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Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist Teil des Gesundheitssystems. Die Mitgliedschaft in einer

Krankenkasse oder der Vertrag mit einer Krankenversicherung ist entweder gesetzlich

verpflichtend (Pflichtversicherung) oder freiwillig abschließbar (Individualversicherung). Ob

Folgekosten von Unfällen durch die Krankenversicherung oder stattdessen durch eine

spezielle Unfallversicherung übernommen werden, ist länderspezifisch. Leider hat sich eine

Zweiklassenmedizin eingebürgert, die – zumindest für gesetzlich Versicherte - Zusatzver-

sicherungen nötig machen.

Auslandsreise-Krankenversicherung

Winterurlauber, die im Ausland Skifahren, sollten unbedingt eine Auslandsreise-Krankenver-

sicherung imGepäck haben. Sie kommt für Behandlungskosten auf und – ganz entscheidend

– auch für Rettungs- und Bergungskosten mit dem Helikopter. Die Auslandsreise-Kranken-

versicherung übernimmt darüber hinaus auch einen medizinisch notwendigen Rücktransport

nach Deutschland. Skifahrer sollten hier nicht allein auf die gesetzliche Krankenkasse setzen.

Die Private Unfallversicherung

Unfallversicherung bietet weltweiten Versicherungsschutz rund um die Uhr und sichern dauer-

haft Unfallfolgen finanziell ab. Für den Skisport eignen sich besonders Policen, die auch für

die Rettungs- und Bergungskosten nach einem Unfall aufkommen. Zusätzlich vereinbarte

Reha-Leistungen helfen dem Verletzten dabei, schnell wieder auf die Beine zu kommen und

wer Assistance-Leistungen in seinem Vertrag eingeschlossen hat, kann sich nach einem Un-

fall bei der Bewältigung des Alltags helfen lassen.

Sofort-Versicherungsschutz per Smartphone

Für Wintersportler, die sich nicht bereits vor der Abreise Gedanken über den Versicherungss-

chutz gemacht haben, bieten inzwischen mehrere Versicherungsunternehmen eine Lösung:

Unfall- und Auslandsreisekrankenversicherungen, die per Smartphone-App abgeschlossen

werden können. Innerhalb von wenigen Minuten kann der Skifahrer auf diese Weise einen

zeitlich befristeten Versicherungsschutz bekommen.

Haftpflichtversicherung

Wie im Alltag gilt auch auf der Piste: Wer einem anderen Schaden zufügt, haftet dafür in un-

begrenzter Höhe und mit seinem gesamten Vermögen. Ohne den passenden Versicherungss-

chutz kann schnell ein Schuldenberg entstehen, den der Einzelne sein Leben lang nicht mehr

abtragen kann.

Alpiner Sicherheits Service (ASS)

Jedes Mitglied im DAV genießt über die DAV-Mitgliedschaft den Schutz folgender Ver-

sicherungen bei Unfällen während alpinistischer Aktivitäten (inkl. Skilauf, Langlauf, Snow-

board): Such-, Bergungs- und Rettungskosten bis € 25.000,- je Person und Ereignis. Der ASS

deckt aber nur unfallbedingte Heilkosten, also die Kosten der notwendigen medizinischen

Hilfe im Ausland bei Unfallverletzung während der Ausübung von Alpinsport. Krankheiten

sind nicht abgesichert.

Sportlerversicherung

Die Sportler Versicherung deckt den Berufssportler/Profisportler im Bereich Krankheit, Ar-

beitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, Unfall, Invalidität, schwere Erkrankung und Tod gegen

die finanziellen Risiken in diesem Zusammenhang ab. Hierbei sind Deckungen bis zu

10.000.000,00 EUR möglich!

Risikolebensversicherung

Die Lebensversicherung ist eine Variante, Partner, Familie und Angehörige finanziell im Todes-

fall abzusichern. Da die Risikolebensversicherung ausschließlich der Todesfallabsicherung

dient und in den meisten Fällen kein Kapital aufgebaut wird, kann schon mit niedrigen Beiträ-

gen ein hoher finanzieller Schutz aufgebaut werden.

Seite 48 | BERGSTOLZ Ski Magazin Oktober 2015

EQUIPMENT CHECK

EQUI PMENT CHECK

VERS I CHERUNGEN

Eva Walkner,

amtierende FWT Weltmeisterin

Jeder muss für sich entscheiden ob es sich wirklich auszahlt, eine private Unfallversicherung abzuschließen oder nicht.

Für mich war und ist das aber keine Frage! Warum: Am Beispiel eines im Skisport sehr häufig vorkommenden Kreuz-

bandrisses. Das Szenario MIT Pflichtversicherung kann in etwa so ablaufen: Der sofortige Abtransport zu meinem Wahl-

arzt. Ein MRT kann hier meist sofort gemacht werden, die Diagnose gleich anschließend. Und im Idealfall liegt man schon

am selben bzw. nächsten Tag am OP Tisch. Auch bei der Physiotherapie sieht es ähnlich aus. Die Heilkosten werden bei

einer Zusatzversicherung übernommen. Ich kann mir einen Physio aussuchen. Vertrauen und Fähigkeit sind hier das A

und O! Ein weiterer großer Vorteil, man kann aus verschiedenen Therapieformen auswählen. Osteopathen, Heilpraktiker,

engergetische Therapieformen, TCM. Meine Versicherung hat mir sogar einen Compex zum Muskelaufbau finanziert.

Wie kann der Genesungsverlauf bei derselben Verletzung aussehen, wenn man nur eine Kassenversicherung hat? Ein

Wahlarzt wird hier nicht angeboten. Schlimmstenfalls operiert ein Arzt mein Knie, der noch nicht wirklich viel Erfahrung

mit Kreuzband OPs hat. Beim MRT können die Wartezeiten bis zu 6 Wochen dauern. Der danach angesetzte OP Termin

wieder, je nach verfügbaren Kapazitäten des Krankenhauses, erneute 3 – 4 Wochen. Worst Case kommt man also erst

zweieinhalb Monate nach dem Unfall auf den OP Tisch. Meist betragen auch die Wartezeiten für einen Termin bei einem

Kassenphysiotherapeuten an die 4 – 6 Wochen. Für die Genesung ist es auch wichtig, sich wohl zu fühlen, dass sich die

Ärtze und Therapeuten viel Zeit nehmen und sich um die Genesung kümmern. Es passiert auch viel im Kopf und wenn

man sich ständig Gedanken um den eigenen Kontostand machen muss, ist das auch nicht zuträglich.

Weite Pulverschneehänge, Sonnenschein und Glücksgefühle pur. Klar,

dass an so einem Tag nur der Moment zählt. In beinahe allen Fällen

kommt man heim, mit einem angenehmen Gefühl der Müdigkeit und

lässt bei einer guten Tasse Tee, einem heißen Bad und einem fetten

Grinser im Gesicht, den Tag Revue passieren. Doch ein Powder-Day

kann auch einen anderen Lauf nehmen. Einen Tag, den man am liebs-

ten aus seinem Kalender streichen würde. Bänderrisse, Knochenbrü-

che oder die Schulter ausgekugelt... Ein schwarzer Tag eines jeden

Profi- und Hobbiefreerider. So eine Verletzung kann nicht nur das Ende

des Winters bedeuten, sondern auch Stress danach. Was nun?!

Foto: Heiko Mandl