Nicola Thost | Riderprofile
Nicola Thost ist wohl eine der bekanntesten Snowboarderinnen der Welt. „Irgendwie verlief meine Profi-Karriere wie im Schnelldurchlauf. Dennoch fühlte es sich so unbeschwert an, so natürlich kam Eins zum Anderen – die großartigen und überwältigenden Erfolge gleich zu Beginn, als auch Verletzungen und scheinbar auswegslose Rückschläge. Das gehörte für mich wie selbstverständlich mit dazu.“
Alter: | 37 |
Wohnort: | Kitzbühler Alpen | München |
Erfolge: | Olympiasiegerin 1998 Nagano, Halfpipe 25 WeltcupSiege Snowboaard Halfpipe ISF World Tour Sieger 1998 & 1999 Rider of the year Deutsche Meisterin Halfpipe 2013 Österreichische Meisterin Halfpipe 2014 |
www.facebook.com/thostnicola |
Als junges Mädchen wollte sie einfach nur herausfinden, wie gut sie werden kann, wenn sie soviel Snowboarden darf, wie sie gerne möchte. Dieser Satz steht bis heute und führt eigentlich direkt zu Nicolas Lebensphilosophie: „Das Feuer und die Leidenschaft sich von ganzem Herzen dem zu widmen, was einen am meisten begeistert ist die stärkste Motivation im Leben.“ Vielleicht hätte sie noch mehr Wettkämpfe gewinnen können, wenn sie nicht immer volles Risiko gegangen wäre, nicht immer versucht hätte ihre Grenzen zu testen und die Grenzen des Sports zu pushen. „Mag sein. Aber ich bin eben nie für den Wettkampf gefahren oder für Medaillen, sondern für mich, um zu sehen, was geht.“
„Das Profi-Snowboarden hat mir ermöglicht, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Welt zu bereisen, großartige Menschen kennenlernen, am Berg zu sein, draußen in der Natur mit Freunden oder auch allein Momente zu erleben, die unbezahlbar sind.“ Natürlich sind Siege, Titel und Applaus eine tolle Anerkennung und Wettkämpfe ein wichtiger Teil des Sports. Aber für Nicola waren sie immer Resultat und nicht Ziel. „In einen unberührten Powderhang oder eine frisch geshapte Pipe zu droppen, das erste mal einen neuen Trick zu landen und diese Passion mit anderen zu teilen – dafür liebe ich das Snowboarden vom ersten Tag an bis heute.“
Eine neue Liebe hat Nicola vor vier Jahren entdeckt: Das Mountainbiken. „Früher war das Rad für mich nur ein Transportmittel, um in München von A nach B zu kommen“ Nach einer weiteren Knieverletzung bekam sie das Mountainbike aber „verordnet“. Was anfänglich reine Pflicht war ist aber schnell eine neue Leidenschaft geworden. „Mountainbiken ist wie Freeriden beim Snowboarden, eine unheimlich kreative Sportart“. Dabei fährt Nicola auch gerne mal bergauf, aber ein schöner Trail – und der braucht gar nicht zu extrem sein- liegt ihr mehr. „Ich würde mich als Endurofahrerin bezeichnen“. Dass sie den Profisportler noch immer in sich trägt, zeigen ihre Ergebnisse bei den von ihr heißgeliebten Hobbyrennen: Sowohl beim TrailTrophy in Latsch, bei der Tristkogel Challenge in Kitzbühel, bei einem Ausflug in die Marathonszene – vordere Plätze sind gesetzt!
Seit 2009 kümmert sich Nicola mit ihrem Nachwuchs-Projekt „Sprungbrett“ um die Förderung junger Talente. „Ich selbst konnte durch das Snowboarden meine Träume verwirklichen. Es macht mir Freude, der nächsten Generation und auch dem Sport, der mir soviel gegeben hat, etwas zurückzugeben. Mit Sprungbrett kann ich begeisterte Rookies dabei unterstützen, ihren eigenen Weg im Snowboarden zu finden und zu gehen. Ich mag das Snowboarden einfach und die Art Lebensschule, die der Sport und alles drumherum mit sich bringt.“
Fotos: Portrait & Bike | Markus Reiterer & Oliver Lerch
Snow | Sandra Steh & Flo Jäger