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Seite 28 | BERGSTOLZ Ski Magazin OKTOBER 2016

RIDERPROFILE

RIDER PROFILE

Geburtstag:

05. 06. 1988

Home:

Wien und Haus im Ennstal

Beruf:

Freeride-Snowboarderin

Masterstudium Architektur

Autorin und Texterin Social Media & Print

Sponsoren:

Furberg Snowboards, Julbo Eyewear, Penguin

Clothing, Icetools Snowequipment, Pieps,

Mons Royale, Unterstützt vom Wiener

Skiverband seit 2015

Media:

www.manuelamandl.com www.facebook.com/manuela.mandl.1 www.instagram.com/manuelamandl

vimeo.com/user9839746

Erfolge:

Qualifikation FWT 2017

Österreichische Meisterin Snowboard

Freeride 2014, 2015

Siege bei 4*FWQ

• 2016 Jasna (SVK)

• Nendaz (SUI), Røldal (NOR)

• 2015 Big Mountain Hochfügen (AUT)

• 2014 Open Faces Obergurgl (AUT)

• 2012 Eldorado Freeride (AND)

MANUELA

MANDL

„Ich bin dann doch eher abfahrtsorientiert“

Manu ist im flachen Osten Österreichs aufgewachsen und

steht mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern. Dabei ent-

deckt sie im Salzburger Land schnell ihre Leidenschaft für

die Berge und Geschwindigkeit. Mit 14 dann der Wechsel

aufs Snowboard: „Das war zu der Zeit einfach irgendwie coo-

ler.“ Nach einigen Erfahrungen im damals noch sehr kleinen

Park in Schladming wird sie relativ schnell von Freunden ins

freie Gelände mitgenommen. Im Lauf der Zeit entwickeln

sich die Lines, werden immer größer und exponierter. Bei

Contests zu starten ist da die logische Konsequenz. „Ich mag

eigentlich schon immer die schwierigen Contests. Mit Jasna

verbindet mich eine Hassliebe, da hat‘s mich beim ersten

Mal ordentlich zerlegt. Auch bei den Open Faces in Ober-

gurgl-Hochgurgl ist das Face extrem spannend, jedes Jahr

von Neuem. Und wenn man in Nendaz die Quali übersteht

und dann den Mont-Gond runterfahren darf, kann man sich

eigentlich einen Haxen ausfreuen.“

Dass sie dort schon ziemlich lange erfolgreich ist, führt sie

auch auf das extrem viele Snowboarden bei schlechten Be-

dingungen im freien Gelände zurück. „Da bieten sich dir un-

glaublich viele Möglichkeiten, jeder Run ist einzigartig und

jeder Tag anders. Als Stadtkind kann ich einfach nicht immer

in den Bergen sein. Wenn ich dann dort bin, will ich unbedingt

aus allen Bedingungen immer das Beste rausholen. Es wird

einem niemals fad im Gelände, aber man muss sich auch viel

spezifischer mit alpinen Gefahren auseinandersetzen.“ Dass

man bei ungünstigen Bedingungen auch mal umdrehen muss

und es oft wichtig ist, den richtigen Moment abzuwarten, hat

sie erst lernen müssen: „Ich hab auch manchmal etwas zu

viel riskiert, das weiß ich heute.“

Die Vorliebe für exponierte Lines und steile Faces hat sich je-

denfalls ausgezahlt: im vergangenen Winter entschied sie die

4*FWQ Bewerbe in Jasna (SVK), Nendaz (SUI) und Røldal

(NOR) für sich und qualifizierte sich für die Freeride World

Tour 2017. „Ich hab schon zwei Mal die World Tour um einen

einzigen Platz verpasst, heuer kann ich endlich mitfahren.

Auch wenn es nie meine fixe Vorstellung war, dass ich zur

FWT muss, jetzt freut‘s mich schon voll!“ Die Schwierigkeit

beim Contest fahren sieht sie in den extrem wechselhaften

Schneebedingungen, in denen man die beste Leistung kom-

biniert mit Orientierungssinn abrufen muss. „Gerade wenn

ich aufgeregt bin, ist das echt schwierig. Die einzige Strategie,

die mir in solchen Momenten weiterhilft: ich erinnere mich

immer wieder daran, wie wahnsinnig viel Glück ich habe, da

auf irgendeinem Berg zu stehen und gleich das machen zu

dürfen, was mich glücklich macht.“ Für die FWT hat sie sich

vorgenommen, gute Runs zu zeigen, die auch den Zuschauern

Spaß machen und ans Limit zu gehen: „Ich will den Cut vor

Alaska schaffen und mich auch für 2018 qualifizieren. Da hast

du nur drei Runs und darfst nicht viel vergeigen.“

Manu fährt im Winter aber nicht nur Contests, sie ist auch

viel mit dem Splitboard unterwegs. Dabei interessierte sie

allerdings schon immer mehr das Runterfahren. „Auch

wenn ich das raufgehen extrem entspannend finde, bin ich

dann doch eher abfahrtsorientiert“, lacht sie. „Mir ist die Na-

turerfahrung und die Einsamkeit wichtig. Ich muss einfach

manchmal weit weg von allem sein und spüren, dass jeder

einzelne von uns wirklich nur ein winziger Teil ist. Das ist

auch das Schöne an den Bergen, da wird einem diese Tatsa-

che unmittelbar bewusst. Anders als im Architektur-Stu-

dium bekommt man beim Snowboarden auch immer sofort

Rückmeldung und weiß in der Sekunde, ob der Turn gepasst

hat oder nicht.“

Ein Highlight steht dann für Manu noch im Frühjahr an: „Im

April geht’s für mich zusammen mit Flo Orley nach Island

zur ‚White Session‘ unseres Goggle Sponsors Julbo. Das

coole daran ist, dass es einen dritten Startplatz für diesen

Trip zu gewinnen gibt.“ Wer also Lust hat, Manu noch besser

kennenzulernen und einen Freeridetrip in den hohen Norden

zu machen, sollte dran bleiben. Die genauen Infos zur White

Session kommen nach der Alpinmesse in Innsbruck Ende

Oktober. „Ich hoffe natürlich, dass es bei der FWT gut läuft

für mich heuer. Auf den Saisonabschluss-Trip nach Island

freue ich mich aber jetzt schon total.“

Portrait & Action: Saul Ferguson

unten: Mia Knoll

www.manuelamandl.com