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Seite 36 | BERGSTOLZ Ski Magazin Januar 2015

RIDERPROFILE

RIDER PROFILE

Alter:

25

Wohnort: Bruson, Switzerland

Homespot: Fränsta | Sweden

Disziplin: Freeskiing

Sponsoren: Haglöfs, Movement, Bliz, Swix

Highlights: 1. Big Mountain Hochfügen 2014

1. X-Over Kitzsteinhorn Big Mountain 2013

1. TheNorth Face Freeski Open New Zealand 2013

LOTTEN

RAPP

„This is my calling in life!“

Lotten Rapp wird am 12. Februar 1989 in einem kleinen Dorf

im Norden von Schweden geboren. Bereits im Alter von zwei

Jahren versuchte sich Lotten schon als Rennfahrerin. Doch

auch wenn die Mutter Slalomtrainerin ist, war der Weg für Lot-

ten eher beschwerlich. „Bereits im Alter von Neun Jahren,

wollte ich so viel Zeit wie es geht auf den Ski verbringen – das

hat sich jedoch als schwieriger als gedacht heraus gestellt.“

Sie trainierte jeden Tag nach der Schule um im Alter von 15

Jahren auf ein Elite-Slalom-Gymnasium in Schweden zu kom-

men. Doch leider scheiterte sie. Die Planungen wurden Um-

geworfen: In einem Internat, 180km von zu Hause entfernt, war

der neue Plan Helikopterpilotin zu werden. Das war aber auch

nur von kurzer Dauer. „In meinen Winterferien habe ich als

Skilehrerin gearbeitet und bin mit den Jungs zum Freeriden

gegangen. Als ich dann gleich meinen ersten Wettkampf ge-

wonnen habe, war mir klar, this ismy calling in life!“ Nach dem

ersten Winter als Skilehrerin kam aber schnell die Ernüchte-

rung. „Als Skilehrer ist man zwar viel auf den Ski unterwegs,

doch fährt man nur mit den Kids durchs Skigebiet. Ich wollte

aber ins Backcountry zumPowdern.“ Daraufhin arbeitete Lot-

ten im Sommer sehr viel: „Neun Jobs gleichzeitig unter einen

Hut zu bekommen ist eine Herausforderung.“ Tellerwäscherin,

Singer/Songwriter, Waldarbeiterin, Jagdführerin oder Feuer-

wehrfrau sind nur eine Auswahl ihrer Sommerjobs. Doch der

Aufwand zahlte sich aus: „Den Winter 2010 habe ich in Red

Mountain, BC verbracht und bin nur Ski gefahren! That was

just amazing!“ Im Mai 2010 begann dann auch die Freeride

World Qualifier Geschichte von Lotten. Bei den Skandinavi-

schen Big Mountain Championships holte sie auf Anhieb den

zweiten Platz, es folgten FWQ-Wettbewerbe in den Alpen. Doch

auch hier gestaltete sich das erste Jahr als knifflig. „Das erste

Jahr war sehr hart, weil ich komplett allein war und nieman-

den kannte. Ich reiste den gesamtenWinter allein umher. Auch

wenn die anderen FWQ-Teilnehmerinnen sehr nett zu mir

waren, habe ich mich sehr allein gefühlt", erzählt Lotten. „Mit

zwei sehr schweren Rucksäcken und einer riesigen Skitasche

über die Schulter sehe ichmich noch heute zumnächsten Bus

laufen. Ohne Budget bleibt einem eben nur Bus, Bahn und

trampen.“ Aufgrund der „schlechten“ Erfahrungen in der An-

fangszeit, veranstaltet Lotten ein Freeride Camp für Freeride-

rinnen. Sie will die Riderinnen zusammenbringen und im

besten Fall entwickeln sich Freundschaften zum gemeinsa-

men Reisen. Doch auch der Trainingsaspekt kommt nicht zu

kurz. In vier Tagen wird die Skitechnik, Linienauswahl, Kon-

trolle und Flüssigkeit trainiert. Im letzten Jahr war für Lotten

das erfolgreichste Jahr bei den Qualifiern. BeimBig Mountain

Event in Hochfügen feierte Lotten ihren größten Erfolg und

wird mit einemPlatz bei der FWT belohnt. Für Ihre erste Free-

ride World Tour Saison erhofft sich Lotten, neue interessante

Leute kennen zu lernen, mit alten Bekanntschaften abzuhän-

gen und baldigen Schneefall! „Mein Ziel für die Saison ist, eine

der besten sieben Frauen nach dem Wettbewerb in Andorra

zu sein. Seit 2009 ist das Verbier Extreme ein Traum von mir

und ich hoffe, mich am 28. März dort wieder zu finden.“

Fotos

: Porttrait | Hans Johansson – Action | Björn Arnemo