LIEBLINGSTOUR
Sonntagshorn
Ehrlich gesagt, habe ich mir bis vor kurzem noch nie die Frage gestellt, welche Skitour meine Liebste wäre. Die einprägsamsten Touren waren für mich immer jene, die mit außergewöhnlichen Erlebnissen verbunden waren – egal ob in der Antarktis, der Arktis, in Russland, Neuseeland oder Südamerika. Doch die Zeiten und Ansprüche ändern sich, und heute würde ich eine Tour wählen, die nur 25 Minuten von meiner Haustür entfernt liegt: das Sonntagshorn.
Von meiner Terrasse aus kann ich den Gipfel sehen, und das macht ihn für mich besonders. Ich bin diese Tour schon mit meiner Frau und meiner Tochter gegangen, und die Abfahrt lässt sich auf vielfältige Weise gestalten. Das Sonntagshorn ist zwar eine sehr einfache und gemütliche Tour, aber genau darum geht es mir oft – einfach rauf und dann entspannt wieder runter. Manchmal ist das genau das, was man braucht: Ankommen, genießen und wieder sicher ins Tal wedeln.
Die Tour beginnt im wunderschönen Heutal, wo man am gebührenpflichtigen Parkplatz startet. Von dort aus geht es zunächst entlang eines Bachlaufs in Richtung Osten. Auf etwa halbem Weg, nach etwa 500 Höhenmetern, erreicht man ein Plateau mit mehreren Almen. Eine dieser Almen ist bewirtschaftet und bietet großartiges Essen in üppigen Portionen – genau das Richtige, um sich für den weiteren Aufstieg zu stärken.
Von dort aus führt der Weg durch lichte Wälder und weiter entlang eines breiten Grats, der durch Latschen bis zum Gipfel auf 1961 Metern Höhe führt. Die Gehzeit beträgt durchschnittlich etwa 2,5 Stunden, aber wenn man die richtigen Felle dabei hat, wie meine Contour Hybrid, kann man die Tour auch locker in unter zwei Stunden schaffen. Obwohl ich viele spektakuläre Orte auf der Welt gesehen habe, ist es das Sonntagshorn, das für mich heute eine besondere Bedeutung hat. Dieser Berg ist nicht nur geografisch nah, sondern auch emotional. Er bietet mir eine Kombination aus Natur, Ruhe und dem einfachen Genuss – eine Tour, die für mich alles vereint, was ich an diesem Sport liebe.










