22 gibt es eine Jumpline (die aber auch umfahren werden kann). Mit abwechslungsreichen Tables, Doubles und Step-Ups sorgen sie für viel Abwechslung und Spaß. Dann folgen schnelle, weite, hohe Anliegerkurven, die für viel Schwung sorgen. Die Anlieger sind perfekt geshapet und laden zum Spielen mit der Linie ein. Hier kommt richtig Freude auf, egal ob man mit der Familie unterwegs ist oder sich als geübter Biker an die eigenen Grenzen herantastet. Am Ende wartet noch eine ruppigere Passage in der man den Federweg seins Bikes voll ausnutzen kann. So spuckt einen der Furcia Trail unten aus und es geht wieder hoch zum Kronplatz. Kulturpause: Das Messner Mountain Museum am Kronplatz Nach zwei intensiven Abfahrten machten wir eine längere Pause – und zwar nicht irgendwo, sondern im beeindruckenden Messner Mountain Museum am Gipfel des Kronplatz. Das Museum, gestaltet vom Stararchitektin Zaha Hadid (bekannt für Ihr futuristischen Bauwerke) und initiiert von Reinhold Messner selbst, ist nicht nur architektonisch ein Erlebnis, sondern auch inhaltlich äußerst inspirierend. Im Inneren finden sich zahlreiche Exponate aus dem Leben und den Expeditionen Messners – alte Ausrüstungen, Tagebücher, Fotos und Geschichten aus aller Welt. Gerade für Naturliebhaber und Abenteurer ist das Museum ein Ort der Reflexion und Inspiration. Die Kombination aus moderner Architektur, alpiner Geschichte und grandioser Aussicht macht diesen Ort absolut sehenswert. Mittagessen mit Aussicht: Das Refugio Krones Mittags kehrten wir in das Refugio Krones ein – eine Berghütte, die Südtiroler Küche auf hohem Niveau bietet. Die Aussicht ist hier ebenso grandios wie das Essen. Wir entschieden uns für Pappardelle mit Wildschwein-Ragout, eine Gaumenfreude und herzhafte Spezialität, die nicht nur geschmacklich überzeugte, sondern uns auch die nötige Energie für den anspruchsvollsten Trail des Tages lieferte: den Herrensteig. Der Herrensteig – der König der Trails Gut gestärkt ging es auf den Herrensteig, den bekanntesten und anspruchsvollsten Trail am Kronplatz. Mit seinen 7,2 Kilometern Länge und satten 1349 Tiefenmetern führt er hinunter nach Reischach und verlangt sowohl Konzentration als auch fahrerisches Können. Der obere Abschnitt führt im baumfreien Gelände über engere Anliegerkurven und kleine Sprünge und etwas ruppiger Abschnitte in den Wald hinein. Hier kann man zwischen einer leichteren (Telle Line) Variante und des schwereren Freerideabschnitt wählen. Die schwere Variante führt über Wurzeln und Felsen mit steilen Geländekanten und echtes Endurofeeling lässt unser Herz etwas schneller schlagen. Nun kommt der Mittelteil im Wald, er hält ein paar enge Anliegerkurven mit Wurzeln und Felsen parat. Die Experten können hier wieder auf verschiedene Naturtrails abzweigen. Die da heißen: Franz, Christian, Hanstrail technisch anspruchsvoll: lose Steine, Wurzelpassagen und enge Kurven wechseln sich ab, dazu kommen einige anspruchsvolle Sprünge und Drops und meistens ist es wegen der nordseitigen Exposition oft Feucht. Wer hier sicher unterwegs sein will, sollte sein Bike im Griff haben. Die besagten Trails führen alle wieder auf den Herrensteig zurück, wo es weiter geht von einer Kurve in die Nächste. Der Herrensteig ist nicht nur technisch – er ist auch wunderschön in die Landschaft integriert. Immer wieder bieten sich Panoramablicke auf das Pustertal und die umliegenden Dolomiten. Im unteren Teil werden die Kurven wieder weiter und schneller, der Flow nimmt zu, und man kann richtig „Gas geben“. Doch auch hier bleibt der Charakter etwas anspruchsvoller. Ein Drop wartet mit drei verschiedenen Absprungvarianten. Hier kann sich jeder nach seinem Fahrkönnen den richtigen Drop aussuchen, oder umfährt die ganze Passage einfach. Am Ende wartet noch ein letztes kurviges Finale, bevor man in Reischach ausrollt – erschöpft, glücklich und mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Kronplatz ist mehr als nur ein Bikepark Unsere drei Tage am Kronplatz vergingen wie im Flug. Jeder einzelne Trail hatte seinen eigenen Charakter, von einsteigerfreundlich über verspielt bis hin zu technisch fordernd. Der Bikepark Kronplatz überzeugt mit einer durchdachten Trailarchitektur, modernen Liftanlagen, einem vielfältigen kulinarischen Angebot und einem kulturellen Rahmenprogramm, das man so nicht in jedem Bikepark findet. Besonders positiv ist die Zugänglichkeit für verschiedene Fahrlevel. Egal ob Familien mit Kindern, Bike-Neulinge oder Enduro-Cracks – hier kommt jeder auf seine Kosten. Die Trails sind sehr gut gepflegt, deutlich beschildert und machen einfach Spaß. Das Panorama, die herzliche Gastfreundschaft und die zahlreichen Möglichkeiten abseits des Trails – vom Museum bis zur regionalen Küche – machen Kronplatz zu einem rundum gelungenen Bike-Reiseziel. Wir werden mit Sicherheit wiederkommen – nicht nur wegen der Trails, sondern auch wegen der besonderen Atmosphäre, die diesen Ort ausmacht. Wer das Mountainbiken liebt und gleichzeitig die Kultur und Gastfreundschaft Südtirols erleben will, ist am Kronplatz genau richtig. KRONPLATZ Bergstolz Ski & Bike Magazin • 03/2025
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