Seite 35 - Bergstolz Issue No. 39

Basic HTML-Version

FILMS
BERGSTOLZ Ski Magazin Januar 2013 | Seite 35
I NTERV I EW
mit Matthias Haunholder & Matthias Mayr
Bergstolz:
Matthias, ihr seid ja beide seit Jahren ein Team, beide pure Big Mountain Freerider. Gemeinsam habt
ihr unter dem Namen M-Line schon mehrere Filme herausgebracht.Wie kamt ihr auf die Idee, gemeinsame Sache
zu machen?
Matthias Mayr:
Es ist nach wie vor so, dass man, will man vom Freeskiing leben, qualitativ auf hohem Niveau
arbeiten muss, bei gleichzeitig idealerweise Null Ausgaben. Im Team gelingt uns das besser als alleine als
Einzelkämpfer. Jeder hat andere Qualitäten, wir ergänzen uns sehr gut und das wichtigste ist, wir streiten eigent-
lich nie, wir diskutieren nur. Wie ein altes Ehepaar eben. ;)
Bergstolz:
Auffallend ist, dass ihr euch jedes Jahr steigert, was einerseits notwendig ist um interessant zu blei-
ben, andererseits aber auch ungewöhnlich, da eine permanente Steigerung nicht jedem vergönnt ist. Wie macht
ihr das? Steigt euer verfügbares Budget jedes Jahr an?
Matthias Mayr:
Im Gegenteil. Leider bekommen wir als gesponserte Sportler die Krisen in der Wirtschaft immer
als erster zu spüren. Somit sind unsere verfügbaren Budgets in den letzten Jahren kontinuierlich nach unten
gegangen. Dass wir überhaupt noch Filme produzieren können, liegt vor allem daran, dass wir in den letzten
Jahren immer mehr Teile der Produktion selbst übernommen haben. Bei „Another day in Paradise“ haben wir,
also in dem Fall ich, den Film sogar zur Gänze selbst geschnitten. Wir kümmern uns selbst um die komplette
Finanzierung, Organisation, Regie, Vermarktung, Rekrutierung der Fahrer usw. Der große Vorteil dabei ist, uns
wird das ganze Jahr über nie langweilig. Der Nachteil: Bei Misserfolg können wir niemand anderen beschuldi-
gen. Unser persönliches Ziel ist natürlich, uns immer zu verbessern und die Qualität des Produktes zu erhöhen.
Noch besser ist es für uns, wenn die Zuseher das ebenso empfinden.
Bergstolz:
Ihr habt hauptsächlich in Österreich gedreht. Bewußte Entscheidung oder Budgetbedingt?
Matthias Mayr:
Wetterglück hat uns in diesem Winter glücklicherweise aus der Finanzkrise geholfen. Geld hat-
ten wir keines um in Filmtrips zu investieren. Das stimmte uns zuerst zwar traurig, als aber dann die Nordalpen
meterweise Schnee bekamen, waren wir froh, zu Hause geblieben zu sein. Darüber hinaus können wir mit ruhi-
gem Gewissen nach jahrelangem herumreisen behaupten: vor unserer Haustüre ist es einfach am schönsten.
Bergstolz:
Hauni, Was steckt dahinter, bei einer Produktion eines Filmes wie "Another day in Paradise"?
Matthias „Hauni“ Haunholder:
Um so einen Film umsetzen zu können bedarf es vieler Diskussionen zwischen
den beiden Produzenten MM und M"h"H. Der Prozess von der Idee bis zur Umsetzung benötigt verschiedene