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Seite 20 | BERGSTOLZ Ski Magazin Januar 2015

WHITEROOM

Foto: JAKOB SCHWEIGHOFER | Skier: DAVID PITSCHMANN, Kyrgyzstan

20 Stunden mit demAuto in ein weit abgelegenes Tal an der russischen

Grenze fahren. Wir wurden so herzlich von den Menschen vor Ort auf-

genommen, dass wir jeden Abend mit einemVollrausch schlafen gingen

und auch an den darauffolgenden Tag bis Mittags noch weit über der

ein Promille Grenze lagen.

Ein anderer Teil unserer Crew flog im Februar in den Iran. Sie waren zwei

Wochen dort und konnten insgesamt nur eineinhalb Tage Skifahren, da

sie extreme Probleme mit den Genehmigungen für einen Nationalpark

bekamen. Zusätzlich brach Roman Rohrmoser sich auf diesem Trip die

Kniescheibe, sodass er den Rest der Saison ausschied.

Zurück in Innsbruck, wollte Fabian mit Simon eine besondere Filmaktion

mit einem Tandemparaglider versuchen. Bei einem Fehlstart brach sich

Simon den Oberschenkel und fiel somit ebenfalls für den Rest der Saison

aus. Raphael Webhofer und Neil Williman gingen im März auf einen klei-

nen Roadtrip ins Engadin, dabei brach sich Raphael am fünften Tag die

Hüfte. Im April hätten wir noch geplant mit Nadine Wallner ein paar al-

pine Touren zu filmen, sie brach sich allerdings inAlaska Schien undWa-

denbein und viel somit ebenfalls aus. So war der Titel für unseren Film

eigentlich mehr oder weniger schon vorgegeben: „Trial and Error“. Ver-

such und Irrtum ist eine gängige Methode aus der Mathematik. Es wird

so lange probiert bis man Erfolg hat oder scheitert.

Im Mai fuhren Michael Trojer, David Pitschmann, Fabian Lentsch, Jakob

Schweighofer und ich als Abschlusstrip ins russische Altai. Wegen den

ganzen vorherigen Problemen und Verletzungen waren wir nicht son-

derlich positiv gestimmt. Wir flogen nach Novosibirsk und von dort aus

ging es mit einem Auto 16 Stunden Richtung Süden ins russische Altai

Gebirge an der Grenze zu China, der Mongolei und Kazachstan. Als wir

ankamen war schlechtes Wetter und es ging ein unglaublich starker

Wind, wir saßen drei Tage im Tal und rechneten mit dem Schlimmsten.

Aber, siehe da, es blieb nach dem Sturm für fast elf Tage schön mit extrem

guten Schneeverhältnissen. Nach zehn Tagen Aufstehen, Skifahren, Ko-

chen und wieder zurück ins Zelt, beschlossen wir frühzeitig wieder ins

Tal zu fahren um dort den Rest des Trips zu genießen. So einen „perfek-

ten“ Trip hatten wir in unseren drei Jahren noch nie erlebt.

Foto: JOI HOFFMANN | Skier: FABIAN LENTSCH, Kanada