Bergstolz Issue No. 111

SKI # 111 SKI TOUR TELEMARK NEWS POWDER EVENTS 2 ÜN FÜR 2 PERSONEN MIT HP, INKL. 2X2 LIFTTICKETS TUI BLUE FIEBERBRUNN ATOMIC BACKLAND 107 ARVA TOUR25 AIRBAG SWITCH + KARBONKARTUSCHE DYNAFIT FREE GORE-TEX INFINIUM HYBRID KOMBI NO FALL ZONE NORWEGEN JUST SKIING DIE BRETTER, DIE DIE WELT BEDEUTEN HOMESPOT MONTAFON DIE KRÖNUNG DES WINTERS GROSSGLOCKNER SE[LT]SAM ÖFFNE DICH NEUSEELAND FOTOFOLIO CLAUDIA ZIEGLER RIDER PROFILE JACKIE PAASO KRISTOFER TURDELL KNOW-HOW MIT EVA WALKNER VERLETZUNG & REHA FREERIDE SKITEST FREETOURING LIEBLINGSTOUR KLEINWALSERTAL VERLOSUNG

EDITOR IAL / / INHALTE 3 Herausgeber und V.i.S.d.P Sports Medien, Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: info@sports-medien.de Redaktion Julia Dobler // julia@bergstolz.de +49 (8022) 5080-162 Gregor Arndt // gregor@bergstolz.de +49 (8022) 5080-164 Anzeigen Sports Medien | Ralf Jirgens email: jirgens@sports-medien.de Grafik | Bildredaktion Nagel Werbeagentur Lektorat Johanna Jirgens // johanna@bergstolz.de Autoren Sandra Lahnsteiner, AnneWangler, Anja Vorreiter, Krister Kopala, Birgit Ertl, Fabio Studer, Thomas Feurstein, Natascha Zandveld, EvaWalkner, Gitti Hilbrand, Ralf Jirgens, Julia Dobler Fotografen Anton Brey, Patrick Bätz, Peter Mathis, Luigi Dellarole, Dom Daher, Claudia Ziegler, Max Draeger, Daniel Bear, Peter Maier, Anders Vest, Finn Hovem, Calixte Rogeri, Martin Olson, Jérémy Bernard, Leon Butler, Birgit Ertl, Daniel Hug, Thomas Feurstein, Marcel Lämmerhirt, Max Kathan Druck Athesia Druck GmbH Weinbergweg, 7 | 39100 Bozen | Südtirol | Italien www.athesiadruck.com Web Design Nagel Werbeagentur | Marco Marchese Redaktions-Anschrift Bergstolz Ski & Bike Magazin® c/o Sports Medien | Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: jirgens@sports-medien.de Tel: +49 (8022) 5080-160 // Fax: +49 (8022) 5080-169 www.bergstolz.de Bergstolz® ist eingetragener Markenname von Nicolas Nagel. Bergstolz® ist ein geschützter Titel nach §5 Abs.3 MarkenG von Nicolas Nagel (NAGEL Werbeagentur) © 2008-2021 N.N. Ed i t o r i a l LetzteWoche hab ich beimTouringPreview unseren guten alten BergstolzFreund Gri Reichenberger getroffen. Gri ist früher mal FWT gefahren, hat uns für einen Trailer eine Sequenz aus einem seiner Filme zur Verfügung gestellt und uns in der Saison 2013/14 in seinen Rucksack bzw. seinen Equipment-Schrank schauen lassen. Für einen seiner Rossignol S7 hatte er sich sogar einen eigenen Hinterbacken gebaut und montiert. Ein absoluter Fex also, was Ski-Equipment imAllgemeinen und Ski-Bindung-Schuh-Setup im Speziellen betrifft. Und ein sehr geschätzter Diskussionspartner für genau diese Themen. Und natürlich ging es am Scarpa Stand sofort wieder los: Für welchen Einsatzzweck ist der neuen 4 Quattro ideal, welche Bindung passt zu welcher Art Ski am besten? Welches Setup passt zu welcher Tour oder zu welchen Bedingungen? Natürlich eine endlose Diskussion, die man Tage oder Hüttenabende lang spinnen kann. Einig waren wir uns aber bei folgendem: Aktuell gibt es extrem viel neue, gute, begeisternde und ausgereifte Produkte wie selten zuvor! Super leichte Schuhe, die auch auf der Abfahrt begeistern. Breite Freetourer, die dank wenig Gewicht bergauf ein Traum sind. Bindungen, die leicht, komfortabel und sicher sind. Es hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan im Bereich Freeride & Freetouring! Jetzt kann man natürlich drüber nachdenken, ob der aktuelle Touringtrend nur Corona bedingt stattfindet, oder weil es mit dem neuen Material einfach mehr Spaß macht, oder – und da tendiere ich dazu – weil es einfach ein wunderbarer Sport ist.Weil es eine schöne Art ist, sich in der Natur zu bewegen.Auf Ski einen Berg zu besteigen. Kurz Pause zu machen und dann – heuer natürlich noch eher selten – im Powder wieder runterzufahren. Die Ski im vierten Teil des großen Freeride Skitest, die Produkte in den News und natürlich unsere Storys wecken bei Euch hoffentlich die gleiche Lust wie bei mir, gleich noch mal die Ski zu schnappen und loszugehen! Und wem die geschriebene Info nicht reicht, dem kann ich nur die vier Termine des FreerideTestivals ans Herz legen. DasWho is who der Branche ist vor Ort. Und wenn Ihr Glückt habt, hüpft auch Gri dort rum.Aber lasst Euch auf keine Diskussionen ein, das könnte dauern… Vui Spaß im Schnee 03 Editorial | IMPRESSUM 04 News 06 News 08 News 10 Verlosung 12 Fotofolio // Claudia Ziegler 16 Die Krönung des Winters // Großglockner 22 Just Skiing // Die Bretter, die die Welt bedeuten 26 Freeride Skitest // Freetouring 34 No Fall Zone // Norwegen 40 Riderprofile // Jackie Paaso 41 Riderprofile // Kristofer Turdell 42 Se[lt]sam öffne dich // Neuseeland 48 Homespot // Montafon 52 Know-How // Verletzung & Reha 54 Lieblingstour // Kleinwalsertal INHALTE COVER Foto: Anton Brey Location: Warth-Schröcken am Arlberg

4 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 BACK ON TRACK / / Feel Free Ride Contest 2023 Die bereits 9.Ausgabe des Back On Track - Feel Free Ride Contest steht in den Startlöchern! Von 31 März. bis 2.April 2023 wird die Saarbrücker Hütte in der wunderschönen Silvretta Montafon wieder die Base für das legendäre Freeride Wochenende sein. Auch das Bergführer Team WalterWürtl und Peter Plattner sind wieder mit von der Partie und werden ihr Fachwissen mit einmaligem Schmäh vermitteln. Das Organisationsteam um Bernhard Fink, Raphael Öttl, Andreas Portenschlager und Samuel Schuler gibt sich zuversichtlich, dass ein „BOT wie Damals“ stattfinden kann, will heißen: Drei Tage freundschaftliches Battlen & Soul Freeriden mit Gleichgesinnten, ein Freeridecontest mit Hike to Ride Format, weit ab vom nächsten Skigebiet und im Zentrum dabei stets das gemeinschaftliche Bergabenteuer mit vielen Powderlines rund um die Saarbrücker Hütte. „Wir hoffen natürlich, den Contest im gewohnten Umfang durchführen zu können, werden aber auch Verkleinerungsmaßnahmen in Betracht ziehen, sollten es die Umstände erfordern“, erklärt das BOT-Team. „Für die Saarbrücker Hütte wird jedenfalls ein eigenes Konzept ausgearbeitet, damit eine Durchführung der Veranstaltung gewährleistet werden kann.“ www.bot-freeride.at RED BULL / / Bankx 2023 Der erste Banked-Parallelslalom auf Ski feiert am 4. und 5. März 2023 Premiere! Enge Kurven, extreme Fliehkräfte und hohe Geschwindigkeit: Red Bull Bankx ist ein innovativer, actiongeladener Skiparallelslalom-Event für Jedermann zum Mitmachen und offen für alle Altersgruppen ab 18 Jahren.Am Nebelhorn in Oberstdorf messen sich zum ersten Mal Skifahrerinnen und Skifahrer in einem Banked-Parallelslalom auf zwei nebeneinander gesteckten Kursen voller Steilkurven – den „Banks“ - sowie engen Speed-, Technik- und Sprung-Sektionen. In dem ambitionierten Spaßrennen kann sich jeder mit jedem messen: (Ex-)Profis mit motivierten Hobbyfahrern, Freunde mit Bekannten und vor allem Skienthusiasten aus den verschiedensten Disziplinen, von Racern über Freestyler bis zu Freeridern und Skicrossern! Maximal 150 Teilnehmer gehen am Samstag in die Qualifikation für das Finale, das am 5. März ausgetragen wird. Teilnehmen kann jeder – die Anmeldung öffnet am 16. Januar 2023. www.redbull.com/de-de/events/red-bull-bankx Beim größten europäischen Freeride-Testevent für Endverbraucher gibt’s erstens das neueste Equipment der kommenden Saison kostenlos zum Ausprobieren, und zweitens eine gewaltige Ladung an Side-Events für jeden Geschmack und alle Könnerstufen. Ganz gleich, für welchen der vier Tourstopps Du Dich entscheidest – die Guidings, Specials und Workshops garantieren beste Powderlines, Top Stimmung und jede Menge Tipps und Tricks der Profis, kurz gesagt: das perfekte Erlebnis on top. Bei allen vier Stopps mit dabei ist Roman Rohrmoser, der beim „Ride with the Pro. Powered by Schöffel & Contour“ gemeinsam mit einem Bergführer und maximal sechs Teilnehmern das freie Gelände erkundet. Ebenfalls im Angebot finden sich immer auch Freeride Guidings für Einsteiger und Fortgeschrittene, die von lokalen Ski- und Freerideschulen durchgeführt werden. Ein besonderes Highlight der Events werden die Specials werden: Zum Aeroski Freeride Special bringt der Heliskiing Spezialist erfahrene Ski- und Heliguides, die mit ihrer Gruppe nicht nur das Backcountry der Destination erkunden, sondern auch alle Fragen rund ums Heliskiing beantworten. Beim Auftakt am Stubaier Gletscher kommen Splitboard-Fans bei der „Contour Splitboard Experience mit Manuela Mandl“ voll auf ihre Kosten. Und ein wahres Freeride-Abenteuer lässt sich mit den Berg- und Skiführern des Freeride Centers Stubai bei der Freeride Abfahrt ins Ötztal erleben – inklusive Einkehr auf der Amberger Hütte und Shuttle zurück ins Stubai.Auch die Service-Profis von Toko sind mit ihrem Quickservice-Workshop wieder mit dabei. Wer einen kurzen Hike nicht scheut, der ist beim „Freetouring by Fritschi“ richtig. Der Bindungs-Spezialist stellt seine Modelle für eine Tour mit dem Profi-Guide aus dem Fritschi-Team zur Verfügung. Noch mehr Argumente brauchts nicht:Auf dieWebsite gehen,Tourstopp und Side-Event aussuchen und einbuchen! Denn die limitierten Plätze gehen weg wie warme Semmeln. Termine 2023: 11. + 12. Februar 2023 Stubaier Gletscher 04. + 05. März 2023Warth-Schröcken amArlberg 11. + 12. März 2023 Saalbach 25. + 26. März 2023 Hochfügen www.freeride-testival.com FREERIDETESTIVAL 2023 / / Equipment-Test mit Erlebnisfaktor SCOTT // Patrol E2 30L Scott verbaut seit Jahren in seinen Lawinen-Airbags Alpride-Systeme mit großem Erfolg. So ist es wenig überraschend, dass im Winter 2022/23 auch ein überarbeiteter Patrol mit neuem Alpride E2-System auf den Markt gekommen ist. Während bereits das E1-System ein Superkondensator-Systemmit den bekannten Vorteilen war – Unempfindlichkeit gegen tiefe Temperaturen sowie schnelle Freisetzung der notwendigen Energie, um den Ballon aufzublasen – ist das E2 nun schlanker und leichter geworden. Es bringt gerade einmal 1.140 Gramm auf die Waage und ist derzeit das leichteste elektronische Airbag-Auslösesystem am Markt. Der Rucksack selbst wurde etwas überarbeitet und ebenfalls etwas schlanker designed. Erhältlich ist er in zwei Rückenlängen, sodass auch kleinere Rider mit dem Patrol zurechtkommen. Cool, weil viele Rucksäcke das nicht mehr haben: Die Skier lassen sich zum Hiken sowohl diagonal als auch als A-Frame befestigen – ohne dieVerlässlichkeit des Airbags zu beeinträchtigen. Tipp am Rande: Bedienungsanleitung unbedingt online lesen oder runterladen, das Booklet am Rucksack ist dermaßen winzig gedruckt, da braucht man sogar bei bester Augenleistung eine Lupe. www.scott-sports.com NEWS Foto: Anton Brey Foto:Anton Brey Foto: Patrick Bätz

\ \ Alpine GORE-TEX® Jacket & Pants First used by professionals in 2009. Updated version out now! PeakPerformance�

6 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 BLACK DIAMOND / / Session Knit & Progression Mitts Kalte Hände ade!Wir hatten gleich zwei Black Diamond Fäustlinge für kälteempfindliche Hände zum Test: Die Session Knit Mitts und die Progression Mitts. Die Session Knit Mitts sind etwas dünner und kombinieren eine innovative Stricktechnologie mit hochwertigem Ziegenleder und PrimaLoft Gold. Solange es nicht zu kalt ist, wärmen sie vollkommen ausreichend, zudem lassen sich kleinere Zipper und Stöcke dank der dünnen Innenhand hervorragend greifen. Fällt das Quecksilber, schnappt man sich die Progression Mitts. Gore-Tex und PrimaLoft Gold Cross Core sorgen selbst bei Wind und Nässe für Gefühl in den Fingern, Ziegenleder undVerstärkungen garantieren Robustheit, das Neoprenbündchen schließt passgenau ab. Da die Innenhand recht voluminös unterfüttert ist, sollte man unbedingt die passende Größe wählen, um Stöcke, Zipper oder Gurte gut greifen zu können. Was bei allen Modellen aufgefallen ist: Die BD Handschuhe sind schlank und schneedicht entworfen. Daher werden kräftigere Hände und Handgelenke nur sehr schwierig reinkommen. Wem sie aber passen, der kriegt funktionale, robuste Skihandschuhe in einer coolen Farbauswahl. blackdiamondequipment.com BCA / / Float E2-25 Dass BCA Safety Equipment kann, ist seit vielen Jahren bekannt. Mit dem neuen Float E2 hält auch bei denAmerikanern das innovative Alpride E2 Superkondensator System Einzug in die Lawinenairbags. Vorteil des Systems: Die Superkondensatoren speichern Energie und setzen diese auf Basis eines elektromechanischen Prozesses frei und nicht aufgrund einer chemischen Reaktion, wie das bei wiederaufladbaren Batterien der Fall ist. So bleibt die Leistung der Airbag-Auslöseeinheit auch bei extrem niedrigen Temperaturen verlässlich.Aus demselben Grund gibt der Superkondensator die gespeicherte Energie auch schneller frei, wenn er ausgelöst wird. Zudem ist die E2 Auslöseeinheit um 40% kleiner und um 25% leichter als das Alpride E1 System. Selbstverständlich ist auch das E2 TSA-geprüft und Flugzeug geeignet.Wir haben aus der neuen BCA Float E2-Serie das kleinere Modell mit 25 Litern Rucksackvolumen gewählt, der in zwei Rückenlängen erhältlich ist. Sofort positiv fällt das kompakte Erscheinungsbild des Lawinenairbags auf. Er trägt sich ausgesprochen komfortabel, insbesondere, wenn man bzw. frau wirklich nicht groß ist. Die Fächer sind super eingeteilt, neben dem separaten Safety-Kompartment findet im großen Hauptfach alles Platz, was man für einen Freeride-Tag braucht. Clever ist die Side StashPocket: Ohne den Rucksack abnehmen zu müssen, kommt man seitlich an Felle, Werkzeug oder Trinkflasche. Der neue BCA Float E2-25 ist ein durchdachter Freeride-Rucksack, ausgestattet mit allen Features, die man sich erwartet und mit einem der fortschrittlichsten Airbag-Systeme, die es derzeit am Markt gibt. Richtig gut gemacht! backcountryaccess.com Seit 1923 steht der Name Völkl für ungebremste Leidenschaft für den Skisport und die Herstellung hochwertigster Produkte. In Straubing angesiedelt ist Völkl der größte und einer der letzten Skihersteller überhaupt in Deutschland. Hier trifft High-Tech- Innovationskraft auf traditionelles Handwerk. Das Ergebnis sind fortschrittliche Technologien, herausragende Produkte und beste Qualität "Made in Germany". Seit 1875 ist die Familie Völkl in Straubing ansässig, Wagnermeister Georg stellt Kutschen her. Sein Sohn Franz erweitert das Portfolio ab 1923 auf Ski, die zu Beginn unter dem Namen Vöstra verkauft werden. Seither hat sich viel getan: 1970 erfolgte der Einstieg in den Skirennsport, in den 1990ern setzt man auf Funcarver und Snowboards, bevor um die Jahrtausendwende Freestyle- und Freerideski den Markt bevölkern – man denke nur an den allerersten Mantra! Bei Events wie den FIS Freestyle Weltcups, den X-Games oder den Olympischen Spielen gehört das Völkl Freeski-Team zu den Besten der Welt, mit Ridern wie Markus Eder, Kye Peterson, Nadine Wallner oder Coline Ballet-Baz versammelt der Traditionshersteller aus Straubing auch das Who-Is-Who der Freerideszene unter seinem Namen. Wie im vergangenen Jahrhundert will Völkl auch die Zukunft des Skifahrens mitgestalten. Dazu werden immer neue Schlüsseltechnologien wie z.B. die Tailored Technologies entwickelt. Auch mit den V.WerksModellen setzt Völkl stets neue Maßstäbe. Für Jonathan Wiant, Elevate Outdoor Collective / Präsident Völkl, Marker, Dalbello Brands, undenkbar ohne die Völkl-Mitarbeiter: „Sie sind zum Großteil selbst leidenschaftliche Skifahrer und leben diese Passion innerhalb des Unternehmens. Dadurch wird der Spaß am Skifahren, den wir als Marke weitergeben wollen, vor allem durch unsere Mitarbeiter verkörpert.“ Uns bleibt nur eines zu sagen: Happy Birthday! Wir wünschen ein rauschendes Geburtstagsjahr! Auf die nächsten 100! www.voelkl.com 100 JAHRE VÖLKL / / 100 Jahre „Made in Germany“ LA SPORTIVA // Vanguard Men Der italienische Berg- und Kletterschuhspezialist ausVal di Fiemme zählt zu den absoluten Top-Anbietern von hochfunktionalen Schuhen und fällt immer wieder durch seine Innovationen auf. So auch beim Vanguard. Das Herzstück des Stiefels ist die Manschette mit dem asymmetrischen V-SHAPE™-Verschluss: Der Schaft klappt asymmetrisch nach vorne und hinten auf. Das macht natürlich den Einstieg sehr einfach, und imAufstieg ist die Bewegungsfreiheit mit 63° enorm. Auch bei den Schnallen haben sich die Italiener was Neues einfallen lassen: Die unterste Schnalle hat zwei Stufen, eine für den Aufstieg und eine für die Abfahrt, und ist über einen Draht auf Höhe des Knöchels montiert, was zu einer spitzenmäßigen „Fixierung“ des Fußes im Schuh führt. Die Umstellung von Aufstiegs- in den Abfahrtsmodus funktioniert problemlos. Für die Abfahrt sitzt der Schuh dank der drei Schnallen und dem Strap fest am Fuß, so lassen sich auch breite Freetourer sehr gut steuern. Bei der Schale setzt La Sportiva auf das umweltschonende Pebax-Material, das aus Rizinusöl gewonnen wird. So wird auch den eigenen, hohen Nachhaltigkeitsansprüchen genüge getan. www.lasportiva.com Foto: Peter Mathis

SCOTT·SPORTS.COM/FREEDOM·TO·EXPLORE eSCOTI S.PORli!>A.201'71 Phcm: .V.an11AbiilllJer

NORDICA // Unlimited Serie Die Diskussion, welches Setup für welche Tour das Ideale ist, ist hüttenabendfüllend! Würde man aber sagen: „Stellt Euch vor, unser heiß geliebter Nordica Strider wäre leicht und hätte richtig Schaftrotation. Und der Enforcer wäre auch ein paar hundert Gramm leichter…“ Dann wäre wahrscheinlich schnell Einigkeit erzielt, die mit einer Runde Zirbenschnaps begossen werden könnte. Diesen Traum – dem man dann, noch mit dem Zirbengeschmack im Mund, nachhängen würde, hat Nordica jetzt wahr gemacht! Nach intensiver Entwicklungsarbeit präsentiert Nordica eine Saison nach dem Launch der Unlimited Skier die perfekte Ergänzung: Die Unlimited Skischuh-Kollektion. Drei Damen und drei Herrenmodelle mit 95 bis 130 Flex und zwischen 1.390 und 1.680 Gramm Gewicht. Das Topmodell ist der Unlimited LT 130 Dyn (115 beim Damenmodel), bei dem die bewährte Tri-Force Manschette spezifiziert wurde und jetzt eine maximale Bewegungsfreiheit bis 65° bietet. Der Neigungswinkel ist zwischen 11° und 13° justierbar. Die Sohlen sind austausch- und mit allen ISO-konformen Bindungen kombinierbar und Schale und Innenschuhe sind anpassbar. Erstaunlich beim neuen Unlimited ist die Aufstiegsperformance! Man merkt die 1.400 Gramm kaum. Klar stößt der Schuh bei steilen Rampen an seine (Rotations-) Grenzen, aber dafür gibt es ja die Steighilfe. Auf der Abfahrt hat man sofort ein Grinsen im Gesicht. Die Kombi aus Boot und Ski ist ein Traum. Der Unlimited 94 kombiniert dabei die preisgekrönte Nordica Enforcer-Konstruktion mit einer leichten Bauweise mit Carbon Chassis LT und taugt damit zum Ballern genauso wie zur verspielten Kurvenhatz. Weitere Mittelbreiten: 88 und 104 mm. Als Pendant für Damen hat Nordica den Santa Ana Unlimited in 88, 93 und 104 mm konstruiert. www.nordica.com NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 POWDERFEST / / 03. – 05. Februar 2023 Das kleine, feine Freeride Festival in der Silvretta Montafon ist wieder da! Mit Clinics,Workshops, Tests und geführten Touren bietet das Freeride Get-Together in der Silvretta Montafon auch 2023 in seiner dritten Auflage ein buntes Programm. „Die Schwerpunkte setzen wir getreu unserem Slogan: RIDE - LEARN – CONNECT“, erklärt Regina Wohlgenannt, Initiatorin des Powderfests und nicht wegzudenkender Teil der Freeride Station. „Von Freitag bis Sonntag gibt es täglich unterschiedlicheWorkshops und Clinics: Freeride Days, Safety Clinics, Freeride Jugend Programm, Freeride Techniktraining. Im Powderfest Eventvillage finden die Ski- und Snowboardtests statt.“ Neu ist 2023 das Powderfest Opening am Freitagabend. Gemeinsam mit unseren Partnern POW und der Silvretta Montafon reden wir über das Thema Nachhaltigkeit imWintertourismus. Eine weitere Premiere wird mit dem Powderfest Backcountry Champion gefeiert: Der allererste Freeride Event für jedermann am Grasjoch, der Aufstieg,Abfahrt und LVS-Skills verbindet. Zum perfekten Abschluss gehört auch die Après Ski Party mit LiveMusik: Samstagabend bringt DJ Bronk ab 16:00 Uhr das Publikum an der Valisera Bahn Talstation zum Tanzen. www.freeridestation.at OPEN FACES FREERIDE SERIES // 2023 Die Open Faces Freeride Series ist mit vier World Qualifier Stopps und eigenen Open FacesAcademy Camps für alle Interessierten zurück! Das große Finale der World Tour Challenger Contests am Ende der Saison 2023 wird als Freeride Week mit umfangreichem Programm und den Stars der Freeride Szene stattfinden. Neben den eigentlichen Contests setzen die Veranstalter in diesemWinter auf die Open Faces Academy als niederschwelliges Angebot für junge, ambitionierte Rider. Die zweitägigen Camps sind für jedermann und jedefrau offen und umrahmen die jeweiligen Qualifier Events. Das große Finale der Open Faces Freeride Series findet von 17. bis 26. März unter dem Titel „Freerideweek Gurgl“ statt. Traditionell ist der 4*-FWQContest in Gurgl das Grande Finale der Qualifier Saison, bei dem alle potenziellenAufsteiger in dieWorld Tour mit am Start sind. 2023 aber werden on top ein 1* FWQ und ein 2* Freeride Junior Stopp ausgetragen. Dazu kommen die Freeride Film Nacht, gratis Ski Tests und LVS Trainings plus mehrere Open Faces Academy Camps zu den Themen „Line check“ oder „Ski Tech“, sowie FreetouringWorkshops. Open Faces Termine 2023: 14.01.2023 – 3* FreerideWorld Qualifier + 2* Freeride Junior Tour Kappl 23. - 27.01.2023 – Freeride Junior World Championships Kappl 04.02.2023 – 1* FWQ + 2* Freeride Junior Tour Alpbach 25.02.2023 – 4* Freeride World Qualifier Silvretta Montafon 17. – 26.03.2023 Freerideweek Gurgl (1*FWQ/2*FJT + 4*FWQ Big Final) www.open-faces.com Foto: Luigi Dellarole

FURTHER NOT FASTER

10 VERLOSUNG "Easy up - Wild down" lautet die Devise des Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn. So eröffnen 70 modernste Lifte und kurze Hikes spektakuläre Powder-Areale. Besonders in Fieberbrunn sind die Bedingungen ideal: Auf der einen Seite ein Skigebiet mit wilden Konturen, auf der anderen Seite weitläufige Tiefschnee-Hänge. Von 11. bis 17. März 2023 macht auch die Freeride World Tour wieder Halt in Fieberbrunn. Das Freeride-Mekka führt den einzigen Stopp der Tour im deutschsprachigen Raum durch – und das bereits seit 2011. Der steile und felsdurchsetzte Nordhang des Wildseeloders kann mit Fug und Recht als einer der spektakulärsten des Contest-Kalenders bezeichnet werden: Rund 40 Minuten Aufstieg, 620 Tiefenmeter und bis zu 70° Hangneigung müssen die Rider überwinden. Wer im Titelkampf mitmischen will, muss hier überzeugen, denn der Bewerb ist der erste Teil des FWT-Finales 2023. Zuschauer können am Competition-Tag, der wetterabhängig festgelegt wird, live dabei sein und direkt im Zielgelände an der Wildalm mitfiebern. Von all der Aufregung erholen sich Freerider dann direkt an der Skipiste im TUI BLUE Fieberbrunn. Mitten in der grandiosen Bergwelt der Kitzbüheler Alpen im Pillerseetal in Tirol liegt das Hotel nur wenige Meter von der Talstation auf den Doischberg entfernt. Von hier aus ist das Skivergnügen im Skicircus nur wenige Meter entfernt. Selbstverständlich lädt aber auch das TUI BLUE Fieberbrunn selbst dazu ein, hier Zeit zu verbringen: Tiroler Gastfreundschaft und lokale Spezialitäten, das BLUEf!t® Sportprogramm für Aktivurlauber bzw. das BLUE® Spa mit Saunen und Hallenbad begeistern. Dazu noch Insidertipps der BLUE® Guides – perfekt! Wir dürfen ein Wochenende zum Freeride World Tour Stopp in Fieberbrunn verlosen! 2 Personen übernachten von 10. bis 12. März 2023 inkl. Halbpension im TUI BLUE Fieberbrunn. Dazu gibt’s 2x2 Tagestickets für den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn und das komplette VIP-Package für die FWT: VIP-Zugang, Teilnahme am Riders Dinner und ein Merchandising-Paket. Die Verlosung findest Du wie immer auf unserer Website. Viel Glück! TUI BLUE Fieberbrunn Lindau 18 AT-6391 Fieberbrunn tui-blue.com/fieberbrunn +43 5354 56086 info.fieberbrunn@tui-blue.com fieberbrunn.com freerideworldtour.com Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 ATOMIC // Backland 107 Foto: Dom Daher Egal, ob alpine Hochtour, Speed-orientierte Aufstiege mit starkem Leistungsfokus oder unbegrenzter Powder-Spaß: Gore-Tex garantiert, dass die Außenschichten atmungsaktiv, wasserdicht und vielseitig einsetzbar funktionieren. Dynafit setzt in seiner Free Hybrid Serie auf das wasser- und winddichte, aber dennoch atmungsaktive Gore-Tex Infinium Material, das mit Partien aus Dynastretch kombiniert wird. So überzeugt die Linie leistungsorientierte Freetourer sowohl mit ihrer Funktionalität als auch mit dem locker geschnittenen Style. Dabei kommt an den exponierten Körperstellen Gore-Tex Infinium zum Einsatz. Das 3-lagige Material ist 100%winddicht und wasserabweisend. Strategisch geklebte Nähte liefern zusätzlichen Wetterschutz. Das wasser- und windabweisende Dynastretch- Gewebe, das eingesetzt wird, ist hoch atmungsaktiv und lässt die Feuchtigkeit bei anstrengendenAufstiegen und steilen Abfahrten entweichen. Die Jacke verfügt über eine helmkompatible Kapuze, Regulierungen an den Ärmeln und an der Hüfte, einen leichten MeshSchneefang und Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen für zusätzliche Abkühlung. Zwei große Reißverschlusstaschen auf der Vorderseite und zwei Mesh-Innentaschen bieten ausreichend Platz für alle wichtigen Utensilien. In der Hose wurde Dynastretch am hinteren Hüftbund und hinteren Kniebereich angebracht, Schneegamaschen garantieren Schutz von unten. In den Reißverschlusstaschen an der Vorderseite und der separaten Smartphone-Tasche sind alle Wertgegenstände sicher verstaut. Wir verlosen eine Dynafit Free Infinium Hybrid-Kombi für Herren in Größe L und Farbe Storm Blue. Mitmachen kannst Du beim Gewinnspiel auf unserer Website. www.dynafit.com DYNAFIT // Free Gore-Tex Infinium Hybrid Kombi Der Atomic Backland 107 ist das Modell der Wahl von Freeride-Athleten wie Sage Cattabriga-Alosa und Nick McNutt – ein breiter und leichter Ski mit vielseitiger Freeride-Touring-Performance. Mit 107 Millimetern unter der Bindung ist er einer der breitesten Freeride-Touring-Ski im AtomicSortiment, aber immer noch sehr leicht für den einfachen Aufstieg. Verantwortlich dafür sind die Carbon Backbone über die gesamte Länge des Skis sowie der Ultra Power Woodcore. Sein Powder Rocker und die revolutionäre HRZN Tech an der Schaufel sorgen für noch mehr Auflagefläche und damit geniales Gleiten im Powder. Dank seiner Dura Cap Seitenwange pflügt er aber auch souverän durch zerfahrenen Schnee und Bruchharsch und überzeugt auf härterem Untergrund mit einem harmonischen, stabilen Fahrverhalten. Bestens geeignet also für BigMountain-Fahrer, die es auf die „Big Lines“ im Backcountry abgesehen haben. Auch im großen Freeride Skitest konnte der Atomic auf voller Linie überzeugen: „One ski to rule it all! Wer mit seinem Ski vom Pistencarven bis zu Skitouren alles machen will, dem ist der Backland 107 ein perfekter Partner. Ausgewogene Performance, sehr niedriges Gewicht, einfaches Handling – ein Freetourer mit Allround-Qualitäten.“ Wir verlosen einen Atomic Backland 107 in 189cm Länge. Das Gewinnspiel findest Du auf unserer Website. www.atomic.com FREERIDE WORLD TOUR FIEBERBRUNN 2x2 Nächte mit HP im TUI BLUE Fieberbrunn, Lifttickets, VIP-Zugang FWT, Riders Dinner und Merch-Paket Mit seinem federleichten Gewicht von 1.950 Gramm und ausgestattet mit einer Karbonkartusche, setzt der Tour25 Airbag von Arva einen neuen Standard in der Welt der Lawinenairbags. Ultra-vielseitig und mit vielen Features ausgestattet, ist er für alle Sportler gedacht, die nach Leichtigkeit suchen, ohne auf Funktion oder Sicherheit verzichten zu wollen. Er ist mit dem leichtesten, kompaktesten und effizientesten Doppel-Airbag System auf dem Markt ausgerüstet. Mit einem clever aufgeteilten Rucksackvolumen von 25 Litern ist der Tour25 Airbag groß genug für die meisten Tagestouren. Das Safety Equipment wird im separaten Staufach untergebracht. Das Zubehör umfasst eine integrierte Helmhalterung, zwei Eispickelhalterungen, sowie diagonale oder seitliche Tragemöglichkeiten für die Skier. Gefertigt ist der Arva Tour25Airbag aus 100% recycelten Materialien:Verwendet wird Mipan Regen-Robic hochfestes 330D Polyamid, sowie 200D und 300D recyceltes Polyester. Außerdem ist der Rucksack komplett PFC frei. Der Tour25 Airbag ist das leichteste Produkt, das mit Arvas SwitchTechnologie kompatibel ist. Das bedeutet, dass je nach Bedarf verschiedene Packsäcke an die Airbag-Basis gezippt werden können. Wir verlosen einen Arva Tour25Airbag Switch inklusive Karbonkartusche! Das Gewinnspiel findest Du wie immer auf unserer Website. www.arva-equipment.com ARVA // Tour25 Airbag Switch + Karbonkartusche

ANEWWAVTD STAVAFLDAT backcountryaccess.com

12 FOTOFOL IO PA U L G U S C H L B A U E R / T R AT T B E R G / S A L Z B U R G Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 “Die alpine Natur ist mein Fotostudio” Wird Claudia Ziegler gefragt, wo sie am liebsten ist, wo sie ihre Heimat findet, dann kommt die Antwort wie aus der Pistole, pardon – aus der Kamera, geschossen: „In der Natur, in den Bergen, im Freien!” Ihre erste Kamera bekam sie im Alter von sechs Jahren von ihren Eltern geschenkt. Seitdem lässt sie die Faszination Fotografie nicht mehr los: Mit ihrem Auge und der Linse hält sie unwiederbringliche Momente auf ihren Bildern für die Ewigkeit fest. Dass sie einmal als Sport- und Outdoorfotografin arbeiten würde, konnte sie sich nicht vorstellen, bis sie mit erst 22 Jahren das Klettern für sich entdeckte. “Heute kann ich mir ein Leben ohne diese Felswände nicht mehr vorstellen”, sagt sie. Den Beruf lernte sie von der Pike auf: Neben ihrer Ausbildung an der Höheren Graphischen und an der Schule von Friedl Kubelka in Wien arbeitete sie für die Fotoagentur Anzenberger. Ihre Diplomarbeit verfasste sie in der Arktis auf dem Eisbrecher Polarstern. Heute sind Claudia Zieglers Bilder in vielen Zeitschriften auf der ganzen Welt erschienen, und sie ist als Fotografin für internationale Firmen in der Outdoor-Industrie tätig. Ihre Fotos bestechen durch ihren individuellen Stil, der das ständige Spannungsverhältnis zwischen Action und der natürlichen Umgebung zum Ausdruck bringt: “Mein Ziel ist es, in einem einzigen Foto die Essenz einer Person einzufangen.” @claudia.ziegler @ClaudiaZieglerPhotography www.claudiaziegler.com CLAUDIA ZIEGLER FOTO: RAY DEMSKI

FOTOFOL IO 13 R O B E R T M A R U N A / Z A U C H E N S E E Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023

14 FOTOFOL IO Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 OBEN LINKS/ STEFANIE EDELMANN OBEN RECHTS/ RAY DEMSKI // KARWENDEL UNTEN/ ROBERT MARUNA // ZAUCHENSEE

FOTOFOL IO 15 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 OBEN/ MICH KEMETER IN WHITE MAGIC 10+ ERSTE WINTERBEGEHUNG / / BARMSTEINE UNTEN/ ROBERT MACHACHECK / / SAALACH LOFERE UNTEN RECHTS/ DANIEL HUG / / OBERTAUERN

16 GROSSGLOCKNER Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 DIE KRÖNUNG DES WINTERS GROSSGLOCKNER Der Großglockner ist mit seinen 3.798 Metern der höchste Berg Österreichs, gilt als einer der bedeutendsten Gipfel der Ostalpen, und ist deswegen natürlich auch ein(e Art) Prestigeziel für Bergsportler aller Couleur. // Foto: Max Draeger / Text: Sandra Lahnsteiner

GROSSGLOCKNER Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 17

18 GROSSGLOCKNER Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 Auch auf mich hat der Großglockner seit Jahren eine Faszination ausgeübt. Und ganz ehrlich gesagt, es hat mich auch ein bissl gewurmt, dass ich zwar auf vielen Gipfeln dieser Welt zum Skifahren war, aber eben noch nie am Großglockner gestanden bin, und das als österreichische Wintersportlerin. Es gab in der Vergangenheit nicht nur ein Gespräch, wo mich mein Gegenüber mit großen Augen angeschaut hatte: „Wie? Du warst noch nie am Großglockner, Sandra? Das hätt‘ ich jetzt nicht gedacht…“ Im Sommer (2020) hatte ich die Idee für die Trans Salzburgerland – einer Skidurchquerung vom Gasteinertal ins Glemmtal, die für die Dokumentationsreihe Bergwelten für ServusTV verfilmt wurde und im Jänner 2022 erstausgestrahlt wurde. Bereits bei der Routenplanung für die mehrtägige Skidurchquerung durch die Hohen Tauern kam der Großglockner immer wieder mit ins Spiel: War doch Heiligenblut am Fuße des Großglockners das Etappenziel des zweiten Tages, die Pasterze, der größte Gletscher Österreichs, unsere Etappe für den vierten Tag auf der Nordseite des Großglockners… Und zu guter Letzt sieht man den Großglockner auch noch, wenn man im Gasteinertal - zum Beispiel in Sportgastein - unterwegs ist… Doch mein ganzer Fokus galt im Winter 2020/21 vorerst der „Trans Salzburgerland“, die wir – Viktoria Rebensburg, Sabine Schipflinger und ich – im März 2021 gemacht haben. Während unserer fünftägigen Skidurchquerung von mir daheim im Gasteinertal ins Glemmtal, Sabines Heimat, hatten wir den Großglockner ständig im Blick und in unseren Gedanken: Auf unserem ersten Gipfel, dem Silberpfennig, zwischen dem Gasteinertal und dem Raurisertal. Als wir am Hohen Sonnblick gestanden sind und unsere Blicke Richtung Westen, entlang unseres weiteren Routenverlaufs, gingen. Bei unserem nächtlichen Aufbruch aus Heiligenblut entlang der Großglockner Hochalpenstrasse hinauf Richtung Oberwalderhütte. Und natürlich bei unserer Nacht im Biwak, die wir im Angesicht des Großglockners verbracht haben. Dass ich an diesem Tag mit dem Fernglas von der Franz-Josefs-Höhe aus unzählige Menschen beim Auf- und Abstieg des Großglockners beobachten konnte, hat meine Sehnsucht, irgendwann selber auf diesem Gipfel zu stehen, nur weiter verstärkt. Doch es galt den Fokus im Hier und Jetzt zu halten. Am Gipfel des Manitzkogels, dem letzten Berg unserer Trans Salzburgerland, und beim Blick zurück in die Hohen Tauern, konnte ich mich aber nicht mehr zurückhalten und es ist förmlich aus mir rausgeschossen: „Den Glockner könnt‘ ma noch gehen!“ Im Tal herrscht bereits Frühling und die Felder sind grün, als Sabine Schipflinger und ich nach Kals am Großglockner fahren, um uns am Parkplatz direkt hinter dem Lucknerhaus auf 1.920m mit Viktoria Rebensburg zu treffen. Auch Sabine war noch nie zuvor am Großglockner, die Vorfreude auf die Winterbesteigung ist auch bei ihr riesig, gilt der höchste Gipfel Österreichs doch auch als Paradeskihochtour für erfahrene Skitourengeher und wenn’s um Skitouren gehen geht, ist Sabine ohnehin immer sofort bereit. Die Ski auf dem Rucksack montiert starten wir zunächst wandernd los. Die warmen Frühlingstemperaturen haben bereits gute Arbeit geleistet. Erst nach der Lucknerhütte auf 2.241m können wir auffellen und steigen von dort im bewährten „Trans Salzburgerland – Rhythmus“ weiter auf. Während des Zustiegs zur Stüdlhütte bedecken Wolken den Himmel, sogar ein kurzer Regenschauer erwischt uns und ein Blick auf den Gipfel des Großglockners bleibt uns an diesem Tag sogar gänzlich verwehrt. Die 925 Höhenmeter legen wir in ca. 2,5 Stunden zurück, und wir erreichen unser Ziel, die Stüdlhütte auf 2.801m, wie geplant am späten Nachmittag. Wir hatten beschlossen, den Glockner als 2-Tagesetappe, eben mit Übernachtung in der Stüdlhütte anzugehen. Ich hab ein mulmiges Gefühl: Sollte die Vorhersage vielleicht doch nicht stimmen, haben wir den idealen Zeitpunkt für die Glocknerbesteigung gar verpasst, steh ich auch diesen Winter nicht am höchsten Berg Österreichs? Ich versuch positiv zu bleiben, die Vorhersage ist gut, morgen Vormittag soll es ein Wetterfenster geben. Nach reichlicher und leckerer Pasta versuchen wir ein paar Stunden zu schlafen, den Wecker stellen wir uns für 2 Uhr früh. Ob ich in dieser Nacht wirklich geschlafen hab, kann ich nicht mehr wirklich sagen, bereits beim ersten Ton meines Handys bin ich hellwach. Ohne viel zu sprechen, packen wir unsere Sachen und treffen vor der Hütte auf unsere Filmer Max Maier und Franz Hinterbrandner, die uns auch schon bei der Trans Salzburgerland begleitet haben, sowie Fotograf Max Draeger. Es ist stockdunkel. Regnet oder schneit es da sogar leicht aus dem Nebel raus? Im Schein unserer Stirnlampen und fast lautlos steigen wir auf und erreichen das Ködnitzkees. Wir entscheiden uns an diesem Tag für den direkten Weg über den Gletscher. Also montieren wir die Ski auf den Rucksäcken und stapfen

GROSSGLOCKNER Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 die steile Schneeflanke in der Morgendämmerung hinauf. Doch mit jedem Höhenmeter, den wir höher kommen, wird der Wind, der uns vom Glockner entgegen weht, stärker. Sabine spricht aus, was ich mir denke: „Wenn es so weiter bläst, dann haben wir am Grat oben wohl keine Chance!“ Der Wind nimmt stetig zu und als wir am Kleinglocknerkees oben aus der Flanke aussteigen, sind es bereits sturmartige, eisige Böen. Gipfelwetter fühlt sich definitiv anders an. Apropos Gipfel des Großglockners – der ist ohnehin in Wolken gehüllt. Der eisige Wind hat zudem Vicky zugesetzt, ihr ist extrem kalt. Da ein weiterer Aufstieg Richtung Gipfel keinen Sinn macht, beschließen wir, zur Erzherzog Johann Hütte, der sogenannten Adlersruhe, abzusteigen, um im Winterraum die Lage zu besprechen. Es herrscht Unsicherheit. Unsicherheit, ob Vicky sich erholt, um mit uns gemeinsam weiter zu gehen; Unsicherheit, ob wir tatsächlich auch alleine weiter gehen würden; Unsicherheit ob der Wind überhaupt zulässt, dass wir weiter aufsteigen. Doch dann ändert sich alles ganz schnell. Als die Sonne aufgeht verziehen sich gleichzeitig die Wolken und der Wind hört auf. Ganz plötzlich – ideale Bedingungen. Völlig unerwartet.

20 GROSSGLOCKNER Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 DER GROSSGLOCKNER Mit 3.798 Metern ist der Großglockner – häufig auch einfach nur Glockner genannt – der höchste Berg Österreichs. Die markante Spitze krönt die Glocknergruppe, eine Bergkette im mittleren Teil der Hohen Tauern, und gilt als einer der bedeutendsten Gipfel der Ostalpen. Erstbestiegen wurde der Großglockner im Jahr 1800 von einer Großexpedition, der 62 Teilnehmer angehörten. Diese Expedition transportierte auch das 3,8 Meter hohe Gipfelkreuz auf den Glockner und stellte es auf. Die ersten, die mit Ski auf den Großglockner stiegen, waren Max Winkler und Fritz Strobl. Die später erfolgte Umrundung des Glocknermassivs, die Glocknerumfahrung, wurde seither zu einer beliebten Skitour. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessierten sich Extremskifahrer zunehmend für die Eisanstiege der Nordseite: Die Pallavicinirinne wurde 1961 erstmals von Gerhard Winter und Herbert Zakarias befahren. 1981 durchfuhr Stefan Eder die Berglerrinne, 1986 gelang Andreas Orgler die Befahrung der bis zu 70° steilen Mayerlrampe. Trotz seiner Steilheit gilt der Berg heute für Skitouristen als beliebtes Ziel. Die Stüdlhütte ist daher auch während der Tourensaison von März bis Mai geöffnet und der Großglockner wird als Skitourenziel intensiv beworben. Der Aufstieg mit Skiern ist über das Ködnitzkees oder das Hofmannskees möglich. Üblicherweise wird jedoch nicht mit Skiern bis ganz zum Gipfel aufgestiegen. WICHTIG: Auch wenn die Hochtour auf den Großglockner eine vielfach beschriebene und begangene Skitour ist, ist sie meiner Meinung nach nicht zu unterschätzen. Der exponierte Gipfelgrat erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und kann mitunter auch zur Geduldsprobe werden. An besonderen Tagen kann der Gipfelgrat aufgrund vieler Seilschaften zusätzlich herausfordernd werden und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Auch der Abstieg erfordert aufgrund der Schlüsselstellen höchste Konzentration. Deshalb: Wer auf dem Großglockner stehen und das Erlebnis genießen will, sollte sich dafür unbedingt einen Bergführer buchen. I N F O B O X Zügig machen wir uns auf den Weg zum Glocknerleitl, wo wir auf ca. 3.200m das Skidepot errichten und uns die Steigeisen anziehen. Mit Pickel in der Hand stapfen wir das sogenannte Eisleitl hinauf. Die Bedingungen an diesem Tag sind einfach, wir können einfach im Schnee hochstapfen, ohne auf Eis zu treffen. An manchen Tagen kann diese 45° Rinne schon zur ersten Schlüsselstelle werden. Nach der Einschartung steigen wir entlang des Grates konzentriert im felsdurchsetzten Gelände bis zum Kleinglockner (3.770m) hoch. Der Ausblick ist bereits von hier einzigartig, die Fernsicht an diesem Tag grandios. Ehrfürchtig blicke ich hinunter zur Pasterze, bevor wir als Dreierseilschaft den Schneegrat überwinden. Vor uns liegt nun die Glocknerscharte, zu der wir kurz abklettern müssen, bevor wir auf der anderen Seite das schwierigste Stück, eine Wandstufe im Schwierigkeitsgrad II+, in Angriff nehmen können. Zwei, drei Schritte und wir haben den schmalen Schneegrat überwunden. Um ganz ehrlich zu sein: ich bin froh, diese Stelle überwunden zu haben, so imposant und beeindruckend sie ist, so großen Respekt habe ich auch davor. Die Wandstufe meistern wir zügig und dann… sind es plötzlich nur noch ein paar Schritte zum Gipfelkreuz des Großglockners, dem höchsten Berg Österreichs. Überglücklich stapfe ich die letzten Meter zum Gipfel hoch – wir haben es tatsächlich geschafft, wir stehen gemeinsam am höchsten Gipfel Österreichs – alle drei zum ersten Mal, Viktoria Rebensburg, Sabine Schipflinger und ich. Wir sind unglaublich happy und können es kaum fassen. Welch eine Achterbahnfahrt war das die letzten Stunden! Wir hatten unser Ziel die gesamte Zeit über vor Augen. Und doch hatten wir es nicht allein in der Hand, ob wir es auch erreichen würden. Nur dank der tatkräftigen Unterstützung von Mutter Natur konnten wir an diesem Tag tatsächlich unter dem Gipfelkreuz unsere Umarmungen und High-Fives austauschen. Sie hat uns fürs Durchhalten belohnt – und wir hatten den Gipfel des Großglockners, den höchsten Punkt Österreichs, komplett für uns alleine. Nur eine einzige Zweierseilschaft, die über den Stüdlgrat den Gipfel bestieg, hatte wohl ähnliches erlebt wie wir und wurde ebenfalls mit einem einzigartigen Gipfelerlebnis belohnt. Apropos Großglockner via Stüdlgrat - ich glaub, ich hab schon ein neues Ziel und freu mich auf das nächste Bergerlebnis…

22 JUST SKI ING Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 JUST SKIING Die Bretter, die die Welt bedeuten Freeskier, Freerider, Racer, Skimo Dude, Slopestyler, Newschooler, Oldschooler… oh warte, Oldschooler streichen wir aber! Warum können wir nicht einfach “nur” Skifahrer sein? Warum brauchen wir extra Titel für die vielen Facetten des Skifahrens? Geht es beim Gleiten auf den zwei Brettern nicht um so viel mehr, als diese Bezeichnungen? Sind es nicht gerade diese vielen verschiedenen Ausrichtungen und Aspekte, die unseren Sport bereichern und zu dem machen, was er ist? Ich persönlich finde, dass es weitaus mehr Dinge gibt, die uns Skifahrer allesamt verbinden, als diese paar, die uns angeblich von den anderen unterscheiden. Was ich am Skifahren so liebe, sind die Leidenschaft, die Community, die Geschwindigkeit, die Fliehkräfte, der Flow, sich frei zu fühlen und nicht zuletzt - Turns. Das Gefühl, das ich beim Skifahren spüre und lebe ist unvergleichbar und, für mich jedenfalls, durch nichts ersetzbar. Ich spreche von dem Gefühl der absoluten inneren Ruhe, dem Adrenalin, ich bin fokussiert, bin bei mir. Ich spreche von der Freude, dem Stoke, den High Fives und „Heck Yeah´s“ am Ende eines Runs. Ich spreche von der Kälte in meinen Lungenflügeln, vom Laktat in den Beinen, von Alpine Starts, wo es doch so schön wäre, einfach liegenzubleiben im Bett, von den Mühen, vom Leben aus dem Rucksack, von Liftschlangen und Powder Stress. Doch das alles - und damit meine ich ALLES - gehört doch auch irgendwie dazu, macht das Ganze besonders und ist spätesten mit den ersten Schwüngen Geschichte. Und ganz plötzlich macht alles Sinn: Das frühe Aufstehen, das Anstehen am Lift, das Gedränge in der Gondel, der anstrengende Hike. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich Sonnenauf- oder -untergänge lieber mag. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich endlich etwas aus meinem Studium machen sollte. // Foto: Max Draeger & Anton Brey / Text: Anne Wangler

JUST SKI ING Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 23 Foto: Max Draeger

24 JUST SKI ING Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 Foto: Anton Brey

Aber hey, warum sollte ich, solange es so auch funktioniert? Es geht mir weder um viel Geld noch um eine große Karriere, die sich gut im Lebenslauf macht. Und auch nicht darum, was ich beim nächsten Klassentreffen erzählen kann. Dieser Sport macht mich glücklicher als alles andere auf der Welt. Er macht mich vollkommen und er hat aus mir den Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die meisten Leser mit den letzten Zeilen sehr gut identifizieren können, denn es geht genau um das, was wir alle so sehr lieben: nämlich ums Skifahren. Freeskier, Freerider, Racer, Skimo Dude, Slopestyler, Newschooler, Oldschooler - ich denke diese Titel sind nur deshalb entstanden, um sich abzuheben, abzugrenzen, anders zu sein. Damals, als Skifahren noch konservativ, altbacken, langweilig, stagnierend… einfach uncool war. Die Snowboarder waren uns da definitiv einen Schritt voraus, Snowboarden war cool. Die Snowboarder erschufen ihren eigenen (Life)style. Ihre Identität. Sie gingen weg vom reinen Erfolgsdenken wie er im alpinen Skisport gang und gäbe war, weg vom Streben danach, der Beste zu sein. Anstelle dessen ging es um Spaß, Freiheit, Kreativität, den eigenen Ausdruck. Heute gibt es das auch im Skifahren, und jeder Skifahrer kann, wenn er will, auf seinen persönlichen Sport ein Label picken. Ich persönlich tue mich wirklich schwer mit diesem „Identifikations-Ding.“ Ich bin zuallererst Skifahrer und möchte mich nicht in eine dieser vielen Schubladen stecken lassen. Natürlich gibt es nichts Besseres als frischen Powder und das Gefühl der Schwerelosigkeit. Natürlich gibt es nichts Besseres als First Lines bei Neuschnee, wenn es so staubt, dass man kurz nichts sieht und einem die Luft wegbleibt. Das sind die Momente, für die ich lebe und von denen ich so lange zehre. ABER: Für mich sind low tide Tage mindestens ebenso gute Tage. Egal ob perfekte Pisten, zerfahrenes Gelände oder Buckel - ein Tag auf Ski ist ein guter Tag, Punkt. Es geht für mich vielmehr um die Passion, um die Menschen, mit denen ich den Tag am Berg verbringe, das Lachen und Schreien vor Glück, das gemeinsam erlebte Glück, die dicken Umarmungen und die Momente, an die wir uns alle noch lange erinnern werden.Wir wollen neue Geschichten schreiben, leben, lachen, die Tage am Berg gemeinsam genießen. Und ja, das ist eine Aufforderung an alle, die einfach nur Skifahren wollen! „G‘sundheit“ auf all diejenigen, die genau das mit uns teilen. „G‘sundheit“ auf alle, die eher ja als nein sagen. „G‘sundheit“ aufs Skifahren! JUST SKI ING Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 Foto: Anton Brey Foto: Max Draeger Foto: Max Draeger

SKITEST Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 26 Skitouren boomt seit Jahren. Gefühlt jede und jeder, die oder der Skifahren kann, hat sich in den vergangenen Saisons mit Skitourenequipment ausgestattet, wenn es nicht eh schon vorhanden war. Während viele dabei aufs Pistentourengehen schwören – „aus Fitnessgründen“ – liegt dem Freerider das Freetouring-Segment dann aus naheliegenden Gründen doch deutlich näher: Freetouring-Ski sind breiter und weisen eine Mittelbreite von ca. 100 mm auf. Zudem sind sie hinsichtlich Bergab-Performance optimiert. Kurz gesagt: Die Freetourer steigen zwar mit Fellen auf, das fette Grinsen stellt sich aber erst bei satten Powderturns bergab ein. So haben wir auch unsere Vorgaben für die Freetouring-Kategorie beim Freeride Skitest im Frühjahr 2022 ausgestaltet: Freetouring-Modelle mit obligatorisch montierten Pin-Bindungen – die sind schließlich Stateof-the-Art und Rahmenbindungen kaum mehr zu sehen. Die Taille sollte mehr als 95 mm betragen. Was die unterschiedlichen Hersteller zum Freeride Skitest auf den Hintertuxer Gletscher mitgebracht haben, deckte dementsprechend die gesamte Bandbreite des Spektrums ab, die diese Vorgaben zulassen. Vom „wahren Freetourer“ bis zum „Allmountain-Ski mit Pin-Bindung“, vom „Stabilitätswunder für steile, vereiste Couloirs“ bis zum „easy zu handelnden Freetourer für Backcountry-Freestyler“ war alles dabei. Welcher der getesteten Ski letztendlich Deine persönlichen Wünsche, Ansprüche und Vorstellungen abbildet, wollten wir in diesem Skitest herausarbeiten. Denn wir sind der Meinung, dass es für jeden Fahrstil den passenden Ski gibt, und das gilt auch im Freetouring-Bereich. Lass Dich inspirieren! Und besuche mit Deiner Vorauswahl am besten anschließend den Fachhändler Deines Vertrauens. Denn der kann Dir noch genauer Auskunft geben, Dich noch ausführlicher informieren und mit Dir zusammen den wirklich perfekten Freetouring-Ski für Dich finden. Foto: Anton Brey FREERIDE SKITEST HINTERTUXER GLETSCHER ZILLERTAL 2022 Kategorie FREETOURING

ARMADA Locator 104 Test Länge: 186 cm | ø R= 23,0 m Erhältliche Längen: 162, 170, 178, 186 cm Taillierung: 132 | 104 | 123 mm Gewicht: 2.850 g Preis: 749,95 Euro Testermeinung: Der Armada Locator 104 ist ein breiter, leichter Tourenski, der besonders in längeren Schwüngen gut zu carven ist. Selbst bei höherem Tempo lässt er sich easy handeln. Dafür verlangt er im Kurzschwung mehr Kraftaufwand. Durch das niedrige Gewicht ist er allerdings im verspurten Schnee schwierig zu beherrschen, wirkt einigermaßen starr und will sehr präzise mit Kraftaufwand gefahren werden. „Powder ist dieWelt des Locator. Weite, schnelle Turns sind sein Ding!“ Ein leichter Tourenski, der auf Touren im frischen Pulverschnee überzeugt und dann auch für weniger versierte Fahrer ein Top Partner ist. BLIZZARD Hustle 10 Test Länge: 188 cm | ø R= 19,0 m Erhältliche Längen: 156, 164, 172, 180, 188 cm Taillierung: 133 | 102 | 122,5 mm Gewicht: 3.600 g Preis: 650,00 Euro Testermeinung: Der Blizzard geht definitiv in Richtung Allmountain: „Sehr schwer für einen Freetourer. Dafür ein fantastischer Allrounder.“ Auf der Piste läuft er ähnlich ruhig wie der Rustler und lässt sich hervorragend carven. „Besonders mittlere Radien gehen super mit etwas Schmackes.“ Im Verspurten findet sich der Ski super zurecht, dämpft Schläge ausgezeichnet weg und „liegt fantastisch ruhig“. Insbesondere leichtere Fahrer, denen der Rustler eine Spur zu bockig ist, bekommen mit dem Hustle 10 einen super Allrounder – auch wenn er für einen reinrassigen Tourenski zu viel auf die Waage bringt. DPS Pagoda Tour 100 RP Test Länge: 184 cm | ø R= 15,0 m Erhältliche Längen: 153, 163, 171, 179, 184 cm Taillierung: 133 | 100 | 118 mm Gewicht: 3.100 g Preis: 1.499,00 Euro Testermeinung: Der DPS wird insbesondere leichtere Rider mit seiner Performance für sich einnehmen. Auf der Piste funktioniert die Schwungeinleitung dermaßen easy, dass Kurzschwünge als sein Spezialgebiet genannt werden: Er lässt sich extrem einfach auf die Kante bringen, zeigt sich aber erstaunlich tempostabil. Um durch Bumps durchzupflügen, fehlt ihm das Gewicht, trotzdem bleibt der Ski stets gut zu kontrollieren. Die Schaufel bringt im Pulver hervorragenden Auftrieb. „Ein spaßiger Tourenski, der ohne Kraftaufwand spielerisch in jedem Gelände zu fahren ist und daher besonders leichtere RiderInnen anspricht.“ DYNASTAR M-Tour 99 Test Länge: 186 cm | ø R= 22,0 m Erhältliche Längen: 162, 170, 178, 186 cm Taillierung: 127 | 99 | 117 mm Gewicht: 2.700 g Preis: 830,00 Euro Testermeinung: Mit dem M-Tour 99 hat Dynastar einen Freetourer im Programm, der in allen Lebenslagen wunderbar funktioniert: Mit etwas Druck performt er in allen Schwungformen auf der Piste und bleibt bis in den höheren Tempobereich stabil – wenn er auch etwas Krafteinsatz fordert. Die Dämpfung macht das Skierlebnis selbst bei harten Bedingungen komfortabel und vermittelt dem Piloten viel Sicherheit, das progressive Tip kommt im Pulver schön raus. „Ein Freetourer für aktive Skifahrer, die ihren Untersatz wirklich bewegen wollen und mindestens mittleres Können mitbringen. Dann aber: Alle Touren, alle Bedingungen.“ SKITEST 27

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=