Bergstolz fragt Julia Hofmann / Profi-Mountainbikerin
„Momentan haben wir mal einen richtigen Alltag“
Mehr als einen Monat ist es her, dass wir hier an dieser Stelle das erste unserer täglichen Interviews zur Corona-Situation veröffentlicht haben. Seither hatten wir Rider, Fotografen, Autoren, Touristiker, Bergbahner und viele weitere Menschen aus der Ski- und Bikeszene im Gespräch. Heute im Talk: Julia Hofmann, Ambassador für Rocky Mountain, ION, SRAM, Rock Shox, Evoc, Ledlenser, TLD und EvilEyeware sowie Fahrtechnikinstruktor und Bike-Guide.
Bergstolz: Hallo Julia, wie geht es Dir und Deiner Familie?
Hallo liebes Bergstolz Team, uns geht es sehr gut und wir genießen die ungewöhnlich viele Zeit zuhause und nutzen sie, um unser neues Zuhause umzubauen und bewohnbar zu machen. Obwohl bei mir schon die Wehmut mitschwingt! So viele Dinge und Reisen hatte ich geplant, die jetzt verschoben oder abgesagt werden müssen.
Bergstolz: Kannst Du uns die aktuelle Situation bei Dir beschreiben?
Unser Fitnessprogramm zuhause besteht momentan daraus, 42 Dämmrollen, 40 Zementsäcke und jede Menge Holzbretter in den dritten Stock zu tragen, über 100qm Fußboden zu verlegen und Wände einzureißen und wieder aufzubauen. Zwischendurch reisen wir dann im Kopf nochmal durch die Länder der vergangenen Jahre und bringen diese Geschichten zu Papier.
Bergstolz: Die Saison hat noch nicht begonnen. Was machst Du jetzt und was hättest Du eigentlich am Plan gehabt?
Gerade jetzt in diesem Moment wäre ich wohl auf dem Weg nach Riva um, wie in jedem Jahr, die Saison mit einem Festival einzuläuten und mir dort die neuen Produkte der Mountainbikeszene zu Gemüte zu führen.
Dann hätte ich mit Karen Eller eine schöne Reise geplant und wir hätten mit unseren Mountainbikes die Welt erkundet... Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Jetzt finde ich wenigstens mal die Zeit zu planen und Dinge richtig auszuarbeiten, die in unserem „normalen“ Leben niemals da gewesen wäre.
Bergstolz: Was ist für Dich persönlich gerade die größte Herausforderung?
Die Füße stillhalten und nicht einfach mal ins Auto setzen und los fahren... manchmal werden hier die Decken im Dachboden noch niedriger als sie eh schon sind!
Bergstolz: Wie verbringst Du gerade Deine Tage?
Momentan haben wir mal einen richtigen Alltag! Nicht wie normal, wo wir uns manchmal in der Früh umschauen müssen wo wir gerade sind! Und der Tagesablauf sieht so aus: Früh aufstehen, rein in die Arbeitsklamotten, und rauf in den Dachboden. Wände bauen, Decke dämmen, Türen montieren, Boden bauen und Wände verputzen. Nur Fliesenleger, das macht mein Papa.
Bergstolz: Wagst Du einen Ausblick? Wie wäre die Planung der Saison? Wo wirst Du heute in einem Jahr sein?
Ideen haben wir und auch schon einige Träume... Aber jetzt heißt es erstmal alles auf uns zukommen lassen, denn wie wir gerade am eigenen Leib spüren, Pläne ändern sich schneller als man sich wünscht...
Bergstolz: Vielen Dank für Deine Zeit, Julia! Und noch gutes Gelingen mit dem Umbau!
www.sunnyrideoflife.de
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PS: Ihr findet noch mehr Geschichten von Julia bei uns, zB ihr Riderportrait oder eine nasskalte Schottland-Story.
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