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Seite 16 | BERGSTOLZ BikeMagazin APRIL 2017

WHISTLER’S

Möglichkeit, ihn über den oberen Teil der Strecke „Ninja Cougar“ zu umfahren.

Man verliert fast nichts an Höhe und kann nach dem Quereinstieg die restliche

A-Line dann komplett durchrollen.Wir wissen, was einige jetzt

denken:Wer

den

Drop nicht schafft, sollte auch nicht A-Line fahren. Ist schon klar, aaaber, wenn

man schon einmal in Whistler ist, sollten gerade diejenigen die A-Line erleben,

die in europäischen Bikeparks größere Tables meiden aus Angst vor unvorher-

sehbaren Kicks in alle Himmelsrichtungen.Auch die weniger Mutigen unter uns

können hier Airtime-Erfahrungen sammeln, während die Draufgängerinnen und

erfahreneren Radlerinnen ihre Grenzen austesten; und das alles auf ein und

derselben Strecke! Es ist sicher ratsam, die Stoßzeiten zu meiden und gegebe-

nenfalls erst zu etwas späterer Stunde einen Abstecher zu wagen. Wer immer

noch Angst vor testosterongeladenen Draufgängern hat, die einem von hinten

auf die Pelle rücken, der kann auch die Women’s Only Session während des

Crankworx Festivals abwarten. Da wird die Strecke exklusiv für Damen geöffnet.

Allerdings kam es an diesem Tag zu deutlich längeren Wartezeiten am Lift.

Auch die hartnäckigste Bikeparkfanatikerin sollte in Whistler mal über den Tel-

lerrand blicken und ein paar der umliegenden Touren erkunden. Ja, man muss

dafür etwas treten. Aber die schlimmste Uphill-Passage ist vergessen, sobald

man in die fast unberührte Natur eintaucht. Auf dem „Microclimate“ beispiels-

weise fühlt man sich wie in einer urzeitlichen Parallelwelt. Der Trail schlängelt

sich durch einen Urwald, der in hundert unterschiedlichen Grüntönen leuchtet,

von Moosen und Flechten bevölkert ist und dessen Dickicht das Sonnenlicht nur

mehr stellenweise durchdringt.Auch wenn das technische Niveau dieses schwar-

zen Trails das Können der schwächeren Hälfte unseres Gespanns deutlich über-

stieg, wollen wir die Befahrung definitiv nicht missen. Im schlimmsten Fall lohnt

sich sogar das Schieben. Wie angekündigt, gibt es tonnenweise andere sehr

empfehlenswerte Strecken rund umWhistler, die ohne Lift erreichbar sind (z.B.

Green Monster, Yummy Numby, Cofortably Numb, Crazy Train...). Ein weiterer

Vorteil von bikeparkfreien Tagen ist somit die Ersparnis der fast 50 Euro Liftge-

bühr.

Eine Besonderheit für Frauen, die zum Radeln nach Whistler kommen, sind die

Liv Women’s Nights, die von Mitte Mai bis Anfang September angeboten wer-

den. Es handelt sich dabei um eine Art offenes Trainingscamp, das Montags und

Mittwochs von 17.30 bis 19.30 im Bikepark stattfindet. Man kann dafür ein

Saisonticket erwerben oder auch nur bedarfsweise zu einzelnen Sessions kom-

men. In den zwei Stunden werden die Teilnehmerinnen in Kleingruppen einge-

teilt, dann meist in der Gruppe ein Schwerpunktthema festgelegt an dem

gearbeitet werden soll, und dann intensiv trainiert. Die Guides sind sehr nett

und natürlich hervorragende Mountainbiker. Leider gab es ausschließlich männ-

liche Lehrer. Manchmal wären unserer Meinung nach Tipps von Frau zu Frau

doch hilfreicher, da die Herren der Schöpfung nicht immer nachvollziehen kön-

nen, warum zum Beispiel die Arme „jetzt schon“ brennen. Ein Highlight der Liv

Women’s Nights ist das abendliche get together im „Merlin’s“ in Blackcomb.