RIDERPROFILE | ANTONIA KERMER
„Born to Ski.“
Alter: 23
Wohnort: Berchtesgaden
Beruf: Skifahrerin, Studentin
Sponsoren: Salamon
Ziele: Das machen, was mir Spaß macht: Möglichst viel Zeit auf Ski verbringen.
Instagram: @antonia.kermer
Bis vor kurzem war Toni Kermer noch im Ski-Alpin unterwegs – zwei Jahre lang sogar als Profi direkt nach dem Abi. Doch irgendwann war die Luft raus: „Im Winter drehte sich alles nur noch ums Rennen fahren. Der Spaß am Skifahren ist mir dabei verloren gegangen.“ Die Angst, dieses Gefühl nie wiederzufinden, war groß. Doch dann kam der Wendepunkt. „Das war im Winter 23/24. Mein erster Powder Day, mein erster Tag ohne Rennstress. Ich hab sofort gemerkt: Freeriden – das ist es!“
Seitdem ist Toni süchtig nach dem Mix aus Freiheit, Adrenalin und Kreativität, den Freeriden mit sich bringt. „Ob Contest oder Backcountry – oben am Berg tief durchatmen, ein Run, ein paar Minuten Vollgas, und unten wird zusammen gelacht und gejubelt. Genau das ist es, was mich so fesselt.“
Ihre ersten Contests waren eher Zufall: In Verbier gewann sie einen Startplatz über ein Instagram-Gewinnspiel, packte ihre Schwester ein – und fuhr gleich mal auf Platz vier. Von da an ging alles schnell. Vier Contests in der ersten Saison, drei Siege. „Bei den Open Faces im Kaunertal hat einfach alles gepasst – meine Line, die Cliffs, das Feeling. Am Ende zu gewinnen war natürlich mega.“ Besonders hängen geblieben ist ihr die Stimmung: Austausch über Lines, gegenseitiger Support, sogar Tipps von Coaches – und am Ende die Einladung von Flo Orley in die Freeride Academy Innsbruck, wo sie ab dieser Saison trainieren darf.
Wenn Toni von ihrer perfekten Line spricht, sieht man, wie sehr sie das Freeriden schon verinnerlicht hat: „50 cm frischer Powder, Bluebird, ein paar Bootpack-Minuten zum Spot, große Turns, ein paar Cliffs – und unten denkst du dir einfach nur: boah, geil, das war’s.“

Natürlich gehört auch Nervosität dazu. „Ich steh oben und denk mir meistens nur: ‚Toni, verfahr dich nicht.‘“ Drei Kreuzbandrisse sind zwar immer im Hinterkopf, aber sobald das Adrenalin kickt, bleibt nur noch Vorfreude: „Gemma, let’s go!“ Ein Ritual aus ihrer Rennzeit ist geblieben: dreimal auf die Brust, dreimal Fäuste zusammen, Stöcke in Position.
Abseits der Ski sucht Toni ebenfalls den Kick – beim River-Surfen am Almkanal in Salzburg, am Meer oder auf dem Bikepark-Trail. „Downhill macht mir einfach richtig Bock.“ Ihre Homebase ist zwar Berchtesgaden, aber schneesicheres Tirol – vor allem das Kaunertal – hat es ihr angetan.
Für die kommende Saison will sie bei 3- und 4-Sterne-Comps starten, vielleicht sogar bei einem Challenger. Das große Ziel, sich einmal für die Tour zu qualifizieren, hat Toni auf jeden Fall im Kopf – aber ohne sich Hals über Kopf in die nächste Leistungssport-Karriere zu stürzen. Sie möchte alles auf sich zukommen lassen, mit Spaß und Energie statt Druck.
An die nächste Generation hat sie eine klare Message: „Habt Spaß, geht mit anderen Mädels fahren, pusht euch gegenseitig und send it! Aber vergesst nie das Thema Safety – das gehört genauso dazu wie der Spaß.“










