HÜTTNGAUDI
BERGSTOLZ Bike Magazin März 2016 | Seite 27
Scott und das Specialized sehr wendig und agil. Das
Bionicon war Ihm natürlich auch zu soft. Klar die Pro’s
wollen es natürlich sportlich straff, allerdings hat das
Bionicon Evo mit seinen schon erwähnten 180mm
Federweg, 50mm mehr Federweg als z.B. das Scott und
fühlt sich auch aus diesem Grund softer an. Der normale
Biker bevorzugt in der Regel eher eine softer abgestimm-
te Federung, denn diese ist etwas gutmütiger und verzeiht
den einen oder anderen Fahrfehler. Zum Schluß gab es
dann noch einen Jumpcontest und Guido und Daniel zeig-
ten uns, was sie sprungtechnisch drauf hatten, mit ein
paar sehenswerten Sprüngen.
Der Abschluß fand dann bei einer gemütlichen halben Bier
in der Hüttn statt. Wir waren uns alle einig, dass wir uns
auf der Hüttn vom Wage nicht zum letzten Mal getroffen
haben. Recht herzlichen Dank an Wage, ohne Ihn hätte
das Ganze nicht so kurzfristig stattfinden können.
Wage ist gelernter Heizungs- und Lüftungsbauer, Metallbauer,
Schweisser, Nonkonformist und seit einiger Zeit selbstständig mit sei-
ner Firma „Wage 69“ mit der er „Eigentlich ois macht:“ Location-
scouting, Radlschrauben, Skiverkaufen, Messebau. Frei nach dem
Motto: Real skiers don’t have real jobs.
Seine „Bikekarriere“ beginnt mit 15 in der Kiesgrube von Großding-
harting südlich von München: Eine Strecke war schnell gebaut und die
ersten 60 Meter Wheelies und Bunnyhops über sechs potentielle
Helden schunden sogar bei Alexander Rockenberg Eindruck. In der
Berufsschule öffneten sich dann ganz neue Türen: Das Maredo
Steakhaus wurde zum Hauptquartier der Münchner Fahrradszene, zu
der sich Größen wie Simai, Rasuli, Rockenberg, Koller und Kreftner
zählten. Es folgen die wilden Jahre des jungen Mountainbikesports
und natürlich die MTBWeltmeisterschaft in Kaprun, Österreich. Bis auf
die Zähne bewaffnet mit seinem Cannondale 17 Zoll Hardtail mit
Pepperoni Gabel in kampfrot arbeite er sich immer weiter nach vorne.
Platzierungen sind damals zweitrangig, Hauptsache dabei und
Hauptsache ne gute Party – Und da ist Wage eh Weltmeister.
Seit 2011 ist er im Nebenerwerb Senner und Almpächter am
Spitzingsee. Viehbestand: drei Mäuse, sechs Spinnen und saisonal
bedingt bis zu sechs Schmal-Geißen.
Wenn er heute vor seiner „69er Hüttn“ in den letzten Sonnenstrahlen
sitz und zufrieden Richtung Alpen schaut, ist er angekommen. Aber
trotzdem noch voller Tatendrang, Geschichten und Ideen: „Bevor das
hohe Alter auch in meinen Knochen zusetzen wird, nutze ich jede
Minute in Bikeparks und auf den Bergen, um meinem größten Hobby
nachzugehen – Freeriden und Socializen“.
Der Hüttnwirt
Christian Markus „Wage 69“ Wagner




