Seite 32 | BERGSTOLZ BikeMagazin APRIL 2017
TRAMIN
schönsten Trails vom Weg und am liebsten würden wir kurzerhand abbiegen
und der Spur folgen wollen. „Die sind alle gut fahrbar und du erlebst keine
bösen Überraschungen, denn sie enden alle in oder um Tramin“ erklärt uns
Armin. Er kennt „seine“ Trials wie kein anderer. Doch noch geht es weiter berg-
auf. Langsam machen sich die Höhenmeter bemerkbar – ist halt doch noch
recht früh im Jahr und die Form erst im Aufbau. Eigentlich könnte man ja auch
mal im Winter das ein oder andere Wochenende hier zum Biken verbringen,
denken wir uns. Dann wäre es im Frühjahr nicht immer so hart. Eigentlich kein
Problem, denn dieWinter sind hier relativ mild und gerade der letzte zeigte sich
auf der Alpensüdseite besonders mild – mal im Hinterkopf behalten.
Endlich, der ersehnte Anruf von Davide, dem neuen Guide, kommt. Wir fahren
noch zwei Kehren weiter zu einem Pfadabzweig weiter. Angelangt auf gut
1.300m biegen wir in den Trail vom Grauner Joch herunter ein. Es ist immer
wieder schier unglaublich, wie flüssig und spielerisch sich hier die Trails fahren
lassen – so gar kein Vergleich zu den ruppigen, teils stark ausgenudelten Sachen
am Lago. Oftmals schlängeln sich die Pfade nur leicht abfallend an den Höhen-
linien entlang, dass kaum Höhenmeter verschenkt werden. Wir fahren 400m
hinunter, was sich dadurch fast doppelt so lang anfühlt – einfach genial!
Unsere Jausenstation für den heutigen Mittag ist das Gasthaus Caroline, ca. 5
km oberhalb von Kurtatsch. Dort treffen wir auf die zweite Gruppe. Ein erster
Blick in die Karte fesselt uns ähnlich wie ein spannender Krimi, nur in lecker
halt. Alles ist hier hausgemacht und zu den regional-typischen Gerichten bietet
die Wirtin ganz besondere saisonale Schmankerl an wie z. B. Löwenzahl-Ru-
cola-Knödel. Beim Essen erklärt uns Armin, dass es in der Region so gut wie
keine für Bikes gesperrte Trails gibt. Eine Ausnahme ist der Mendelsteig hinunter
vom Mendelpass. „Aber den muß man ja auch ned machen, wenn rund herum
so viele Alternativen hat“ meint Armin zurecht „und es ist halt auch immer ein
leben und leben lassen“. Er meint damit die gegenseitige Rücksichtnahme von
Bikern undWanderern. Generell haben wir das Gefühl, dass die Menschen hier
dem Radsport viel entspannter gegenüber stehen, als in manchen Gegenden
Bayerns oder Tirols. Wieder ein Grund mehr, viel öfter hierher zu kommen.
Gut gestärkt nach dem Mittagessen pedalieren wir leicht bergauf in Richtung
Tramin.Wir hatten gar nicht bemerkt, dass es während der Pause geregnet hat.




