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Seite 10 | BERGSTOLZ Ski Magazin Januar 2015

NEWS

Fünf bis acht Tage. So beziffern wir, der Stefan Häusl und ich, in

unseren Vorträgen die Anzahl an Tagen von denen wir behaupten,

dass an diesen Tagen größere Freeridelinien möglich sind. Viel-

leicht ist möglich das falsche Wort, denn möglich sind solche

Linien an beinahe jedem Tag an dem die Bedingungen gut genug

sind und die Einschätzung, ob die Bedingungen auch gut genug

sind, ist nicht zuletzt eine stark subjektiv geprägte Angelegenheit.

Möglich im Sinne des eingegangenen Risikos – so klingt es schon

um einiges aufschlussreicher. Für uns ist an diesen ausgewählten

Tagen das Risiko auch vertretbar, denn wer eine größere Linie in

Angriff nimmt, der/die muss sich auch der Risiken eines solchen

Unterfangens bewusst sein und gänzlich ohne Risiko läuft eine

solche Aktion nie ab. Als größere Linien bezeichnen wir solche

Linien, die jenseits der 300 Meter Höhendifferenz angesiedelt sind

und Steilheiten aufweisen, die in der klassischen Lawinenkunde

als extrem bezeichnet werden.

Eine Vielzahl an Faktoren muss zusammenspielen. Der Schnee-

deckenaufbau muss stimmen, die Lawinengefahr an diesem Tag

sollte man im Griff haben, aber eine Auflage Neuschnee soll den-

noch vorhanden sein, das Wetter muss mitspielen und nicht zuletzt

spielt die psychische Komponente eine tragende Rolle.Alles in allem

gar nicht so einfach das Ganze unter einen Hut zu bringen.

Nun hat man es als Freerideprofi relativ leicht. Man kann auf diese

Tage warten, sich auf diese Tage vorbereiten und falls alle Faktoren

unter einen Hut gebracht wurden, kann man rausgehen und Gas

geben.

Geduld ist gefragt. In der Regel findet man im Frühjahr, also im

März, im April und auch noch im Mai, ideale Bedingungen vor.

In den Monaten des Frühwinters eher nicht. Schon gar nicht in

Tirol des Januar 2015. Der Aufbau der Schneedecke ist erdenklich

schlecht. Ein Augenzwinkern reicht aus um im steileren Gelände

Hangbereiche auszulösen, die ganze Einfamilienhäuser unter sich

begraben können und das trotz, oder eben gerade wegen, unter-

durchschnittlicher Schneehöhen. Und trotzdem werden Linien ge-

fahren, die jeder Vernunft trotzen! Ich möchte an dieser Stelle

mein Unverständnis ausdrücken. So sehr ich mich auch damit aus-

einandersetze und gewisse Entscheidungen zu verstehen versu-

che, ich verstehe es nicht. Ist es Unwissenheit? Spielt die

Präsentationsgier in den sozialen Netzwerken eine nicht zu un-

terschätzende Rolle? Ist es aber auch die begrenzte Möglichkeit

von vielen „Weekend Warriors“ sich die Zeit flexibel genug ein-

zuteilen?

Fünf bis acht Tage. Als Freeriderprofi hat man es relativ leicht. Ich

kann auf die guten Tage, die zweifelsohne kommen werden, war-

ten. Auf den Frühling – die beste Jahreszeit von allen.

8

ACHT

ANgspurt

by

Björn

Heregger

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Fotos: Daniel Zangerl