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Rider Profile - Tanja Naber


 

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„Mountainbiken kombiniert alles, was mich reizt“

“Mountainbiken kombiniert einfach alles, was mich interessiert und reizt: Berge, Natur, Sport, Technik, Reisen, Abenteuer und Herausforderungen.“

So breit Tanjas Grinsen ist, wenn sie über ihr Hobby erzählt, so hell funkeln auch ihre Augen. Man merkt sofort, dass das nicht nur irgendwelche Plattitüden sind. “Angefangen hat für mich alles in Rosenheim, wohin ich zum Studium bin. Die Berge, nun in greifbarer Nähe, und Sport in allen Varianten waren für mich schon immer das Beste.“ Vom normalen Radfahren, Fußball, Tennis und Skaten über Kiten, Snowboarden und Skifahren kam sie 2011 aufs Mountainbike – und stieg nie mehr ab. Sowohl die körperliche Anstrengung bergauf, als auch die Natur, das Genießen der Aussicht und das Austesten der eigenen Grenzen bergab haben es ihr angetan. „Entweder Du suchst Dir den technischsten Trail ever und bastelst an Deinen Hinterrad-Versetz-Skills, oder Du battelst Dich mit Deinen Freunden in Speed und optimaler Linienwahl. Oder Du spielst einfach nur mit dem Gelände und genießt hier und da mal ein bisschen Airtime über Sprünge oder natürliche Features“, schwärmt sie vom Biken in all seinen Facetten. „Da stecken Flow und Motivation in allen Varianten drin, und am Ende des Tages bin ich dann hoffentlich platt und zufrieden“, lacht sie und setzt gleich nach: „Und zudem kann man sich auch mit seinem Bike selbst beschäftigen: Fahrwerk einstellen, Teile reparieren, umbauen, tunen, usw. Wie schon gesagt: Beste Kombi in einem Hobby ever!”

Nach ihrem Studium zog sie nach Freiburg, bekannt für Trails und eine große Bike-Community. “Dort bin ich dann quasi neben meiner Arbeit als Bauingenieurin nur noch auf den Trails vor meiner Haustür unterwegs gewesen. Nach dem Feierabend schnell noch eine Runde und am Wochenende sowieso, den ganzen Tag lang. Jegliche Freizeit und Urlaub habe ich zusammen mit Freunden und meinem damaligen Freund auf dem Bike und in den Bergen verbracht. Wir sind in viele noch unbekannte Regionen im ganzen Alpenraum gereist und haben Trails ausgecheckt, große Bergtouren gemacht und Bikeparks besucht. Viel Natur, viel draußen, viele Höhen- und Tiefenmeter und viel campen! Das liebe ich!” 2016 wird sie Mitglied der damaligen Haibike-Crew, fährt ihre ersten Enduro-Rennen und landet praktisch nur mehr auf dem Podest. „Ich wollte einfach wissen, wie gut oder schlecht ich im Vergleich zu anderen Frauen fahre“, erinnert sie sich. „Eine neue Herausforderung! Und dazu lernt man auf den Events ja immer super viele coole Menschen kennen, das hat mich weiter motiviert.“ Sie nahm an größeren, internationalen Rennen teil – Sponsoren wurden auf sie aufmerksam. So fährt sie seit 2017 für Juliana bzw. Santa Cruz und iXS. „Darauf bin ich superstolz!Ich hab damals dann sogar angefangen, nach Plan zu trainieren – krass, oder?“ schmunzelt sie. „Aber das macht für mich das Biken aus: Der Spaß, kombiniert mit der Herausforderung.“ Damit kommt sie ziemlich gut klar, offensichtlich: Etliche Top-Ergebnisse in der EWS – und das bei einem Vollzeitjob! – und natürlich der Sieg bei der Stone King Rally 2022. „Das war definitiv das härteste Rennen, das ich je gefahren bin!

Sechs Tage hintereinander auf teils wiederentdeckten Trails durch unbekannte Gebiete, tagtäglich bis zu 2.000 Höhenmeter hoch zu fahren und zu tragen und 4.000 Tiefenmeter meist gezeitet über wahnsinnig gute Trails abzufahren! Das ist körperlich und mental herausfordernd, aber zugleich so unglaublich gut, weil man so viele krasse Eindrücke sammelt“, erzählt sie begeistert. „Die Landschaft raubt dir den Atem, wenn er denn noch da ist, und die Menschen, die mit dir auf der Rally sind, haben die gleiche Passion zum Biken. Dass ich gewonnen habe, hat der Torte dann noch die Kirsche aufgesetzt.“

Es scheint, Tanjas ganzes Leben dreht sich ums Biken. „Stimmt schon“, meint sie dazu, „Neben meinem Vollzeitjob als Bauingenieurin und dem Biken bleibt wenig Zeit für was anderes. Aber meine Arbeit im Bereich energieeffizienter Gebäude sehe ich nicht nur als Job – die Klimakrise beschäftigt mich sehr und ich versuche, mein Leben so umweltverträglich wie möglich zu gestalten, weniger zu reisen, nicht zu fliegen, mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. dem Rad unterwegs zu sein. Zudem mache ich mir viele Gedanken über Trails bzw. Trailbau. Wie kann man in welchem Gelände welche Art von Trail bauen bzw. mit welchen Interessensgruppen müssen Vorabstimmung laufen, was ist genehmigungsfähig und überhaupt: Wie naturverträglich ist unser Sport und wie können wir besser auf die Umwelt aufpassen?“Große Fragen, die noch viele Gedanken auf und neben dem Bike brauchen. „Aber wie gesagt: Ich fordere mich gerne heraus und setze mir hohe Ziele”.

 

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„Meine Eltern haben mir beigebracht, dass man für seine Träume arbeiten muss“

Was für eine Krachermeldung gleich zu Beginn des neuen MTB-Jahres: Der amtierende Enduro World Series Gesamtsieger Jesse Melamed verlässt sein langjähriges Team und wechselt zum Canyon CLLCTV. "Ich bin total stoked, ab sofort ein Teil des Canyon CLLCTV zu sein! Sie teilen meine Leidenschaft fürs Racen, und ich bin gespannt, was wir gemeinsam erreichen werden”, sagt Jesse zu seinem spektakulären Team-Wechsel. “Auch wenn es sicher noch eine Zeit dauern wird, bis ich mich an das neue Umfeld gewöhnt habe, freu ich mich auf die Reise.”

Der Kanadier aus Whistler gehört seit Beginn der Enduro World Series 2013 zum Riderfeld. Und hat sich im Lauf der Jahre als einer der schnellsten unter den Top-Fahrern etabliert. Schon 2020 hatte er im Rennen um die EWS-Krone am Ende des Rennkalenders die Nase vorn, aber: In der verkürzten Serie wurde kein Titel vergeben. Vergangenes Jahr dann kürte er sich in seiner zehnten Saison endlich zum Enduro World Series Gesamtsieger: „Es war ein langer, harter Weg dorthin, und ich kann es eigentlich immer noch nicht wirklich glauben“, erinnert er sich an die Saison 2022, „Richie Rude und ich wechselten uns praktisch dauernd in der Führung ab und ich war schon wahnsinnig stolz, dass ich ihn überhaupt dermaßen fordern konnte. Dass ich in den letzten Rennen dann den Gesamtsieg fixieren konnte, war Wahnsinn. Und ich verdanke das auch allen, die mich unterstützt haben.“ Dabei sind und waren Jesses erste Förderer und Unterstützer seine Eltern. „Ich wuchs im Mountainbike-Paradies Whistler, B.C. auf“, erzählt er davon, wie er aufs Bike kam. „Ursprünglich wollte ich ja Profi-Eishockeyspieler oder Skifahrer werden. Und natürlich besser sein als mein großer Bruder. Meine Eltern waren aber Mountainbiker und setzten mich aufs Bike, ob ich wollte, oder nicht. Ich erinnere mich daran, dass ich zu Beginn wirklich überredet werden musste und mir meine Eltern jede Menge Eiscreme versprachen, als Belohnung nach dem Biken.“ Er lacht. „Irgendwann hat mich das Fieber aber gepackt, und ich wollte nicht mehr absteigen.“ So verbrachte er schon als Kind jedes Wochenende im Sommer auf dem Rad und nahm an lokalen Rennen teil. Hier zeigte sich schnell sein Talent.

Darauf, dass sich jedoch nicht sein ganzes Leben – vielleicht zu früh – alleine ums Biken drehen sollte, achtete Jesses Mutter. „Sie hat meinem Bruder und mir acht Jahre Klavierunterricht aufs Auge gedrückt, und als Kinder haben wir sie dafür gehasst“, schmunzelt er. „Heute freue ich mich, dass ich ganz ordentlich spiele.“ Außerdem machte er seinen Uni-Abschluss in Computer Engineering, während er in der EWS rund um den Erdball um den Sieg fuhr. „Meine Eltern haben mich nie gezwungen, zur Schule oder zur Uni zu gehen, das war meine eigene Entscheidung. Was sie mir aber beigebracht haben ist, dass man für seine Träume arbeiten muss.“ So studierte er nicht nur - neben seinen eigenen Rennen verbringt er noch immer seine freie Zeit zuhause in Whistler damit, junge Fahrer für die Whistler Off Road Cycling Association zu coachen und Fahrtechnik-Camps anzubieten. Auch auf seinen Social-Media-Kanälen geizt er nicht mit Tipps und Ratschlägen, wenn er darum gebeten wird. „Für mich ist das ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ich lasse mich von jedem inspirieren, der Spaß hat", sagt Jesse. "Wenn ich Fahrrad fahre, ist mir das Lächeln ins Gesicht zementiert. Und diese Freude zu teilen, ist unglaublich für mich.“ So wild ihn der Enduro-Zirkus auch rund um den Erdball führt, so geerdet wirkt Jesse Melamed. „Meine Familie und Whistler sind die Konstanten in meinem Leben. Und wie gesagt, die Arbeitsmoral haben mir schon meine Eltern vermittelt.“ Er schmunzelt: „Mein Vater ist jetzt 64 und baut hier immer noch Trails. Er fragt mich oft nach meiner Meinung – und manchmal schafft er es sogar, dass ich ihm helfe, ein paar Steine aus dem Weg zu räumen.“ Dass einer der schnellsten und talentiertesten Rider im Starterfeld zudem einer der härtesten Arbeiter unter den Fahrern ist, wird es der Konkurrenz – neues Team hin oder her - nicht einfacher machen, Jesse Melamed 2023 vom Podium zu schubsen. Er grinst: „Ein paar Jahre hab ich sicher noch. Aber irgendwann hör ich auf professionell zu racen, und dann würde ich gerne mein Ingenieursstudium mit dem Biken verbinden.“ Bis dahin aber wird er Gas geben, denn: „Ich kann es kaum erwarten, dass die neue Saison startet!“

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Tanja Naber

Alter: 35

Homespot: Freiburg

Homespot: Bauingenierurin

Sponsoren: Santa Cruz Bicycles, iXS, Intend, Maxxis, Trickstuff, RideConcepts, Reserve

Ziele für die Zukunft: Mehr Abenteuer MIT der Natur

Instagram tanja_naber


 

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KRISTOFER TURDELL

Alter: 31

Homespot: Squamish, BC, Kanada

Sponsoren: Canyon, SRAM, RockShox, Troy Lee Designs, DT Swiss, Maxxis, Crankbrothers, Ergon, E-13, Chris King, Dynamic Bike Care, MaurtenGravity Card, Clano Apparel, Senders Academy

Highlight: 2022 Enduro World Series Gesamtsieger, 2020 Enduro World Series Führender

Instagram @jessemelamed

YouTube JesseMelamedMTB





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