Seite 32 | BERGSTOLZ Ski Magazin Januar 2015
POWDERCHASE
darum geht, das Gefährt bei – straßentechnisch gesehen – schlechtesten
Bedingungen über Bergpässe zu fahren.Andererseits hatten wir es im Camper
wirklich gemütlich – drei Personen pro 6-Mann Camper. Da bleibt zum
Glück auch etwas Raum zu atmen!
Aber jetzt mal von Anfang an:
Als unser Plan beschlossen war, hängten wir
uns gleich ans Telefon, um nach geeigneten Fahrzeugen Ausschau zu halten.
An und für sich wurde unsere Idee mit Begeisterung aufgenommen. Als wir
dann aber nachWinterreifen, Schneeketten und sonstigenWinter Equipment
fragten, wurde es schon schwieriger. Der ursprüngliche Enthusiasmus war wie
weggeblasen und erst nach gefühlten 1000Telefongesprächen fanden wir end-
lich eine Vermietung, die sich die Sache zutraute.
Die Freude beim Beladen der Camper war dann aber umso größer – dem
Schnee hinterherjagen. Eine ganze Woche lang! Bevor es dann endlich in
Richtung Dolomiten ging holten wir aber noch einen mietbaren Generator
ab. Nur für alle Fälle.
Als wir während der Autobahnfahrt den Parkplatz-Wart in Arabba anrufen,
denkt dieser er verstünde uns nicht. Er versteht: heute noch sollen fünf Cam-
per in Arabba eintreffen. Da das ja aber nicht sein kann – „Können Sie mir
nochmal Ihr Anreisedatum nennen?“
Erst nach einer Weile wird klar, dass wir tatsächlich noch heute eintreffen.
Trotz immer stärker werdenden Schneefalls. Als wir dann tatsächlich mit den
fünf Campern auf den Parkplatz an derTalstation in Arabba fahren, ist er zwar
sehr überrascht, aber auch entsprechend hilfsbereit. Schon nach kurzer Zeit
haben alle Camper Elektrizität, die ersten Biere sind geöffnet und das Nudel-
wasser kocht. Und es wird uns wieder klar, dass man in so einem Camper ein
ganz anderes Naturerlebnis hat: die Kälte, der Schnee, der Wind – das alles
bekommen wir viel stärker zu spüren.
Und beim Blick aus dem Fenster am nächsten Tag fühlen wir es alle – diese
Woche wird einWahnsinns-Erlebnis. Im Gegensatz zu den Nordalpen ist hier
alles tief verschneit – die Bäume haben dicken Schneekissen, die Kamine der
Häuser sind durch den Schnee einen Meter höher und endlich hören wir
auch mal wieder das bekannte Geräusch der Schneeräumfahrzeuge!
Die beiden Bergführer Francis und Alberto, die uns eine Woche begleiten,
kommen zum Frühstück und wir beschließen, uns bei einer kleinenTour zum
Sassolungo und der Toni Demetz Hütte einzugehen.