Bergstolz Issue No. 107

32 VENTIMIGL IA Bergstolz Ski & Bike Magazin • 05 | 2022 Der Ausblick war fantastisch. Wir hatten uns nun schon richtig gut eingefahren, und so ging es sehr gut und sicher zu fahren. Unten angekommen fuhren wir an der Küstenstraße zurück an unsere Strandbar und genehmigten uns unseren Sundowner.Was will man mehr!? Für den dritten Tag hatten wir eine größere Tour ins Hinterland geplant. Nur wussten wir vom Vortag, trotz ausschließlichem Fahren auf Ecostufe, dass wir die Tour niemals packen würden mit nur einer Akkuladung. Mit Biobikes erst recht nicht. So starteten wir die Tour erst hinter Isolabona und es sollte sich noch herausstellen, dass das genau richtig war. Zuerst einmal mussten wir wieder eine gefühlte Ewigkeit eine Teerstraße hoch bis zum Rifugio Gola di Gouta. Hier kehrten wir ein – wie könnten wir grünen Tagliatelle mit frischen Steinpilzen widerstehen? Ein Gedicht! Wir hatten noch nie so gute Pasta gegessen und fuhren danach weiter Richtung französische Grenze. Ich hatte hier ein paar Endurostages aus einem regionalen Rennen ausgekundschaftet, die wir uns ansehen wollten. Auf der französischen Seite startete der erste Trail, der sehr schwer zu finden war und schon seit längerer Zeit nicht mehr befahren wurde. Auf feinstem Waldboden, aber sehr steil, ging es ca. zwei Kilometer hinunter - ein Traum. Wir kamen wieder an das Rifugio zurück und erklommen den Monte Gouta, der von Wald bedeckt ist und auch hier mussten wir einige Male hin und her fahren, bis wir den Trail fanden. Die Landschaft ist hier sehr urig, alles ist sehr zugewachsen. Aber der Trail vom Gouta ist erste Sahne: Steil und steinig geht es von Höhenrücken zu Höhenrücken, immer wieder mit giftigen Anstiegen zwischendurch. So geht es eine Ewigkeit dahin. Keine Menschenseele trafen wir, nur pure Natur und wilde Landschaft. So kamen wir am Nachmittag wieder in Dolceaqua raus und rollten zurück ans Meer. Nach 7,5 Stundem, über 60 Kilometern Strecke und fast 2.000 Höhenmetern traten wir die letzten zehn Kilometer mit leerem Akku. Am Campingplatz angekommen räumten wir gleich alles zusammen und machten uns am frühen Morgen auf den Weg nach Sospel.

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