Bergstolz Issue No. 85

PRODUKTE / / TEST Bergstolz Ski & Bike Magazin • 08 | 2019 Wir haben gerade ein BMC Fourstroke im Test. Da ist uns die Idee gekommen, eigentlich das Bike zu einem Trailbike aufzupimpen und so haben wir kurzerhand ein Fox 34 Factory SC mit 120mm Federweg in das XC Bike verbaut und gleich einen Test über die Gabel ge- macht. Die Fox 34 Factory SC ist in den Feder- wegslängen 100, 110 und 120mm er- hältlich. Mit knapp 1600 Gramm passt sie sehr gut in unser Testbike. Mit dem Remote Lockout lässt sich die Gabel komplett verriegeln und ist auch richtig voll verriegelt im Wiegetritt, bergauf merkt man kein Wippen. Ihre Qualitä- ten zeigt die Gabel aber wenn es bergab geht: Die Steifigkeit der neuen Fox 34 Factory SC ist bei diesem Ge- wicht überragend. So lässt sich das Bike sehr präzise steuern. Die Dämpfung übernimmt die Fit4 Kartusche in ge- wohnt souveräner Fox Qualität, sehr gutes Ansprechverhalten, kein Absacken der Gabel, sie steht immer gut im Federweg. So sind auch verblockte und wurzelige Trails kein Problem. Durch Volumen- spacer kann die Gabel noch individuell abge- stimmt werden, mehr Spacer bedeutet, besseres Ansprechverhalten und dafür mehr Endprogression. Die Zugstufe wird unten rechts über den a Alu- knopf vorgenommen. Die Gabel ist sehr edel verarbeitet und zieht die Blicke auf sich, mit der coolen orangen Optik. So ist die Gabel die Benchmark in dieser Klasse. Dies hat auch seinen Preis, so ist die Fox 34 Facoty SC auch hier der Primus der Klasse. Unser Fazit: Die Fox 34 Factory SC ist in Sachen Performance nicht zu schlagen, sie war im Testbetrieb sehr zuverlässig und selbst in tech- nisch schwierigem Gelände immer Herr der Lage. Der Einsatzbereich ist in einem Trailbike oder XC Fully zu sehen, wobei technische Mara- thonrennen oder der klassische Al- pencross im Vordergrund stehen. Sie hat beste Allroundeigen- schaften. www.foxracingshox.com FOX | 34 Factory SC Fit 4 Schon vor der ersten Vorstellung rätselte die Szene:Was wird Specialized mit dem neuen Enduro wohl präsentieren? „Nur“ ein Update? Eine völ- lige Neukonstruktion? Als wir dann endlich den ersten Blick drauf werfen konnten, waren wir ziemlich baff: Der Rahmen ist eine komplette Neu- entwicklung, angelehnt an das Design des Demo, und der Dämpfer wurde horizontal über dem Tretlager eingebaut. Dadurch ergibt sich ein tiefer Schwerpunkt und das Oberrohr kann weiter heruntergezogen werden, wodurch wiederum die Überstandhöhe sinkt und der Fahrer tiefer im Bike sitzt. So liegt der Schwerpunkt auch mit Fahrer tie- fer, das bringt mehr Fahrsicherheit und eine bessere Bikebeherrschung. Neu- konstruktion hin oder her, was soll das neue System schon großartig besser machen? Aber weit gefehlt! Schon auf der ersten Ausfahrt spürt man die Agilität der Bikes direkt: Der Hinterbau arbeitet völlig antriebsneutral - kein Wippen, jeder Tritt geht sofort in Vortrieb über. Dementsprechend straff wird die Federung beim Bergrunterfahren erwartet. Das ist aber nicht der Fall! Der Hinterbau spricht sehr sensibel an und schluckt alles weg, das wird durch ein größeres Hebelverhältnis erreicht. Trotzdem ist der Hinterbau nicht soft, man bekommt gute Rückmeldung und Progressivität. Vom Fahreindruck könnte man meinen, man sitzt auf einen 27,5“ Bike, so wendig und spielerisch lässt sich das neue Enduro fahren. Das hängt mit den neuen Größen S2, S3, S4 und S5 zusammen: Normaler- weise fahren wir das Bike in Größe M, hier haben wir uns nun für S2 ent- schieden. Das entspricht einem eher kleineren Rahmen, bedeutet in der Folge also ein agiles und wendiges Bike. Wer mehr der Heizer ist und gern viel Tempo macht, greift zur größeren Variante und bekommt so mehr Sta- bilität im Highspeedbereich. Das Sattelrohr fällt beim Enduro Expert generell kürzer aus. Die richtige Sattelhöhe wird über eine verstellbare Sattelstütze mit größerem Hub erreicht. Damit kann jeder Fahrer das Bike nach seinen persönlichen Präferenzen auswählen und muss nicht direkt auf die „rich- tige“ Größe gehen. Zu den Geometriedaten: Der Lenkwinkel liegt bei 64°, der Sitzwinkel bei steilen 76°, dies lässt einen ziemlich viel Druck aufs Pedal bringen, was bergauf äußerst positiv auffällt – zählt das Bike doch nicht zu den Leicht- gewichten in seiner Kategorie. Mit 442 mm fallen die Kettenstreben eher länger aus. Ausstattungsmäßig lässt sich Specialized nicht lumpen: Fox 36 Float Performance Gabel und DXP2 Performance Dämpfer, Schaltung SRAM XO1 mit Code RSC 200/200mm Bremsen, Roval Carbon Traverse 29Z Lauf- räder und Butcher Grid Trail 29x2,6 Reifen vorne bzw. Grid Trail 29x2,3 hin- ten. Unser Fazit: Die Specialized-Ingenieure haben ganze Arbeit geleistet und mit dem Enduro Expert ein noch nie dagewesenes Konzept auf die Räder gestellt, das absolut stimmig ist. Das Bike ist durchdacht und alles macht Sinn. Und das führt wiederum zu Fahrfreude pur! www.specialized.com SPECIALIZED | Enduro Expert 23 Foto: Sebastian Schieck Diverse Erfolge des SR Suntour TriAir Dämpfers im En- durobereich haben uns neugierig gemacht, des- halb haben wir den Dämpfer genauer unter die Lupe genommen. Der Einsatzbereich des TriAir ist Freeride, Enduro und Trail, daraus re- sultieren auch die verschiedenen Längen. Wir haben als Testträger ein Mondraker Foxy Carbon RR ausgewählt, in dem nor- mal ein Fox DPX2 Dämpfer verbaut ist. Nach dem Einbau des Dämpfers haben wir die erste Grundeinstellung vorgenommen. Der TriAir bietet eine Vielzahl an Einstellmög- lichkeiten. Die Druckstufe lässt sich über den blauen Lockout Hebel in den drei Stufen Uphill,Trail und Downhill verstellen. Die Zugs- tufe lässt sich in 8 Klicks verstellen. Dann haben wir noch die Möglichkeit, die Positiv- und Negativluftkammer mit Volumenspacern zu verändern und so das Ansprechverhalten und die Progression zu verändern. Los gehts mit unserer Grundeinstellung zum Hacklbergtrail nach Saalbach, die Charakteristik des Trails sind Sprünge und viele Bremsbuckel vor denAnliegern, also perfekt für einen Dämpfertest. Im Vergleich zum originalen Dämpfer, der in dem Foxy Carbon verbaut ist, schlägt sich der TriAir sehr gut. Er lässt den Hinterbau souverän arbeiten und schluckt alles was auf ihn zukommt. Neben Bike- parks und Flowtrails muss der Dämpfer zusätzlich auch Wurzeln und Felsen meistern. Hierfür geht es für uns nach Hause auf unsere Hometrails. Hier muss der TriAir ganz andere Fähigkeiten an den Tag legen, er sollte nicht zu hart sein und die Schläge vonWurzeln und Felsblö- cken gut absorbieren, ohne abzusacken. Auch hier punktet der neue Dämpfer von SR Suntour! Für technischere Passagen hatten wir einen Volu- menspacer aus der Positivluft- kammer entnommen, und etwas Luft aus dem Piggy Back Behälter. Das Ansprechhalten wurde dadurch noch weiter ver- bessert. Es lässt sich zusam- menfassen: Der SR Suntour TriAir ist für Tuningfreaks, die gerne an Ihrem Fahrwerk schrauben. Er hat eine Vielzahl an Verstellmöglichkeiten, sodass wirklich jeder seine gewünschte Einstellung finden wird. Mit dem TriAir lässt sich, durch die vielen Einstell- möglichkeiten, die Performance eines jeden Hin- terbaus merklich verbessen. Unser Fazit: Der SR Suntour TriAir steht dem Fox DPX2 in Sachen Performance in nichts nach. In un- serem Testbike haben wir keine Veränderung der Fahreigenschaften feststellen können. Die Einstell- möglichkeiten sind unendlich, sodass jeder zu sei- nem individuellen Fahrvergnügen kommen wird. Der TriAir hat uns auf ganzer Linie überzeugt und ist eine preisgünstige Alternative. www.srsuntour.com SR SUNTOUR | Tr iAi r

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=