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Seite 24 | BERGSTOLZ Ski Magazin JANUAR 2017

NORWEGEN

INFO boX

denken: Eisgerät und Steigeisen wären hier dringend notwendig. Um-

kehren ist aber irgendwann keine Option und so kämpfen wir uns die

Steilwand weiter hoch. Die Wucht, mit der wir uns die Tritte in den

Schnee schlagen müssen, bringt mir amAbend den Spitznamen „Ger-

man Machine“ ein, weil es von unten ausgesehen hat, als wollte ich

den Berg eintreten. Nach bangen Minuten der Kletterei erreichen wir

aber doch sicher das Plateau, schnallen die Ski an und fahren nord-

seitig direkt vom Trollfjordindan bis zum Meer ab. Als wir zurück am

Boot sind ist es kurz nach Acht – Zeit für ein großes GlasWodka und

irgendwann später einen guten Teller Nudeln.

Wie schnell sich das Wetter in den Lofoten ändern kann sehen wir

am nächsten Morgen. Schneefall und ziemlich schlechte Sicht. An

größere Touren ist nicht zu denken. Nach kurzen Beratschlagungen

steht aber das Alternativprogramm sehr schnell fest: Ein schneller

Aufstieg zu den Trollfjordhytta, dort einquartieren und kurze Rinnen

rund um die Hütte fahren. Die Hyttas gehören demWanderverein

der Vesterålen, sind ganzjährig offen und bieten Platz für 6 Perso-

nen. Das Beste an den Trollfjordhytta ist aber, dass es zwei sind –

eine zumWohnen und Schlafen und eine mit einer Sauna! So ver-

geht der „Down Day“ mit kurzen Abfahrten, Hüttenleben und Sau-

nagängen, bevor wir am späten Nachmittag die Schiffe klarmachen

und dem nächsten Spot entgegensegeln. Leider hat sich dasWetter

tagsüber nicht gebessert und jedem am Bord wird deutlich ge-

macht, wo moderne Funktionsbekleidung an Ihre Grenzen stößt.

Worüber Emil, im dicken Ölzeug, wieder nur lächeln kann.

Am nächsten Morgen bietet sich uns wieder ein sehr bizarrer An-

blick: Der Schnee und die Kälte haben eine dünne Eisschicht auf

dem Meer gebildet als wir über den Steg an Land gehen, um unsere

nächste Tour in Angriff zu nehmen. Leider spielt das Wetter auch

diesmal nicht ganz mit und wir müssen vor dem Gipfel abbrechen,

was Emil aber ganz recht ist, weil wir heute ja noch den langen

Turn zurück Richtung Svolvar vor uns haben.

An Bord haben sich die Teams mittlerweile gut eingespielt. Zwi-

schen den „Seglern“ entbrennt ein Rennen, die Boardcrew bereitet

das Essen und als wir nebeneinander in den Hafen von Svolvar ein-

laufen, haben alle ein breites Grinsen im Gesicht. Nach Tagen der

absoluten Abgeschiedenheit auf unseren zwei Booten sind wir zu-

rück in der Zivilisation. Mit Burgerbude und Bar, die wir natürlich

sofort stürmen und lange nicht verlassen. Das witzige ist, dass jetzt

der feste Boden unter den Füßen wackelt – „Landsick“ nennt es

Emil, grinst in sich hinein und bestellt noch eine Runde sündhaft

teures Bier.

ANREISE.

Der wichtigste Flughafen in Norwegen befindet sich in Oslo.

Um aber Deinen finalen Zielort in Norwegen zu gelangen,

solltest Du bereit sein, ein oder mehrere Male umzusteigen.

Insgesamt gibt es mehr als 50 Flughäfen in Norwegen, die

regelmäßig bedient werden. Norwegian und SAS verbinden

Oslo und andere Städte mit vielen Landesteilen. Ein großes

Streckennetz mit 43 Flughäfen in ganz Norwegen bietet die

Fluglinie Widerøe.

LOFOTEN.

Die Lofoten sind eine Inselgruppe vor der Küste Norwegens,

bestehend aus etwa 80 Inseln die etwa 100 bis 300 km

nördlich des Polarkreises imAtlantik liegen und vom Festland

durch den Vestfjord getrennt sind. Die Inselgruppe liegt zwi-

schen dem 67. und 68. Breitengrad und grenzt sich nordöst-

lich durch den Raftsund von der benachbarten Inselgruppe

der Vesterålen ab. Die wichtigsten Inseln sind durch Brücken

oder Tunnel miteinander verbunden.

Der warme Golfstrom macht das Klima auf den Lofoten viel

milder, als es in anderen Gegenden auf der Welt ist, die

soweit nördlich liegen, z.B. in Alaska oder auf Grönland.

Januar und Februar sind die kältesten Monate mit einer

Durchschnittstemperatur von -1 Grad.

Die Gipfel sind nur bis zu 1161 METER hoch, dafür sehr

markant und kleinräumig. Die Fjorde sind tief eingeschnitten

und die Skitouren traumhaft abwechslunsreich. Vom breiten

Hang bis zum engen Colouir ist alles zu finden. Zum Ende

der Saison im Mai wird es fast nicht mehr dunkel und die

Tage sind knapp 20 Stunden lang.

SAIL NORWAY.

Sail Norway hat eine Flotte von 6 Booten. Die Gründer der

Firma fungieren auch als Skipper und Guides. Bei Sail Norway

steht das Segeln im Vordergrund und alle Gäste werden in

die täglichen Abläufe eingebunden.

www.sailnorway.com

ONLINE.

Weitere Informationen:

www.visitnorway.de www.lofoten.info

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