Mentalcoaching und Fahrtechnik – Welche Rolle spielt die Kombi?
Die ehemalige Profi-Rennfahrerin Kerstin begeistert sich schon seit 25 Jahren für das Mountainbiken und unterstützt als Fahrtechnik-Trainerin und Mental Coach Profis und Breitensportler*innen.
Mental Coaching beinhaltet Techniken und Übungen, die helfen, das Selbstbewusstsein und die Konzentration zu stärken. Hierdurch können Ängste und negative Gedankenmuster, die es während des Bikens zu überwinden gilt, herausgefunden und bewältigt werden. Ein erfahrener Mental Coach kann Mountainbiker*innen dabei unterstützen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, den Fokus auf die Aufgabe zu richten und dadurch sein persönliches Ziel zu erreichen.
Zu den Techniken des Mental Coachings gehören Visualisierungsübungen, die Mountainbiker*innen helfen, sich auf eine bevorstehende Strecke oder ein bestimmtes Hindernis vorzubereiten, sowie Atem- und Entspannungsübungen, die helfen, Nervosität und Anspannung zu reduzieren. Wer kennt das nicht, das mulmige Gefühl auf dem Bike nach einem heftigen Sturz oder in komplett neues Gelände, an das man seinen Fahrstil und auch das Mentale erstmal anpassen muss. Hier kann die Arbeit an positiven Affirmationen und Überzeugungen dazu beitragen, ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.
Ein qualifizierter Mental Coach wie Kerstin kann auch helfen, mentale Blockaden und Ängste zu überwinden, die die sportliche Leistung beeinträchtigen können. Indem er oder sie den Mountainbiker*innen hilft, seine Gedankenmuster zu identifizieren und zu ändern, kann der Mental Coach dazu beitragen, ein positives und selbstbewusstes Mindset zu entwickeln.
Insgesamt kann das Mental Coaching beim Mountainbiken eine wichtige Rolle spielen, um die sportliche Leistung zu verbessern und das persönliche Potenzial voll auszuschöpfen. Durch die Stärkung des Selbstvertrauens und der mentalen Stärke kann man nicht nur seine sportlichen Ziele erreichen, sondern auch seine allgemeine Lebensqualität verbessern.
Deshalb haben wir das ganze mal ausprobiert. Um rauszufinden, wie es in der Praxis abläuft, baten wir Kerstin um Unterstützung. Das Besondere ist, dass sie Mentalcoaching und Fahrtechnik-Training kombiniert anbietet. Zuerst wird das Mentalcoaching durchgeführt, um vor dem Fahrtechnik-Training Ängste, mentale Blockaden oder ähnliches aufzudecken und lernen zu bewältigen. Das Coaching wird Online durchgeführt und dauert circa 1-2 Stunden. Nach einem kurzen Kennenlernen werden durch spezifische Fragen und Techniken der Visualisierung die persönlichen Schwierigkeiten, wie steile Abfahrten und Abgründe neben den Trails oder felsiges Gelände, besprochen, um herauszufinden, wie es dazugekommen ist, dass sich hier Ängste oder Blockaden entwickelten. Sind hier eventuell Stürze in einem bestimmten Gelände oder Hindernissen vorangegangen, so hilft einem Kerstin die erlebte Situation zu verstehen und mit Atem- und Achtsamkeitsübungen auf die Ursache der Ängste zu gelangen.
Es müssen aber nicht immer Ereignisse während des Bikens ursächlich für unsere Ängste und Blockaden sein. So können auch allgemeine Einschränkungen in der Persönlichkeit, wie mangelndes Selbstbewusstsein, beziehungsweise -vertrauen, wie auch die Selbstüberschätzung zu Problemen auf den Trail führen. Dies gilt es aufzudecken und zu verstehen, um dann zu akzeptieren, dass Angst vor bestimmten Hindernissen oder auch andere mentale Blockaden ihren Grund haben und auch eine wichtige Schutzfunktion für uns beim Biken darstellen können.
Während des Coachings wird auch auf allgemeine Fehlerquellen, die Ängste und mentale Blockaden begünstigen, hingewiesen. Hierzu zählen mangelhafte Vorbereitung wie schlechte oder keine Tourenplanung, fehlerhafte Ernährung und wenig Wasser. Aber auch allgemein fehlende Fitness und Fahrtechnik können hier negativ beeinflussen.
Abschließend werden die neuen individuellen Ziele bis zum darauffolgenden Fahrtechniktraining zusammengestellt. Zusätzlich gibt einem Kerstin ein paar mentale Eigenübungen, welche gewissenhaft bis zum Training durchgeführt werden sollten, mit.
Ein paar Tage später ging es dann zum Fahrtechnik-Training. Hier wurden die Themen des Coachings nochmal aufgegriffen und in der Praxis umgesetzt. Nach ein paar Trockenübungen zur richtigen Positionierung auf dem Bike wurden dann die noch zu verbessernde Technik mit Hilfe von Videoanalyse gezeigt.
Im Großen und Ganzen war es ein super interessanter Tag, wo viel dazugelernt worden ist. Das Coaching trägt auf jeden Fall im Zusammenhang mit dem Fahrtechnik-Training zu mehr Sicherheit auf dem Bike bei und ist definitiv eine Überlegung wert.










