Seite 41 - BergstolzIssue32

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RIDERPROFILE
BERGSTOLZ Ski Magazin Dezember 2011 | Seite 41
Name:
Markus Eder
Alter:
20
Derzeitiger Wohnort:
Luttach | Italien
Homespot:
Klausberg
Disziplin:
Freeskiing
Sponsoren:
The North Face, Red Bull, Völkl, Smith,
Fiat Professional, Marker, Dalbello,
Level
Highlights:
1st Nine Knights Big Air & Best Trick 2010
2nd Linecatcher 2011
1st
SFR Tour 2011
1st
Jib Ski Kings 2011
1st MFO 2011
Action Bilder:
Harald Wisthaler
Portrait:
Flo Breitenberger
„Ich könnte mir auf keinen Fall vorstellen, wie meine
Kindheit ohne Berge ausgesehen hätte“, beginnt Markus
unsere Gespräch. Mit dem Skifahren hat er angefangen, als
er drei Jahre alt war. „Mit den Plastikski meiner Schwester
auf dem Hügel vor unserem Haus.“ Seine Mutter hat ihn ein-
fach in die abschüssige Langlaufloipe gestellt, und weg war
er. So kam alles ins Rollen. „Soweit ich mich zurückerinnern
kann, war ich ab da jeden Winter mit dem Skiclub und im
Sommer jedes Wochenende mit meinen Eltern in den
Bergen unterwegs. Die Leidenschaft für die Berge wurde mir
sozusagen in die Wiege gelegt.“
Wie es aber oft ist, hatte Markus nach neun Jahren im
Skiclub die Nase voll. „Das nicht recht abwechslungsreiche
Training und die Rennen haben mich irgendwann tierisch
gelangweilt. Da ich sowieso öfters abseits der Piste als zwi-
schen den Toren unterwegs war, hatte auch mein Trainer
irgendwann genug, und somit hab’ ich meine Skikarriere an
den Nagel gehängt.“ Nach einem Jahr mit Snowblades hat
Markus dann Gott sei Dank sein erstes Skimovie bekommen:
„Da kam mein Vater nicht mehr drumherum, mir zu
Weihnachten die heiß ersehnten Twintipps zu kaufen.“
„Anfangs war ich nur in unserem Tal auf dem Klausberg
unterwegs. Doch nach dem dritten Jahr bekam ich einen
Anruf von Francesco Perini, der mir auf mein Promovideo hin
meine ersten drei Sponsoren angeboten hat.“ Der Großteil
der in Markus’ Heimat, dem Ahrntal, lebenden Leute ist
noch immer ziemlich patriotisch eingestellt. Da fast aus-
schließlich deutschsprachige Touristen hierher kommen, gab
es für die Kids in der Volks- und Mittelschule keine
Motivation Italienisch zu lernen. „Ich hatte anfangs echt
große Probleme mich mit meinem Teammanager zu unter-
halten, doch innerhalb der zwei darauffolgenden Jahre habe
ich mein Italienisch um gefühlte zehn Schuljahre aufgeholt.“
Aber als das Sprachproblem mehr oder weniger aus der Welt
geschaffen war, musste Markus auf einmal nicht mehr
Italienisch, sondern Englisch können. „Plötzlich war ich in
der ganzen Welt unterwegs. Den Durchbruch hatte ich am
Nebelhorn bei den Nineknights 2010, wo ich mir zuerst mit
einem Onlinevideo die einzige Wildcard holen konnte und
am Ende als Rookie den Big Air Award und den Best Jibber
Award gewonnen habe. Ich hätte selber nie damit gerech-
net und konnte es selber für eine ganze Weile nicht glau-
ben.“
Das zweite Riesenhighlight war der Red Bull Linecatcher
2011. Als ihn sein Manager anrief, um ihm zu sagen, dass er
einen Startplatz hatte, wusste er erst nicht was er davon hal-
ten sollte. „Ich war eigentlich nie richtig Freeriden oder
Backcountry-Kicker-Springen und wusste nicht, ob ich über-
haupt mitfahren soll.“ Doch zum Glück war der Dezember
2010 ja ziemlich verschneit, und so konnte Markus ein bis-
schen üben. Und schlussendlich haben dann am Contest Day
alle Tricks geklappt, und er schaffte es irgendwie auf den
zweiten Platz. Und das als kompletter Backcounty
Newcomer! „Ich glaube, dieses Erlebnis hat die Nine Knights
sogar noch übertroffen.”
Das waren die zwei Höhepunkte seiner noch jungen
Karriere. „Und plötzlich war
ich mittendrin
in der
Freerideszene und wurde zur World Heli Challange und zum
Skiers Cup eingeladen. Mein größtes Ziel für die Zukunft
wäre es, bei großen Freeride-, Backcountry-, Big Air- und
Slopestyle-Contests vorne dabei zu sein.“ Leider geht
Markus heuer aufgrund einer Knieverletzung die ganze
Saison flöten. „Ich hatte einen ziemlich dummen Crash im
Oktober im Schnalstal, wo ich mir einen Miniskus- und
Kreuzbandriss zugezogen habe. Außerdem habe ich noch
eine Knorpelverletzung und einen abgesplitterten Knochen.
Doch ich werde alles dafür tun, dass ich im Sommer umso
stärker und motivierter nach Neuseeland fahren kann.
Skifahren
ist
meine
große
Leidenschaft
und
Lebensphilosophie. Ich werde mich nicht so schnell unter-
kriegen lassen.“
markuseder.blogspot.com
MARKUS
EDER
Skifahren ist meine Lebensphilosophie