Bergstolz Issue No. 111

50 HOMESPOT / INTERVIEW Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2023 Servus Fabio und Thomas! Schön, dass Ihr Euch Zeit nehmt, um unseren Lesern die Silvretta Montafon, Euer sportliches Zuhause, vorzustellen! Wie kamt Ihr denn eigentlich zum Freeriden? Fabio: Als Kind war ich ein Racer, mein Papa hat mich aber immer schon ins Gelände mitgenommen, weil er wollte, dass ich überall Skifahren kann. Das waren meine ersten Freeride-Erlebnisse. Während meiner Anfangsphase als Freestyler bin ich immer wieder zum Filmen ins Gelände gegangen, habe Kicker gebaut, bin Lines gefahren. Und irgendwie hats mich immer stärker in diese Richtung gezogen. Thomas: Bei mir war das ähnlich, ich war schon als Kind gerne im Tiefschnee unterwegs und hab mit meinen Kollegen bei jeder Gelegenheit Schanzen gebaut, um verschiedene Tricks zu lernen. Um mir einen Namen in der Snowboardszene zu machen habe ich dann angefangen, an Slopestyle Contests im Park teilzunehmen. Die harten Parklandungen und Rails haben mir auf Dauer aber nicht so viel Spaß gemacht. Deshalb habe ich mich darauf konzentriert, meine Tricks in Freeride Lines einzubauen und mich voll aufs Freeriden zu konzentrieren. Woher kommt Eure Leidenschaft fürs Skifahren bzw. Snowboarden? Fabio: Ich konnte mich dem eigentlich gar nicht entziehen: Schon meine Eltern haben sich beim Skifahren kennengelernt, alle meine Onkel waren Skilehrer. Somit bin ich auf Skiern aufgewachsen, habe die Skihauptschule besucht und dann Freestyle entdeckt… Thomas: Für mich ist Snowboarden einfach die perfekte Sportart. Die Kombination zwischen der freien Linienwahl, der Geschwindigkeit, Airtime und die endlose Anzahl an Tricks macht snowboarden für mich so einzigartig. Dass das ganze draußen in den Bergen stattfindet macht es für mich natürlich noch besser. Was macht die Silvretta Montafon für Euch so besonders? Thomas: Durch meine Snowboard Karriere durfte ich schon sehr viele Skigebiete dieser Welt erkunden. Da wurde mir erst richtig bewusst, was ich für ein Glück hatte in Schruns auf dieWelt gekommen zu sein! Für mich, als anspruchsvoller Tiefschneeliebhaber, ist die SiMo mit ihrem spielerischen Gelände, den schnellen und modernen Liften und der Größe des Gebiets der ideale Spielplatz. Fabio: Das besondere an der Silvretta Montafon ist, dass man sehr viel aus dem Lift raus machen kann: Richtig coole und anspruchsvolle Abfahrten, wo man in anderen Skigebieten oft länger aufstiegen müsste, sind hier total einfach zu erreichen. Man kommt einfach extrem viel zum Fahren und durch die zwei Ausrichtungen mit Nova und Hochjoch hat man auch noch eine große Auswahl an Runs. Thomas: Genau: Das leicht zu erreichende und spielerische Gelände machts aus. Schnelle und moderne Lifte und natürlich, dass ich nur ca. vier Minuten zur Gondel laufe! Nehmt uns mal mit bitte: Euer perfekter Skitag in der Silvretta Montafon? Fabio: Ein perfekter Tag startet damit, dass es über Nacht „khörig“ geschneit hat, aber die Lawinenwarnstufe nicht zu hoch ist. Dann komme ich in der Früh gleich weg und erwische bestenfalls die erste Gondel zusammen mit Thomas und Max Hitzig… Thomas: Du hast was vergessen, Du holst mich natürlich ab (lacht)!Wenn Fabio vor der Tür steht, hab ich schon Wetterbericht und Webcams gecheckt, mein Müsli und meinen Tee intus und freue mich, dass es über Nacht so 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee gegeben hat. Achja, es ist außerdem unter der Woche, da sind weniger Leute unterwegs. Fabio: Wenn wir oben ankommen, schauen wir uns die Situation erst einmal an und entscheiden, welche Lines wir fahren wollen. Blauer Himmel, schönes Wetter, unsere GoPros dabei und wir haben viel Spaß am Berg… Thomas: …bis uns die Kraft ausgeht. Wir gehen anschließend in die Nova Stoba was essen – und da sich an der Speisekarte gefühlt seit 20 Jahren nichts geändert hat, wissen wir auch schon, was wir bestellen werden. Mit vollem Magen gehts nun zurück ins Tal und nach Hause, schließlich wollen wir ja wissen, welche Lines und Tricks wir heute filmen konnten. Habt Ihr einen Lieblingsrun? Beide: Zamangspitze! Thomas: Es ist nicht weit zu laufen, man hat viele unterschiedliche Lines zur Auswahl und das Panorama ist natürlich auch nicht schlecht da oben. Fabio: Genau! Man kann schon aus der Gondel Fotos vom Hang machen und überlegen, wo man fahren möchte. Oben gibt’s außerdem ein paar coole Felsen zum Springen, unten ein paarWindlips, und wenn man diese natürlichen Obstacles nicht mitnehmen will, kann man auch ziemlich entspannt runterpowdern. Nun ist ja leider nicht das ganze Jahr Winter.Was wäre denn Eure Empfehlung für Frühling und Sommer in der Silvretta Montafon? Fabio: Ich geh tatsächlich sogar im Frühling und Sommer ab und an rauf. Im Frühling machen Thomas und ich meistens zusammen den Waterslide im Seealptal. Und im Sommer fahr ich manchmal mit dem E-Bike hoch zum Zelten. Abgesehen davon bin ich seit zwei Jahren am Paragliden und ein bisschenWakesurfen. Normal Surfen, Motorradfahren undWassersportarten mag ich eigentlich auch ziemlich gern – wobei die Verhältnisse zum Surfen in der SiMo schon eher schwierig sind (lacht). Thomas: Im Sommer bin ich sehr oft mit meinem Husqvarna E-Bike in den Bergen unterwegs. Meinen Kamerarucksack habe ich da eigentlich auch immer mit dabei, um Landschaftsaufnahmen zu machen. Ansonsten bin ich mit dem Skateboard, Longboard oder am Klettersteig unterwegs – natürlich am liebsten direkt vor meiner Haustür (grinst). Ich glaube, ich muss dringend mal wieder bei Euch in Vorarlberg vorbeischauen…Vielen Dank Euch beiden, dass Ihr Euch Zeit genommen habt. So wie sich das anhört, dürftet Ihr wohl bald den einen oder anderen Leser in der Silvretta Montafon treffen… Beide: Ja hoffentlich! Und wenn Ihr uns seht, einfach anquatschen.Wir haben noch ein paar Tipps in petto… (grinsen). Foto: Marcel Lämmerhirt Foto: Marcel Lämmerhirt Foto: Thomas Feurstein Foto: Max Kathan

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