverantwortlichen und Hoteliers einen turbulenten Herbst hinter sich hat. Ständig neue Corona-Regelungen, deren Umsetzung in der Praxis oft sehr schwierig sei, erzählt er. Personalprobleme in der Hotellerie, weshalb die eine oder andere Schirmbar in diesem Winter geschlossen bleibt oder reduzierte Speisekarten, weil vor allem Köche fehlen, sind nur ein paar der Probleme, mit denen die Destinationen nicht nur hier zu kämpfen haben. „Wir sind zwar jetzt mit unseren Kontrollsystemen und unserem Online-Ticketing mit einigen Click&Collect-Standorten gut gerüstet, aber wer weiß, ob die Gäste dann überhaupt kommen oder kommen können, wenn sie oder ihre Kinder danach in Quarantäne müssen. Und was ich heute sage, kann morgen schon wieder falsch sein.“ Was sich an diesem Wochenende gleich bestätigen soll, als bekannt wird, dass ab dem darauffolgenden Montag die Einreise nach Österreich nur noch für Geboosterte ohne PCR-Test möglich ist.
Es ist einfach schön hier, die Kontrollen sind auszuhalten und mit Maske Skifahren bei kalten Temperaturen sogar durchaus angenehm. Wer größerem Andrang am Morgen aus dem Weg gehen will, fährt mit dem Dorflift in Warth hinein ins große Skigebiet des Arlbergs undkann dort den weißen Rausch intensiv ausleben. Carpe diem – wenn und wem es denn, auch finanziell, möglich ist.
www.warth-schroecken.at
www.skischule-warth.com
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Zudem kann man sich an so einem Tag auch mal gut ein paar Dinge anschauen, wie die Pumpstation Hochalpsee samt Speicherteich zum Beispiel. Warth-Schröcken in Vorarlberg in Österreich gilt zwar als das schneereichste Skigebiet Europas. Der geographischen Lage und der Nordexposition der Hänge verdankt das Skigebiet regelmäßige Neuschneefälle, Schneesicherheit sowie eine top Schneequalität bis weit ins Frühjahr hinein. Dennoch investierten die Skilifte vor Ort vergangenen Winter in eine der modernsten Schneeanlagen der Alpen. „Wir wollen den Gästen auch zum Saisonstart sehr gute Pistenverhältnisse garantieren, sollte Frau Holle mal streiken. Für eine Bergregion ist eine technische Beschneiung eine Art Vollkasko-Versicherung“, sagt Siegfried Hollaus, Marketingleiter der Skilifte Schröcken.
Vollkasko braucht es derzeit nicht. Frau Holle spielt mit und hat über Nacht frischen Powder geliefert. Der Duft aus der Backstube im Keller des Hotel Walserberg, in der Hotelier Thomas Walch die alte Familientradition hoher Backkunst mit Leib und Seele weiterführt und mit seinen delikaten Brotvarianten nahezu den ganzen Arlberg versorgt, verspricht frühmorgens schon einmal einen genussvollen Tag. Zudem keine Wolke am Himmel und vor dem Hotel ein gut gelaunter Olympiasieger, der sich mit uns auf den Weg machen will.
Hubert Strolz, 1962 in Warth geboren, startete 1981 bis 1994 im Skiweltcup. Sein größter Erfolg war der Olympiasieg in der alpinen Kombination in Calgary 1988. Er betreibt zusammen mit seiner Frau eine kleine Pension direkt an der Skipiste, ist im Sommer Bio-Landwirt aus Überzeugung und im Winter Skilehrer und Tourenguide. Mit der neuen Dorfbahn, einer 8er-Gondelbahn im Warther Dorfzenterum, geht es hinauf ins hier noch schattige Skigebiet, weiter mit dem Steffisalp-Express und durch das Skigebiet hinauf zum Sal-oberkopf (2043 m) und mit dem Auenfeldjet hinüber in eine andere Welt. Vom kleinen, mit seinen 170 Einwohnern beschaulichen Walserdorf Warth zur mondänen Seite des Arlbergs nach Lech. Seit der Saison 2013/14 ist dies möglich. 2016/17 wurde mit der Flexenbahn zwischen Zürs und Stuben zudem das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs geschaffen. 88 Bahnen und 305 Skiabfahrtskilometern.
Wir schaffen heute nur einen kleinen, aber sehr feinen Teil davon, zumal „Hubsi“, wie ihn hier alle nennen, immer wieder kurz verweilen muss, weil ihn hier jeder kennt und er, freundlich wie er ist, mit jedem einen kleinen Plausch hält. Panorama genießen, Sonne tanken und Kräfte einteilen heißt das für uns. Denn wenn er dann fährt, gibt er Gas. Immer wieder ein Abstecher in den frischen, exklusiven Powder in diesem grandiosen Skigebiet inklusive.
Skifahren scheint Hubert Strolz immer noch sehr viel Spaß zu machen. On- und offpiste. Er unternimmt sehr gerne kombinierte Freeride-Touren oder auch reine Skitouren. Zum Beispiel vom Mohnenfluhsattel nordseitig die Klemm runter Richtung Schröcken, für ihn eine der schönsten Varianten hier in der Region. Oder vom Rüfikopf die Seitentäler ins Lechtal oder den Widderstein Ostgrat zum Beispiel. Sein Vollzeit-Job in der Skischule Warth führt ihn heute noch jeden Tag auf die Pisten und ins Gelände von Warth-Schröcken, obwohl sein Tag weit früher startet: "Schließlich versorge ich jeden Tag um halbsechs Uhr morgens mein Vieh!" Vom Skifahren könnte ihn das allerdings nie abhalten, er liebt den Ausblick in der Flexenbahn oder das Panorama vom Rendl ganz im Süden des "Run of Fame", von wo aus er fast den gesamten Arlberg überblickt.








