Signature Trails
Die Nockberge sind eines der Bikejuwele Kärntens. Abseits der bekannten Hotspots hat sich hier dank einiger engagierter Locals, ein Bikegebiet der Extraklasse entwickelt. 2018 wurde hier der längste Flowtrail Europas eröffnet und zusätzlich gibt es eine exquisite Auswahl an Naturtrails –wie zum Beispiel den Alten Almweg- Trail.
Die Nocky Mountains
Wir starten in Feld am See mit einem gemütlichen 400 hm Uphill nach Bad Kleinkirchheim zur Bergbahn. Hier drehen wir noch eine Runde auf dem Übungsgelände und einige weitere auf dem Pumptrack, der hier auf dem Platz neben der Bergbahn steht. Die weiteren 1.100 Höhenmeter nutzen wir die Kaiserburgbahn. Unsere Kraft werden wir noch brauchen, meint Adrian, unser Guide – und nach der Pumptrackeinlage ist ehrlicherweise kurzzeitig auch mal gar nicht mehr so viel vorhanden. Nach der Mittelstation steigt die Bahn steiler nach oben und gibt den Blick bis in die Schladminger Tauern frei. Die Nockberge sind wesentlich alpiner als man sich Kärnten vorstellt und das Panorama an der Kaiserburg, der Bergstation, ist überwältigend. Karawanken, Julische und Karnische Alpen auf der einen Seite, Tauern auf der anderen. Durch einen Felsbogen hindurch fahren wir in den 13 km langen Flow Country Trail ein. Kurve um Kurve, Welle um Welle windet sich dieser nach unten. Gefühlt verlieren wir kaum Höhenmeter und müssen die Bremse nur sporadisch einsetzen. Ein ziemlich gutes Gefühl und gerade für Einsteiger ein tolles Erlebnis.
Schier endlos erscheint das Fahrgefühl auf den rund 13 km bei einem maximalen Gefälle von 8 Prozent. Die mit Schotter fixierte Strecke schlängelt sich von der Bergstation Kaiserburg (2.100 m) entlang des Grates über Wald-& Wiesenflächen rund 910 Tiefenmeter ins Tal. Und auch wenn man es in der Region eher bescheiden mag, so ist er doch der längste Flow Country Trail Europas. Er unterteilt sich in vier Sektionen, somit ist ein sicherer Ausstieg und vor allem auch Pausieren immer wieder möglich.
In zwei der vier Sektionen können versiertere Biker auf die Naturtrails der Region wechseln. Wer aber wahren Flow erleben möchte, bleibt wie wir auf dem Flow Country Trail. Das Gefühl erinnert an eine Mischung aus Achterbahn und Schaukeln. Nie gefährlich, und dennoch spaßig und äußerst bewegt. Für Abwechslung sorgt vor allem die Landschaft und das Gelände rund um den Trail. Im oberen Teil ist das Gelände offen und bietet ein einzigartiges Panorama bis tief hinein in die Tauern. Nach und nach wird der Trail immer mehr von Wald umschlossen. Erst von Kiefern, doch umso tiefer wir kommen, umso dichter und grüner wird es.
Unten angekommen entscheiden wir uns für eine zweite Runde am Flow Country Trail. Dieses Mal nutzen wir den technisch anspruchsvolleren Alten Almweg Trail, um nach Feld am See zurück zu gelangen. Über Wurzeln und einzelne anspruchsvolle Passagen geht es aussichtsreich am Hang entlang– immer mit leichtem Gefälle und umgeben von einem herrlichen lichten Lärchenwald. Über die Wegerhütte führt dieser alte Weg bis hinab an den See. Den Tag lassen wir am See ausklingen. Abgekühlt sitzen wir bei einem Bierchen mit Adrian am Ufer und können sehr gut verstehen, was für ihn den Reiz der Verbindung von Berg und Wasser ausmacht. Es ist diese Entspannung und Zufriedenheit, die das Erlebnis des Gipfelkreuzes und des anschließenden Trails, aber eben auch die Ruhe des Sees mit sich bringt.
„Die Nocky Mountains sind für ihre sanften Gipfel bekannt. Mit dem Bike kann man problemlos bis zu den Gipfelkreuzen fahren und von dort in die Trails einsteigen.“
3 FRAGEN AN ADRIAN KRAINER,
GUIDE & FAHRTECHNIKTRAINER
Was macht die Nockberge so besonders?
Die Nockberge sind für ihre sanften Gipfel bekannt. Mit dem Bike kann man problemlos bis zu den Gipfelkreuzen fahren und von dort in die Trails einsteigen.
Was sollte man neben dem Biken unbedingt machen?
Neben dem Biken sollte man unbedingt die zahlreichen Sportaktivitäten wie z.B. Windsurfen, SUP, Segeln, Tennis, etc. probieren.
Was macht das Leben in den Nockbergen für dich attraktiv?
Für mich ist es einfach der ideale Ausgangspunkt für meine Sportarten. Egal ob im Sommer oder im Winter: In der Umgebung gibt es für jeden Tag genug zu erleben für einen Outdoorfreak wie mich.
Foto: David Karg // Text: Norman Bielig