Bergstolz Issue No. 127

ODYSSEE OF LOPPA NORWEGEN POWDER PARADIES KITZSTEINHORN FREERAIDE DER ETWAS ANDERE SKIFILM PROJECT "HUNZA" PAKISTAN RIDERPROFILE AMIE ENGERBRETSON FABIO STUDER FOTOFOLIO PHILIPP REITER SKITEST EARN YOUR TURN LIEBLINGSTOUR DOLOMITEN WO DER POWDER RUFT HOCHFÜGEN SKI TOURING TELEMARK NEWS POWDER EVENTS SKI #127 ❄ ❄ ❄ ❄ ❄ VERLOSUNG WOCHENENDE IN ST.ANTON AM ARLBERG DEVOLD / BASELAYER SET SALEWA / DAMEN KOMBI POC / CALYX ZAG / SKIS

3 EDITORIAL / INHALTE IMPRESSUM COVER Location: Spitzbergen Fotograf: Brad Hays @bwh_imagery INHALTE 03 Editorial | Impressum 04 News 06 News 08 News 10 Verlosung 12 Fotofolio / Philipp Reiter 16 Odyssee of Loppa 22 Projekt "Hunza" 28 Skitest / Earn your Turn 36 FreerAIde 42 Rider Profile / Amie Engerbretson 43 Rider Profile / Fabio Studer 44 Wo der Powder ruft 50 Powder Paradies Kitzsteinhorn 54 Lieblingstour / Dolomiten Habt ihr kürzlich auch das Video des E-Skimo gesehen? Eine Schweizer Firma hat auf der CES in Las Vegas den ersten elektrisch unterstützen Skitourenski vorgestellt und will dieses System nächste Saison auf den Markt bringen. E-Antrieb für Tourenski? Da neigt man sofort dazu, ungläubig lächelnd den Kopf zu schütteln und das ganze unter dem Motto „So was braucht doch kein Mensch“ abzutun. Aber war das mit den ersten E-Bikes nicht auch so? Hat man bei den ersten Rädern von Yamaha oder Velocity aus den 1990er nicht auch den Kopf geschüttelt und stock und steif behauptet, dass das doch niemand braucht? 35 Jahre später braucht man darüber nicht mehr zu sprechen. Auch unser MTB-Chef Günter ist seit Jahren nur noch sehr selten auf „Bio Bikes“ unterwegs. Die Entwicklung und natürlich der Druck des Marktes haben sich da vollkommen durchgesetzt. Flitzen also demnächst E-Skitourengänger auf die Berge? Muss es dann eine Geschwindigkeitsbegrenzung wie beim E-Bike geben? Wo dürfen die E-Tourengänger dann gehen? Braucht man einen Führerschein, Helmpflicht, TÜV-Normen, ausgewiesene E-Skitouren-Aufstiegsspuren? Und natürlich müssen dann sofort Verordnungen und Beschränkungen her, am besten gleich aus Berlin, oder von der EU oder noch höher! Ich seh die Diskussion schon vor mir: „Kann doch ned sein, das jetzt auch noch E-Skitourengänger…“ Als Kinder haben wir früher immer davon geträumt, uns wie Captain Kirk von Scotti auf die Gipfel beamen zu lassen. Gipfel ausgesucht und „Scotti Energie“ - schon steht man am Einstieg zur lang ersehnten Powderline. Hätte auch was. Und wäre natürlich der E-Ski 2.0. Aber zurück zur Gegenwart. Aktuell müssen wir (noch) selbst hochlaufen. Das geht mit den neuen Boots, Bindungen, Fellen und Ski immer leichter. Die Entwicklungen sind auch heuer wieder rasant. Von oben nach unten geht es heute und auch in Zukunft ohne Unterstützung. Und was dafür am meisten Spaß macht, findet ihr im vierten Teil den „Freeride Skitest“. Earn your Turn haben wir den genannt. Mal schauen, wie lange das noch gilt! EDITORIAL ODYSSEE OF LOPPA NORWEGEN POWDER PARADIES KITZSTEINHORN FREERAIDE DER ETWAS ANDERE SKIFILM PROJECT "HUNZA" PAKISTAN RIDERPROFILE AMIE ENGERBRETSON FABIO STUDER FOTOFOLIO PHILIPP REITER SKITEST EARN YOUR TURN LIEBLINGSTOUR DOLOMITEN WO DER POWDER RUFT HOCHFÜGEN SKI TOURING TELEMARK NEWS POWDER EVENTS SKI #127 ❄ ❄ ❄ ❄ ❄ VERLOSUNG WOCHENENDE IN ST.ANTON AM ARLBERG DEVOLD / BASELAYER SET SALEWA / DAMEN KOMBI POC / CALYX ZAG / SKIS Herausgeber und V.i.S.d.P Sports Medien, Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: info@sports-medien.de Redaktion Sophie Oettl // sophie@bergstolz.de +49 (8022) 5080-162 Gregor Arndt // gregor@bergstolz.de +49 (8022) 5080-164 Maxi Liccati // liccati@sports-medien.de +49 (8022) 5080-160 Christina Mack // mack@sports-medien.de +49 155 6050 8336 Anzeigen Sports Medien |Ralf Jirgens // jirgens@sports-medien.de Grafik | Bildredaktion Nagel Werbeagentur Lektorat Johanna Jirgens // johanna@bergstolz.de Autoren Lisen Strøm, Salewa, Felix Wiemers, Lena Kohler, Michela Vecchiato-Kaltenhauser, Thom Kigle, Julia Dobler, Philip Dobler, Christina Mack, Sophie Oettl, Ralf Jirgens, Gregor Arndt Fotografen Philipp Reiter, Anders Vestergaard, Mueiz Din, Thom Kigle, Brey Photography, Milos Jacobi, JE-Blue, David Zamut, Stefan Mahl, Mia Maria Knoll, Moritz Ablinger, Pally Learmond, Matthias Leitner, Kitzsteinhorn Druck Athesia Druck GmbH Weinbergweg, 7 | 39100 Bozen | Südtirol | Italien www.athesiadruck.com Web Design Nagel Werbeagentur | Marco Marchese Redaktions-Anschrift Bergstolz Ski & Bike Magazin® c/o Sports Medien | Ralf Jirgens Angerlweber 5 | 83703 Gmund am Tegernsee email: jirgens@sports-medien.de Tel: +49 (8022) 5080-160 Fax: +49 (8022) 5080-169 www.bergstolz.de Bergstolz® ist eingetragener Markenname von Nicolas Nagel. Bergstolz® ist ein geschützter Titel nach §5 Abs.3 MarkenG von Nicolas Nagel (NAGEL Werbeagentur) © 2008-2025 N.N.

NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Die Rab Khroma Kinetic Kombi wurde für Skitouren und zum Skibergsteigen entwickelt, wenn Bewegungsfreiheit, Gewicht und Atmungsaktivität höchste Priorität haben. Die Jacke aus dem innovativen Proflex™- Gewebe ist leicht, dehnbar und atmungsaktiv, transportiert Feuchtigkeit effizient und bietet die Flexibilität einer Softshelljacke bei der Robustheit einer Hardshell. Mit Belüftungsreißverschlüssen und einer verstellbaren Schutzkapuze ist sie ideal für wechselnde Bedingungen. Die passende Khroma Kinetic Hose überzeugt mit hervorragender Dehnbarkeit und verstellbarem Bund. Fazit: Super praktisch, die Kombi hat bei Schneefall dichtgehalten und die Jacke lässt sich zum Verstauen auf ein Minimum verkleinern. Viel Bewegungsfreiheit beim Aufstieg als auch bei der Abfahrt. rab.equipment RAB // Khroma Kinetic Kombi Die SHIFT 2- Bindungen DIN 10 und DIN 13 wurden neu entwickelt, um die SHIFT-Spitzentechnologie zu erweitern. Die Power Block Technologie verfügt nun über einen revolutionären Aluminiumeinsatz im Vorderbacken, der den Halt des Schuhs verbessert und die seitliche Steifigkeit um 30% erhöht. Der komfortable Hebel, die volle Fersenrotation und das PIN-Toe-Design dieser Bindung vereinen die Leichtigkeit, die man beim Tourengehen braucht, mit der Zuverlässigkeit, die man beim Abfahren benötigt. Bestehend aus Carbon verstärktem PA, Aluminium und Stahl, ist diese Bindung auf das Wesentliche reduziert und bietet maximale Sicherheits- und Supportfunktionen. www.salomon.com SALOMON // Shift 2 Candy Pink ist mehr als nur eine auffällige Farbe: Es steht für Freude, Freiheit und furchtlose Abenteuerlust. Die neue Sweet-Protection Serie aus Helmen und Skibrillen, kombiniert Performance und Style, egal ob beim Carven, Rennen oder beim Erkunden unberührter Tiefschnee-Hänge. Im Mittelpunkt der Kollektion stehen die Trooper 2Vi® Mips und Volata 2Vi® Mips Helme. Die farblich-passenden Skibrillen, dank des „Adapted Fits“, sorgen mit der RIG®-Scheibentechnologie für bestmögliche Sicht bei allen Lichtverhältnissen. Die exklusive Candy-Pink-Kollektion ist in limitierter Auflage erhältlich. www.sweetprotection.com SWEET PROTECTION // Not just PINK Dieser Skirucksack ist ideal für anspruchsvolle Skitouren und Hochtouren. Mit einem geräumigen Hauptfach, Rolltop-Verschluss und einem externen Fach für Lawinenausrüstung bietet er optimale Organisation. Ein schnell zugängliches Seitenfach eignet sich perfekt für Felle oder Steigeisen und dank des diagonalen Skibefestigungssystems und des PickPocket™-Tragesystems für Eispickel bist du bestens ausgestattet. Weitere Features wie die verstaubare Helmhalterung, Schulterfächer und eine Vorrichtung für Trinksysteme machen ihn vielseitig und komfortabel. Fazit: Der Rucksack punktet mit seinem leichten Gewicht und bietet dennoch überraschend viel Stauraum. Die durchdachte Fächeraufteilung sticht heraus, während das Karomuster für einen modernen Look sorgt. Der Hüftgurt könnte stabiler und etwas breiter sein. www.blackdiamondequipment.com BLACK DIAMOND // Cirque 25 Foto:Cam McLeod Am 8. und 9. Februar ist es wieder so weit: Der 2. Stopp der FreerideTestival-Tour geht ins Montafon! Die Valisera Bergstation wird in eine Testarea für Freeridequipment verwandelt. Hier könnt ihr die neuesten Ausrüstungen testen und direkt auf den abwechslungsreichen Hängen in einem der größten Skigebiete Österreichs erleben. Von flachen bis steilen Abfahrten, kleinen und großen Drops – hier findet jeder die perfekte Line. Neben dem Testen gibt’s coole Side Events wie den Woman’s Only Freeride Day mit Claudia Kohler oder Freeriden mit der Legende Thomas Feuerstein. Die kostenfreie Anmeldung zu den Tourstopps läuft über die Webseite: freeride-testival.com FREERIDE TESTIVAL 2025 // Im Montafon Foto: Anton Brey

NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Die Fall/Winter 24 Skikollektion von Peak Performance präsentiert sich als perfekte Mischung aus Innovation und Style. Die Edge-Serie überzeugt mit oversized Schnitten, leuchtenden Farben und abnehmbaren Ärmeln, während technische Highlights wie die Vertical Gore-Tex Pro Linie und Vislight Gore-Tex C-Knit Jacke optimalen Schutz und Performance bieten. Für eisige Tage ergänzt die Minus Degree Puffer die Kollektion mit maximaler Wärme und Bewegungsfreiheit. Erhältlich ab September 2024 online und in den Peak Performance Stores. peakperformance.com PEAK PERFORMANCE // FW24 Ski Kollektion Drei Tage Freeride-Action rund um den Titlis: Ob Skitechnik, Lawinenmanagement oder „Ski & Fly“, hier lernst du von lokalen Bergführern und Pros alles, was du für deine Lines brauchst. Im Brand Village an der Trübsee Station kannst du das neueste Freeride-Equipment testen und exklusive Trends der Saison entdecken. Abends sorgt schwedisches Après-Ski oder ein RacletteAbend mit Vollmondabfahrt ins Tal für den perfekten Ausklang. Workshops, Tests und Community-Feeling – alles, was das Freeskier-Herz höherschlagen lässt! freeride-days-engelberg.ch ENGELBERG // Freeride days Am 3. Mai 2025 rockt die GRAMMY®-nominierte Band OneRepublic das Top of the Mountain Closing Concert in Ischgl! Auf 2.320 Metern Höhe feiern die globalen Hitmacher ihr Konzert zum 30-jährigen Jubiläum der renommierten Konzertreihe. Mit Hits wie „Counting Stars“ und „Apologize“ verspricht das Event einen unvergesslichen Abschluss der Wintersaison. Der Eintritt ist im Skipass für 4+ Tage enthalten, Tagesgäste können einen Tagesskipass für 145 Euro erwerben. Neben der Musik erwartet die Gäste eine spektakuläre Atmosphäre und ein einmaliges Erlebnis in der Silvretta Arena. www.ischgl.com ISCHGL CLOSING KONZERT // mit OneRepublic Die SWIFT RL von Petzl ist eine kompakte und leistungsstarke Stirnlampe mit 1100 Lumen bei nur 100 Gramm. Sie eignet sich ideal für Bergsteiger, Trailrunner und Skifahrer. Die REACTIVE LIGHTING®-Technologie passt die Helligkeit automatisch an, basierend auf den Lichtverhältnissen. Das reflektierende Kopfband sorgt für Sicherheit und Halt bei anspruchsvollen Aktivitäten. Ein intuitiver Ein-Knopf-Bedienmechanismus ermöglicht schnellen Zugriff auf alle Funktionen. Die Lampe bietet eine fünfstufige Ladeanzeige und eine Akkulaufzeit von mehreren Tagen bei niedriger Leuchtkraft. Ein rotes Blinklicht sorgt für zusätzliche Sicherheit in Notsituationen. Trotz ihrer vielen Vorteile hat die SWIFT RL kleinere Schwächen: Der kleine Schalter zur Steuerung der Leuchtstufen kann mit kalten Fingern schwer bedienbar sein. www.petzl.com PETZL // SWIFT® RL Die Open Faces Saison 2025 steht in den Startlöchern und bringt Freeride-Action vom Feinsten! Mit sieben Stopps, darunter zwei Challenger-Bewerbe und die Junioren-Weltmeisterschaft in Kappl, gibt’s wieder packende Wettkämpfe und einzigartige Bergkulissen. Livestreams mit Experten-Kommentaren holen die Spannung direkt ins Wohnzimmer, aber nichts toppt die Stimmung vor Ort: Jubel im Zielgelände, Gänsehaut-Momente und die unvergleichliche Open Faces-Atmosphäre. Freeride-Fans dürfen sich auf eine Saison voller Highlights freuen! open-faces.com OPEN FACES // Saison 2025 Der Flow Plus Pro Helm bietet Freeridern perfekten Schutz und Komfort. Mit wärmeregulierendem Material und anpassbarer Belüftung bleibt der Kopf immer optimal temperiert – weder zu warm noch zu kalt. Das integrierte MIPS®-Fit-System und der RECCO®-Reflektor sorgen für maximale Sicherheit. Sein schlankes, modernes Design ohne obere Belüftungsöffnungen optimiert den Luftstrom durch intelligente Kanäle. Die Schale aus 100% recyceltem PC ist ein nachhaltiges Highlight und setzt neue Maßstäbe in der SCOTT-Kollektion. Fazit: Der Flow Plus Pro sitzt sehr bequem und drückt auch nach einem langen Tag nicht. Die Belüftung funktioniert bei jedem Wetter einwandfrei, nur die Brillenbefestigung hinten könnte stabiler sein, da sie sich manchmal ungewollt löst. www.scott-sports.com SCOTT // Flow Pro Mips Helm Foto: Mia Knoll Foto: Ischgl Foto: Engelberg Foto: Chris Shonting

Armada präsentiert mit der AR ONE-Serie seine erste Skischuh-Kollektion und setzt auf ein innovatives Hybrid-Modell. Der Schuh kombiniert die Passform eines 3-teiligen Cabrio-Schuhs mit der Leistung eines klassischen Vier-Schnallen-Designs. Das Herzstück der Konstruktion ist die „Slingshot Schnalle“, die den Fuß eng umschließt und die Ferse zurückzieht. Der sogenannte „Natty Flex“ sorgt für eine direkte Kraftübertragung und einen progressiven Flex. Bergstolz Fazit: Armada hat bei der Entwicklung auch seine Athleten miteinbezogen und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Einstieg ist dank des Cabrio- Designs sehr einfach. Sind dann alle Lagen richtig sortiert und die Schnallen geschlossen, fühlt sich der Schuh komfortabel an, da der weiche Innenschuh den Fuß umschließt und fixiert, ohne zu drücken. Beim Fahren fühlt man dann das Hybrid-Konzept: ein angenehmer, progressiver Flex gepaart mit super Kraftübertragung auf den Ski. Nach etwas Finetuning ging es nicht mehr um den Boot, sondern ums Skifahren! www.armadaskis.com ATK präsentiert die neue Hy Free Hybridbindung, die Leichtigkeit und Performance vereint. Mit nur 675 g Gewicht bietet sie Abfahrtsqualitäten, die klassische Alpinbindungen erreichen und punktet durch einfache Handhabung. Gefertigt aus Aluminium, ist die Hy Free kompatibel mit Alpin- und Tourenskischuhen und dank AFD-Spacern präzise anpassbar. Das innovative Design ermöglicht eine größere Schrittlänge beim Aufstieg und ein flaches, alpinbindungsähnliches Fahrgefühl bei der Abfahrt – ideal für FreerideFans. Bergstolz Fazit: Optisch ein Leckerbissen, Fahrperformance auf dem Niveau einer Alpinbindung und das Gewicht gleicht einer Tourenbindung. Einzig gewöhnungsbedürftig ist der hohe Stand „über der Bindung“ im Aufstiegsmodus. Doch hier ist der Einsatzzweck entscheidend: Auf welche Ski soll die Bindung voraussichtlich montiert werden? Richtig - auf fette Freerider mit denen man „auch mal aufsteigt“. atkbindings.com ARMADA // AR ONE Skischuh ATK // Hy Free Der Pace Flow Hoodie von Houdini ist eine umweltfreundliche Fleecejacke aus recyceltem Polyester, die komplett in Europa hergestellt wird. Sie zeichnet sich durch hervorragende Atmungsaktivität und schnelle Trockenzeit aus. Die Jacke ist ideal für schweißtreibende Aktivitäten und kann sowohl als äußere Schicht als auch als Midlayer unter einer Hardshell getragen werden. Das „Netz-Material“, Polartec® Power Dry® Mesh, sorgt für Komfort, indem es überschüssige Wärme und Feuchtigkeit ableitet aber trotzdem einen guten Kälteschutz bei geringem Gewicht bietet. Gemäß den Nachhaltigkeitsarbeit von Houdini ist die Jacke vollständig wiederverwertbar, gibt weniger Mikrofasern ab als herkömmliches Fleece. und bleibt auch nach vielen Einsätzen und Wäschen in gutem Zustand. Sollte sie doch irgendwann beschädigt werden oder abgetragen sein, kann man sie reparieren lassen bzw. an Houdini zurückschicken. www.houdinisportswear.com Dieser Helm vereint Leichtigkeit, Belüftung und Sicherheit mit einem innovativen Design. Mit einem Gewicht von unter 450 Gramm gehört er zu den leichtesten Helmen im Oakley-Portfolio. Die dreifache Zertifizierung unterstreicht seinen hohen Sicherheitsstandard. Zusätzliche Technologien wie das MIPS® Sicherheitssystem, der RECCO-Reflektor und die Twiceme-Technologie – die es ermöglicht, wichtige medizinische Informationen „im Helm“ zu speichern. Die modulare Kappe mit belüftetem Visier kann bei Kälte als „Innenfutter“ unter dem Helm getragen werden. Bergstolz Fazit: Der MODBC ist sehr leicht und extrem gut gelüftet und bietet alle denkbaren Sicherheitsfeatures, inkl. Befestigungsösen für die Stirnlampe. Die Cap ist etwas gewöhnungsbedürftig. www.oakley.com HOUDINI // M´s Pace Flow Houdi OAKLEY® // MODBC Oftmals wird die wichtige Rolle geeigneter Skisocken unterschätzt - und das, obwohl die meisten mit müden Beinen, Muskelkater und kalten Füßen zu kämpfen haben. Hier kommen die STOX Skiing Socks, welche mit der Kompressionsklasse 2 ausgestattet sind, genau richtig: Dabei wird gezielter Druck auf die Beine ausgeübt, so dass die Blutzirkulation angeregt wird und die Muskeln besser mit Nährstoffen versorgt sind. So wird Muskelermüdung vorgebeugt und Leistungssteigerungen ermöglicht. Ein weiterer Vorteil: Die Füße bleiben durch die bessere Blutzirkulation wärmer und kühlen weniger aus. Das Merino Material hat zudem thermoregulierende Eigenschaften und hält die Beine dadurch zusätzlich warm. Bergstolz Fazit: Die STOX Skiing Socks überzeugen mit ihrer abgestuften Kompression, die dafür sorgt, dass die Füße länger warm bleiben. Dank des Merino-Materials bieten sie zusätzliche Wärme, Atmungsaktivität und Komfort. Kein Frieren, keine Blasen – ein super Produkt für alle Skifahrer*innen! stoxenergy.de Die neue „Firn“-Kollektion von Osprey ist perfekt für alle, die schnell zwischen Skitourengehen, Kraxeln und Abfahren wechseln möchten. Dank der körpernahen Passform hat man wichtige Ausrüstungsgegenstände direkt griffbereit, ohne den Rucksack abnehmen zu müssen. Die enganliegenden Schultergurte mit Organisationsfächern bieten Platz für Snacks, Schlüssel oder die Stirnlampe. Der Rucksack bietet neben dem Hauptfach ein separates Fach für Felle oder Steigeisen, das sich schnell öffnen lässt. Besonders praktisch ist das Lasso-System, um Ski sicher zu verstauen. Auch Eispickel, Skistöcke und ein Helm lassen sich außen befestigen. Für optimalen Sitz sorgt eine Rückenplatte, die bei Bedarf herausgenommen werden. Bergstolz Fazit: Die westenartige Passform sorgt für perfekten Sitz. Außerdem hat man Essentials, wie Snacks, Tempos direkt griffbereit. Besonders praktisch ist das separate Fach für Felle, das ohne Abnehmen des Rucksacks zugänglich ist. Der Firn 28 überzeugt mit durchdachten Fächern und bietet für jedes Ausrüstungsdetail die ideale Lösung. www.osprey.com STOX // Merino Skiing Socks OSPREY // Firn 28 Die X-Alp-Kollektion wurde speziell für anspruchsvolle Skitouren aber auch Tage im Skigebiet entwickelt. Die Skikombi hat einen minimalistischen, zeitlosen Look, ist „freeridig“ geschnitten und mit einer Wassersäule von 20.000 mm und einer Atmungsaktivität von 20.000 g/m²/24 h wasserdicht und atmungsaktiv. Die Hardshell-Jacke verfügt über Belüftungsschlitze und bietet darüber hinaus in den verschiedenen Innen- und Aussentaschen viel Stauraum für unverzichtbare Kleinigkeiten. Die XAlp 3L Hardshell-Skihose bietet eine verstellbare Bundweite, die hinten etwas höher geschnitten ist, für optimalen Sitz, Belüftungsreißverschlüsse zur Temperaturregulierung und praktische Druckknöpfe am Saum. Bergstolz Fazit: Die X-Alp-Kollektion von Odlo zeigt, dass sich technische Funktionalität und lässiges Design nicht ausschließen müssen – ideal für Wintersportler, die Wert auf Performance und Ästhetik legen und beim Tourengehen eine etwas weitere Passform bevorzugen. www.odlo.com 4. bis 16. Februar 2025 Im Mittelpunkt steht das Konzept „Ein Berg - alle Bewerbe“. So werden sämtliche Rennen am Zwölferkogel stattfinden. Die WMPisten aller Disziplinen münden in einen Zielraum - dem Hexenkessel - der 15.000 Fans Platz bietet. Das abwechslungsreiche Rahmenprogramm macht die neu gestaltete Dorfstraße zum Epizentrum des WMGeschehens. Dank der Infrastruktur des Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn gelangen Ski-Fans aus allen Teilen des Skigebiets direkt und ganz unkompliziert auf Skiern zu den Rennen, denn auch während der Ski WM ist der Skibetrieb zu 100 % aufrecht. www.saalbach.com ODLO // X-Alp 3L Kollektion SAALBACH // Die FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften 2025 8 NEWS Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025

10 VERLOSUNG Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Sonnenschein, Firnschnee und coole Beats: Wir verlosen ein perfektes Frühlingswochenende für zwei Personen in der Region St. Anton am Arlberg! Freu dich auf zwei Nächte in einem stilvollen 4-Sterne-Hotel mit Halbpension, inklusive Skipässen für zwei Tage – und das während des angesagten Tanzcafé Arlberg Music Festivals vom 30. März bis 13. April 2025. Tagsüber genießt du die Frühlingssonne auf den weiten Pisten des Arlbergs – denn Sonnenskilauf heißt: butterweicher Firn, entspannte Abfahrten und Panorama-Ausblicke, die dich direkt in Urlaubsstimmung bringen. Zieh deine Schwünge in den Schnee, bevor du den Skitag entspannt bei einem Drink auf der Sonnenterrasse ausklingen lässt. Doch das Beste kommt noch: Beim Tanzcafé Arlberg geht es von der Piste direkt zur Bühne. Jazz, Funk, Indie und Swing füllen die Bergluft – von lässigen LiveSets bis zu energiegeladenen Performances. Das ist der Soundtrack zu deinem Frühlingsabenteuer! Mach mit beim Gewinnspiel und hol dir dein Spring-Break-Feeling in den Alpen! www.stantonamarlberg.com Ski-Wochenende in St. Anton am Arlberg // Gewinne dein Frühlings-Getaway: Skifahren und Musikgenuss beim Tanzcafé Arlberg! DEVOLD Tuvegga Baselayer Set Der Tuvegga Sport Air Baselayer ist wendbar und aus Merinowolle gefertigt. Eine Seite bietet hohe Atmungsaktivität und Feuchtigkeitstransport für intensive Aktivitäten, während die andere Seite mit einer 3D- Gewebekonstruktion zusätzliche Isolierung für kältere Bedingungen bietet. Mesh-Einsätze unter den Armen und hinter den Knien verbessern die Temperaturregulation. Der elastische Rippenstrick hält trocken und sorgt für Komfort, während der breite Merino- wollbund eine bequeme Passform garantiert. Das All-in-One Kleidungsstück reduziert Gewicht und macht zusätzliche Kleidung überflüssig. 3D Fabrikat - beidseitig tragbar, je nach Form der Aktivität und Temperatur. Verlost wird das Herren-Set in der Farbe Lilac. www.devold.com ZAG // Slap 104 LITE In dieser Ausgabe kannst du den SLAP 104 LITE von ZAG gewinnen, der mit dem Testers Choice Award in der Kategorie „EARN YOUR TURN“ ausgezeichnet wurde. Dieser Ski richtet sich an ambitionierte Tourengeher, die keine Kompromisse zwischen Gewicht und Abfahrtsperformance machen wollen. Im Gelände glänzt er mit mächtig Auftrieb, ist spielfreudig und lässt sich gut drehen. Auch bei schwierigen Bedingungen überzeugt er: „Bringt genug Selbstvertrauen mit für den nötigen Support in anspruchsvollem Gelände. “ Gewinne den SLAP 104 LITE in der Länge 182! Alle Details zur Teilnahme auf der Bergstolz-Webseite. Viel Glück und vielleicht gehört dieser außergewöhnliche Ski schon bald dir! www.zagskis.com POC // Calyx Helm Der Calyx von POC ist ein vielseitiger Helm für Skifahren, Bergsteigen und Radfahren. Er überzeugt durch zahlreiche Innovationen in Bezug auf Leistung und Schutz. Das Belüftungssystem, inspiriert von Rennrad- und Mountainbike-Helmen, sorgt für eine optimale Luftzirkulation. Mit einer robusten EPP-Innenauskleidung, einer ABS- und Carbon-Schale bietet der Helm Schutz bei wiederholtem Aufprall und geringem Gewicht. Der modulierbare Helm verfügt über abnehmbare Ohrpolster und einen Nackenwärmer, der je nach Bedarf angepasst werden kann. RECCO-Reflektor und das Mips Evolve-System sorgen zusätzlich für Sicherheit. Doppelte Gewinnchance, denn es werden gleich zwei Calyx-Helme verlost! poc.com SALEWA // Sella Free Damen Kombi Die Sella Free 3L Skitourenkombi von Salewa ist perfekt für anspruchsvolle Tage am Berg. Die dreilagige Hardshelljacke und -hose aus der nachhaltigen Salewa Committed Kollektion bieten zuverlässigen Wetterschutz, hohe Atmungsaktivität und langlebige Qualität – gefertigt aus PFAS-freiem Powertex®- Material. Die Jacke punktet mit helmkompatibler Kapuze, direktem Zugang zum LVS-Gerät und seitlichen Belüftungsreißverschlüssen. Die Hose überzeugt mit verstellbaren Gamaschen, robustem Kantenschutz und praktischen Belüftungsöffnungen. Diese Damen-Skitourenkombi wird in der Größe 38 und Farbe shadow verlost. www.salewa.com Wie nimmst du teil? Schicke uns einfach die Lösung zur Gewinnspielfrage (welche du auf unserer Webseite findest) an die verlosung@bergstolz.de! Email schicken, im Lostopf landen und mit etwas Glück gewinnen Foto: Simon Rainer Foto: Roman Huber Foto: Roman Huber

12 FOTOFOL I O Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Philipp Reiter Philipp ist ein Abenteurer, der mit grenzenloser Neugier und Leidenschaft die Berge erobert. Als stolzer Bayer begrüßt er jeden mit einem herzlichen „Servus“ und bringt seine Wurzeln in alles ein, was er tut. Seine Verbindung zu den Bergen begann im Leistungssport – als Skibergsteiger und Trailrunner erzählte er durch seine Projekte inspirierende Geschichten. Auch abseits des Sports bleibt Philipp kreativ: Mit seinem Bruder gründete er die Modemarke Jua Design, deren farbenfrohe, unkonventionelle Kleidung Lebensfreude und Authentizität verkörpert. Für Philipp geht es immer darum, das Leben bunter und einzigartiger zu machen – in den Bergen und darüber hinaus. @philippreiter007 www.philipp-reiter.de FOTO: LUCAS SARTORE MONT DOLENT

13 FOTOFOL I O Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 W0RLDCUP ADAMELLO COMAPEDROSA / ANDORRA

14 FOTOFOL I O Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 FOTO: MONT DOLENT

15 FOTOFOL I O Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 FOTO: VENTER RUNDE

16 NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Im hohen Norden Norwegens, wo schroffe Gipfel unvermittelt aus dem Meer aufragen, liegt die Halbinsel Loppa – ein nahezu unberührtes Gebiet, das Abenteurer vor außergewöhnliche Herausforderungen stellt. Als wir auf die Karte blickten, waren wir uns nicht einmal sicher, ob unsere geplante Route überhaupt machbar wäre. Für diese abgelegene Region existieren keine Wanderführer, und bereits am zweiten Tag würden wir komplett von der Außenwelt abgeschnitten sein. ODYSSEE OF LOPPA / Eine Ski-Expedition in unbekanntes Terrain Text: Lisen Strøm / Bilder: Anders Vestergaard

17 NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025

18 NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Die charakteristische Landschaft Loppas wird von steilen, gezackten Bergen geprägt, die sich 500 Meter direkt aus dem Meer erheben. Fast jede Skitour hier führt durch komplexes Lawinengelände. Unser Ziel war ehrgeizig: die Überquerung der Halbinsel von Tverrfjorden nach Bergsfjord über Nuvsvåg und Ullsfjorden – eine Route, die uns in vier Tagen durch ein Tal, zwei Fjorde und vier Pässe führen sollte, während wir unsere gesamte Ausrüstung selbst tragen mussten. Wir begaben uns wahrhaftig in unerforschtes Gebiet. Die Idee zu dieser Expedition reifte über Jahre. Mein erster Besuch in Loppa lag mehr als ein Jahrzehnt zurück, als ich während eines Lawinenkurses drei Wochen in Nuvsvåg verbrachte. Die dramatische Landschaft faszinierte mich sofort, besonders der Ullsfjord – ein verlassener Fjord ohne Häuser, ohne Menschen, pure Wildnis. Jahre später, als ein Freund eine Skihütte in Bergsfjord eröffnete, begann ich, Kartenmaterial zu studieren, um eine Verbindung zwischen Nuvsvåg und Bergsfjord auf Skiern zu finden. Ich entwarf eine anspruchsvolle Route, die den Ullsfjord einschloss und einen steilen Aufstieg auf der Rückseite der „Infinity Bowl“ beinhaltete – einer Mulde mit mehreren Couloirs, die über Bergsfjord thront. Dieser Plan setzte jedoch stabile Lawinenbedingungen und klares Wetter voraus, da wir uns ständig in lawinengefährdetem Gelände bewegen würden. Für diese ambitionierte Tour holte ich mir Thea Kopala Røhme ins Team, eine der fähigsten Bergsteigerinnen, die ich kenne. Während ich mit Skirennen auf den kleinen Hügeln Oslos aufwuchs, wurde Thea in einem Fjord an der Westküste groß, wo sie unter der Anleitung ihres Vaters, eines IFMGA-Bergführers, das Skifahren und Klettern lernte. Ihr Zugang zu den Bergen ist von Respekt und Pragmatismus geprägt, und unsere Kommunikation funktioniert mühelos – eine unabdingbare Notwendigkeit beim sicheren Skitourengehen. Vervollständigt wurde unser Team durch Anders Vestergaard, einen dänischen Fotografen, der für seine Aufnahmen der wildesten norwegischen Outdoor-Szenen bekannt ist. Anders gehört zu den besten Outdoor-Ski-Fotografen, und er war sofort dabei, als ich ihm die Idee vorstellte. Das Wetter meinte es außerordentlich gut mit uns. Einen Termin Monate im Voraus festzulegen ist immer ein Wagnis, aber fünf Tage vor der Tour räumte ein Lawinenzyklus den größten Teil des instabilen Schnees weg. Die Lawinengefahr sank auf Stufe 1, und nach einem bewölkten ersten Tag genossen wir für den Rest des Trips blauen Himmel und kalte Temperaturen. Der erste Tag begann voller Optimismus und mit frischen Beinen. Wir nahmen die Fähre von Øksfjord nach Tverrfjordbotn, wo unser Abenteuer startete. Nach der Überquerung eines gefrorenen Sees stiegen wir nordwestlich zum Magnusskardet auf, einem Sattel auf dem Grat, der zum Breitind führt – unserem Tagesziel. Der Grat erwies sich als länger und technisch anspruchsvoller als erwartet und erforderte mehrere Wechsel zwischen Skiern und Steigeisen. Als wir unser geplantes Couloir erreichten, ging bereits die Sonne unter, und ich war besorgt, dass wir im Dunkeln abfahren müssten. Unsere schweren Rucksäcke – gefüllt mit Camping- und Lawinenausrüstung sowie Verpflegung – ließen wenig Platz für starke Stirnlampen, weshalb Skifahren in der Dunkelheit keine Option war. Die Abfahrt gestaltete sich schwierig, mit hartem Schnee

am Gipfel und Lawinenablagerungen, die weiter unten eisige Schneebälle bildeten. Wir fuhren vorsichtig, im Wissen, dass jeder Sturz in dieser abgelegenen Gegend fatal sein könnte. Erschöpft erreichten wir schließlich die Straße in Nuvsvåg und schlugen im Dunkeln unser Lager auf. Der nächste Morgen begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nach einem schnellen Frühstück schulterten wir unsere schweren Rucksäcke und machten uns auf den Weg in das schattige, nordexponierte Elvbuktdalen. Theas selbstgemachte Sandwiches – gefüllt mit Schinken, Käse und gekochten Kartoffeln – wurden zum Running Gag, als die Kartoffeln zu Eiswürfeln gefroren. Trotz der heiteren Momente war der Tag anstrengend. Hüfttiefer Schnee machte den Aufstieg im letzten 400-Meter-Couloir zum Ullsfjorden erschöpfend, aber die Belohnung war es wert: eine atemberaubende Abfahrt durch unberührten Pulverschnee in den ersten 300 Höhenmetern – die beste Abfahrt bisher. Weiter unten wurde es wieder herausfordernd, aber wir erreichten das Lager nahe einem offenen Fluss am Fuße des Øksfjordjøkul-Gletschers. Als die Sonne unterging, bereiteten wir uns auf die Ski-Mission des nächsten Tages vor: ein 600-Meter-Couloir, das wie eine verputzte Halfpipe an der Bergflanke aussah. Thea schlief in dieser Nacht kaum, als die Temperaturen auf -25°C fielen und sogar der Fluss zufror. Um 3 Uhr morgens brachen wir auf, um das Morgenlicht um 5 Uhr auf dem Gipfel des Couloirs zu erwischen. Der Aufstieg war eine stetige, stille Anstrengung. Als wir den Gipfel erreichten, erstreckte sich der Ullsfjorden unter uns, umgeben von nichts als schroffen Gipfeln und dem Ozean. Die Abfahrt war aufregend, aber fordernd, mit steilen Pulverschneeturns und konstantem Sluff, der uns verfolgte. Als wir ins Lager zurückkehrten, waren wir völlig erschöpft, aber euphorisch. Der letzte Abschnitt unserer Reise stand bevor: ein steiler Aufstieg zum abgelegenen Tverrfloget-Pass, geprägt von einer unerbittlichen mentalen und physischen Anstrengung. Schwere Rucksäcke NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025

20 NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 und Erschöpfung verlangsamten unser Tempo, aber der Ausblick vom Gipfel – ein Panorama des Ullsfjorden und endloser Berggipfel – war unvergesslich. Das Aufschlagen unseres Zeltes auf dem Pass gab uns Zeit zum Reflektieren, während der Tag zu Ende ging. Wir beobachteten den Sonnenuntergang beim Abendessen und teilten uns die einzige Tafel Schokolade, die wir mitgebracht hatten. Die größte Herausforderung lag jedoch noch vor uns: einen Weg die steile Flanke hinaufzufinden, die zur Infinity Bowl führte. Während wir Karte und Gelände studierten, kamen Zweifel auf, und ich schlief ein mit dem Gedanken, dass es irgendwie möglich sein musste. Am letzten Tag wachten wir früh auf, um das Morgenlicht zu nutzen. Die Abfahrt zum Talboden war bitterkalt, und wir begannen den Aufstieg in allen Kleidungsschichten, die wir dabei hatten. Die letzten 400 Meter zur Infinity Bowl im Aufstieg waren brutal, aber das Erreichen des Grats mit Blick auf Bergsfjord machte alles wett. Die Abfahrt in die Infinity Bowl war pure Freude – Pulverschneeturns in der Sonne, während das kleine Fischerdorf Bergsfjord mit jeder Kurve näher kam. Am Bergsfjordvatn hielten die Einheimischen ihren jährlichen Oster-Eisfischwettbewerb ab – eine surreale Rückkehr in die Zivilisation. Von dort glitten wir über den gefrorenen See und beendeten unsere Tour. Die Fährfahrt zurück nach Øksfjord fühlte sich wie ein Traum an, während wir die Fjorde betrachteten, die wir auf Skiern durchquert hatten. Als ich zum Couloir des Ullsfjorden aufblickte, empfand ich ein tiefes Gefühl der Erfüllung. Dieses wilde, ungezähmte Abenteuer hatte uns an unsere Grenzen gebracht, aber es erinnerte uns auch daran, warum wir in die Berge gehen: für die Momente des Staunens, der Herausforderung und der Verbundenheit – sowohl mit der Natur als auch miteinander. Loppa – Infos Loppa ist eine Gemeinde in Finnmark, Norwegens nördlichstem Bezirk. Sie besteht aus bergigen Halbinseln, sich erstreckenden Gletschern und tiefen Fjorden. Während Loppa für sein wildes Terrain bekannt ist, macht seine abgelegene Lage es zu einem deutlich weniger frequentierten Skitourengebiet als andere Teile Norwegens. Fest innerhalb des Polarkreises gelegen, hat Loppa weniger als 900 Einwohner und ist nur per Boot erreichbar. Seine höchsten Gipfel ragen fast 1.200 Meter vom Meer in den Himmel und sind ein wahres Eldorado für abenteuerlustige Skibergsteiger. Lisens und Theas Tour Nach eingehender Analyse der Karten und Gesprächen mit einheimischen Bergführern entschied sich Lisen für eine Route quer durch Loppa, die etwa 32 Kilometer und 4.500 Höhenmeter umfasste. Die Strecke führte über mehrere Pässe und verband verschiedene anspruchsvolle Abfahrten, von denen man mit gutem Grund annehmen konnte, dass sie noch nie befahren worden waren. Aufgrund Gegebenheiten und Bedingungen vor Ort legten Lisen und Thea am Ende tatsächlich beeindruckende 62 Kilometer und insgesamt 4.208 Höhenmeter zurück. Odysee of Loppa – Der Film Anders Vestergaard hat Lisens und Theas Abenteuer in einem Film festgehalten, der seit Herbst 2024 auf verschiedenen Festivals – unter anderem beim Banff Moutain Film Festival 2024 – tourt. Der Trailer des Films ist auf www.youtube/@RabEquipment zu sehen. Auch der ganze Film wird hier im Februar veröffentlicht. Mehr Infos zu den Rab Athletinnen Lisen Strøm und Thea Kopala Røhme gibt es hier: @lisenstroem @thearohme I N F O BOX

22 PAK I STAN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Die Berge des Himalaya, des Karakorum und des Hindukusch haben ganze Generationen von europäischen Bergsteigern auf der Suche nach außergewöhnlichen Abenteuern fasziniert. Im Vergleich zu den Alpen erscheinen diese Gebiete fast unendlich und die Gipfel sind gigantisch. Im Frühjahr 2024 begann eine außergewöhnliche Ski-Expedition im HunzaTal im Norden Pakistans, einem abgelegenen Tal, das für seine atemberaubende Landschaft und facettenreiche Kultur bekannt ist. Das Tal liegt in der Region Gilgit-Baltistan, etwa 100 km von der Stadt Gilgit entfernt. Es wird vom Fluss Hunza durchquert und ist von einigen der höchsten Berge der Welt umgeben, darunter der Rakaposhi (7.788 m), der Ultar Sar (7.388 m) und der Diran Peak (7.266 m). Yannick Boissenot und Arnaud Cottet machten sich auf den Weg, das unbekannte, unberührte Terrain auf Skiern zu erkunden. Ihre Reise war nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Reise des kulturellen Austauschs und der Zusammenarbeit. Die Idee, das Hunza-Tal auf Skiern zu erkunden, entstand durch Yannick in Zusammenarbeit mit seinem Freund Julien „Pica“ Herry, einem erfahrenen Bergführer und Experten für das Hunza-Tal. Pica ist außerdem Gründer der NGO „Zom Connection“, die sich der Förderung des Berg- und Wintersports in Pakistan widmet. In den letzten Jahren haben viele Einheimische begonnen, sich mit dem Bergsport auseinander zu setzen und Skifahren gelernt. In Anbetracht der kaum vorhandenen Infrastruktur für Abfahrtsski (es gibt nur drei kleine Skigebiete im ganzen Land) liegt PROJEKT "HUNZA" Skitouren in den Bergen Pakistans Text: Salewa / Christina Mack | Fotos: Mueiz Din

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24 PAK I STAN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 der Schwerpunkt eher auf Skitouren, die ein hohes Niveau beim Skifahren erfordern. Die Vereinigung Zom Connection hat sich daher zum Ziel gesetzt, die passende Ausrüstung für Skitouren und Schulungen anzubieten. Viele Jugendliche haben bereits Zugang zu einer alpinen Ausrüstung und sich ein wenig Fachwissen angeeignet. Nun ist es an der Zeit, Erfahrung in den Bergen zu sammeln. Gemeinsam mit Pica und einer Gruppe Pakistanis machten sich Yannick und Arnaud auf die Suche nach den besten Couloirs und testeten dabei die neue Ski Touring-Kollektion Sella Free von Salewa. Das Ziel war ein einzigartiges Erlebnis und ein kultureller Austausch der besonderen Art. Doch die Expedition wurde von den Auswirkungen des Klimawandels überschattet, was viele unvorhergesehene Herausforderungen mit sich brachte und maximale Flexibilität erforderte. „Jedes Frühjahr folgt das gleiche Ritual: Ich bereite meine Ausrüstung für eine neue Skiexpedition vor. Dieses Jahr begleiten uns Yannick, ein französischer Skifahrer und Filmemacher, und Arnaud, ein Schweizer Skifahrer“, erklärte Mueiz Din in einem Kurzfilm zur Expedition. Er ist ein lokaler Bergführer und Fotograf, der das Abenteuer begleitete. Mueiz stammt aus Altit, einem kleinen Dorf im Hunza-Tal und kennt die Region wie kein anderer. „Wir sind alle hier, weil Yannicks Freund Julien ‚Pica‘ Herry uns zusammengebracht hat. Seit Jahren unterstützt Pica mit seinem Verein ‚Zom Connection‘ die einheimischen Skifahrer in Pakistan und fördert den Berg- und Wintersport in der Region.“ Das Team bestand neben Yannick und Arnaud aus einer Gruppe einheimischer Teilnehmer, die sich ebenfalls auf die Expedition begaben. „Bei diesem Projekt ging es mir vor allem darum, die Menschen vor Ort kennenzulernen“, sagte Yannick Boissenot. „Ich wollte die Einheimischen und ausländischen Leute für die Produktion mischen, um auf diese Weise unser Wissen auszutauschen. In einer solidarischen Ski-Expedition gingen wir alle zusammen hoch; Pakistaner und Ausländer.“ Javed Ali, ein erfahrener Guide, der schon an vielen Expeditionen teilgenommen hat, fungierte als „Papa“ in der Gruppe. Ozair Khan war ein Kameramann und YouTubeInfluencer aus Islamabad, Ali Hasnain, ein junger Snowboarder, der durch das Projekt Zom Connection zum Snowboarden gekommen war und in einem Tal in der Nähe von Afghanistan lebt. Und schließlich Hamza Masood, der Koordinator des Zom-Projekts in Pakistan, der seinen Job als Krankenhausarzt aufgegeben hatte, um sich auf das Abenteuer einzulassen. Die Reise begann in Islamabad, der Hauptstadt Pakistans. Nach einer langen, mehr als 20 Stunden dauernden Fahrt, die sie durch Erdrutsche, blockierte Straßen und Polizeieskorten führte, erreichten Yannick, Arnaud und das Team endlich das HunzaTal. Doch schon bei der Ankunft wurde klar, dass die warmen Temperaturen und die instabile Schneelage ihre Pläne durcheinanderbrachten. Um die Chancen beim Skifahren bestmöglich zu nutzen und verschiedene Täler rund um die Hunza-Region zu erkunden, hatte die Gruppe beschlossen, mehrere kleine Expeditionen von 3 bis 7 Tagen zu unternehmen. Um die verschneiten Hänge zu erreichen, mussten sie jedes Mal ein Basislager an der Schneegrenze errichten. Sie heuerten Dorfbewohner an, die einen Tag lang als Träger arbeiteten und die Ausrüstung trugen. Die Basislager bestanden in der Regel aus einem Hauptzelt, einem Küchenzelt und einzelnen Zelten. Die Temperaturen lagen zwischen -15 und 0 Grad in der Nacht. Für die erste Expedition, die der Akklimatisierung dient, hatten sie das Hopper Valley gewählt. Leider mussten sie sich mit leichten Hängen zufriedengeben, da die starken Schneefälle am Ende des Winters eine sehr instabile Schneedecke hinterlassen haben. „Bis Mitte Februar gab es keinen Schnee und in den folgenden zwei Monaten aber

sehr viel. Mit den Trägern war es nicht möglich, so hochzugehen, wie wir es wollten, um ein Basislager einzurichten. Eine Mischung aus zu viel Schnee in geringer Höhe und einer nicht ganz stabilen Schneedecke war definitiv etwas kompliziert. Wenn man in Pakistan mit einer Gruppe von zehn Personen Ski fährt, muss man so viel Vorsicht wie möglich bieten, deswegen haben wir unsere Ziele zurückgeschraubt“, erklärte Yannick. Aufgrund dieser Umstände verbrachten sie die Skitage mit den Pakistanern. Übungshänge, Snowpark, Lawinenkurse - diese drei Tage ermöglichten eine reibungslose Eingewöhnung in Pakistan und schöne gemeinsame Momente. Doch die Expedition war noch lange nicht zu Ende. Die Gruppe reiste weiter in das Naltar-Tal, um weitere Couloirs zwischen 4.000 und 5.000 Meter zu fahren. Die Erwartungen waren hoch, doch auch hier hatte der Klimawandel seine Spuren hinterlassen. Die warmen Temperaturen und der instabile Schnee hatten den Zustand des Geländes drastisch verändert. Einige der geplanten Hänge, die bis vor kurzem noch perfekt für eine Abfahrt gewesen wären, waren nun von Ackerboden bedeckt und die Bedingungen ließen keine weitere Abfahrt zu. „Das Naltar-Tal hätte uns perfekte Couloirs mit Neuschnee bieten sollen, aber die Bedingungen waren einfach nicht ausreichend“, erzählte der lokale Bergführer im Film. „Es gab einige Faktoren, die uns zum Entschluss brachten, langsam mit Steigeisen abzusteigen, anstatt das Risiko einzugehen, noch höher zu gehen. Wir wollten die Sicherheit der Gruppe nicht gefährden.“ Ein sehr langer Abstieg unter mühsamen Bedingungen folgte. Doch wenigstens bot der Frühlingsschnee auf den unteren Hängen den Skifahrern noch einige genussvolle Momente. Das wahre Ziel der Expedition blieb das Hochtal des Khunjerab-Nationalparks an der chinesischen Grenze. Die Gruppe wollte dort ein Camp auf 4.500 Metern an einem abgelegenen Ort aufschlagen. Noch nie war jemand zuvor dort, um Ski zu fahren. Das Erreichen dieses Tals erforderte allerdings eine umfangreiche Logistik. Genehmigungen, Träger, Lebensmittel - alles musste im Voraus geplant werden. Dank der Unterstützung von Javed, dem erfahrenen Bergführer aus dem Hunza-Tal, erreichte das Team letztlich das abgelegene Tal. Trotz der widrigen Bedingungen machte sich das Team schließlich auf den Weg zu seinem Ziel: dem Basislager am Fuß des Rakaposhi, einem der höchsten Gipfel der Welt mit 7.788 Metern. Der Berg ist das Wahrzeichen des Hunza-Tals und zieht zahlreiche Touristen an, die die beeindruckenden Ausblicke auf das Tal und die Winter im Wandel Die Tour der beiden Athleten Yannick Boissenot und Arnaud Cottet ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie der Klimawandel Einfluss auf den Bergsport nimmt. Insbesondere das Ski Touring ist stark dadurch betroffen, dass die Schneesituation immer unzuverlässiger und unvorhersehbarer wird. Dies erfordert von den Bergsportler:innen zunehmend mehr Flexibilität, wie sie die beiden Athleten bei ihrer Reise ins Hunza Valley bewiesen haben. Trotz der von Anfang an schwierigen Bedingungen, haben sie stets neue Wege gesucht, um das Gefühl der Freiheit zu finden und konnten dadurch entgegen allen Erwartungen, erfolgreich First Lines in die pakistanischen Bergen ziehen. „Den Klimawandel bemerkt man natürlich nicht nur in Pakistan, sondern überall in den Bergen – besonders in den Gletschern oder im Frühling, wenn der Schnee nur noch in hohen Höhenlagen zu finden ist. Das macht die Kombination von Ski Touring mit anderen Sportarten wie Wandern oder (E-)Biking für mich besonders spannend“, erklärt Yannick Boissenot seine veränderte Herangehensweise an das Ski Touring. 25 PAK I STAN

26 PAK I STAN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 umliegenden Gipfel und seine Gletscher genießen wollen. Das Team, mit Hilfe von lokalen Trägern, erreichte das Basislager unterhalb des Rakaposhi auf 3600 Metern. „Wir begannen unsere Wanderung in dieser Nacht um Mitternacht, um den Gipfel am frühen Morgen zu erreichen. Trotz einer Neigung von über 50° hielt der Schnee und bot eine schöne Abfahrt. Was als Plan B gedacht war, wurde zu einem großartigen Plan A. Ich hätte mir kein besseres Ende für unsere Reise vorstellen können, als diesen unberührten Gipfel vor dem Rakaposhi zu besteigen. Die Begeisterung des gesamten Teams bei der Rückkehr zu sehen, hat mir wirklich den Eindruck vermittelt, dass wir alle zusammen auf dem Gipfel waren!“ – sagte Yannick. Diesen Moment des gemeinsamen Skifahrens zu erleben, bedeutete viel für das Team, wodurch die Hoffnung entstand, diese Art von Expedition eines Tages in den Alpen zu organisieren. Yannick und Arnaud blieben noch ein paar Tage in Pakistan, um die mitgebrachten Salewa Produkte zu spenden und die Gastfreundschaft der Einheimischen zu genießen. Ein letzter Chai, ein paar pakistanische Pommes und es ging zurück nach Hause. I N F O BOX Die beiden Athleten Yannick Boissenot und Arnaud Cottet verbindet ihre Liebe zu den Bergen, zum Abenteuer und zu den Abfahrten in unberührtem Schnee. Der Schweizer Arnaud Cottet ist ein Kind der Berge: Er fährt Ski seitdem er laufen kann und hat seitdem auf seinen Skiern die Welt erkundet: Von den Alpen bis zu den Rocky Mountains, von Alaska bis zum Iran und jetzt nach Pakistan. Yannick Boissenot ist nicht nur begnadeter Freerider, sondern auch Kameramann und Bergfotograf. Er fängt seine Abenteuer auf der ganzen Welt ein und verwandelt sie in hochqualitative Bild- und Videoproduktionen. Auch die Reise ins Hunza Valley hat er verfilmt. Die Erstausstrahlung ist für Mitte Dezember geplant. @yannick_boissenot @arnaudcottet “Hunza together”

28 SK I TEST FREERIDE SKITEST HOCHFÜGEN, ZILLERTAL 2024 KATEGORIE "EARN YOUR TURN" Jedes Jahr lädt Bergstolz zum großen Freeride Skitest ein, um die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich Freeride- und Tourenski unter die Lupe zu nehmen. Ende März 2024 fand das Event in Hochfügen statt, wo Experten, Athleten und Branchenvertreter zahlreiche Modelle ausgiebig testen konnten. In dieser Ausgabe widmen wir uns der Kategorie „EARN YOUR TURN“, der Touren-Kategorie, die für all jene gedacht ist, die den Aufstieg genauso ernst nehmen wie die Abfahrt. Während das Tourengehen seit Jahren immer beliebter wird, hat sich das Segment weiter spezialisiert. Die „EARN YOUR TURN“ - Ski stehen für Leichtigkeit im Aufstieg, ohne dabei die Abfahrtsperformance zu vernachlässigen – schließlich will niemand auf das fette Grinsen beim Powdern verzichten. Mit einer Mittelbreite jenseits der 95 mm und der obligatorischen Pin-Bindung zeichnen sich diese Modelle durch Vielseitigkeit und Effizienz aus. Ob steile Couloirs, endlose Powderfelder oder schnelle Turns im Backcountry – die getesteten Ski bieten für jede Vorliebe und jedes Terrain die passende Lösung. Unser Ziel ist es, Dir mit diesem Test nicht nur einen Überblick über die neuesten Modelle zu geben, sondern auch die individuellen Charakteristika der Ski herauszuarbeiten. So findest Du das Modell, das zu Deinem Stil und Deinen Ansprüchen passt. Lass Dich inspirieren und entdecke, was die „EARN YOUR TURN“ - Kategorie für Dich bereithält! Foto: Anton Brey Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025

29 SK I TEST ARMADA Locator 104 ATOMIC Backland 102 Testlänge | Radius 186 cm | ø R = 23 m Erhältliche Längen 162, 170, 178, 186 cm Taillierung 132 | 104 | 123 mm Gewicht 3100 g Preis 799,95 Euro Testermeinung: „Ein Ski, der sich auf für längere Touren super eignet.“ Durch den superleichten Aufbau des Locator 104, kann man zur Genüge Höhenmeter sammeln, ohne, dass einem die Oberschenkel abfallen. Der Ski lässt sich „easy und ohne nachzudenken fahren, hat aber auch keine Spezialfähigkeiten.“ Im frischen Pow liefert der Armada eine solide Performance ab und kommt mit höheren Geschwindigkeiten gut zurecht. Etwas unruhiger wird es dann im verspurten Gelände, hier muss man arbeiten, um den Ski in der Spur zu halten. Insgesamt ist der Armada Locator 104 ein solider Freetourer, der im Pow super zurechtkommt, jedoch beim zerfahrenen Schnee unruhig werden kann. „Für gute Powder-Konditionen.“ Testermeinung: “Leichter Tourenski mit guten Allroundeigenschaften.“ Der Atomic Backland 102 wurde von unseren Testern oft als „Allrounder“ beschrieben, der auch bei wechselnden Bedingungen eine top Performance abliefert. Floaty, wendig, verspielt geht es mit dem Backland im unverspurten Pow nach unten. Wenn schon Spuren ins Gelände gezogen wurden, bleibt der Ski dennoch stabil und spurtreu. Man sollte allerdings nicht zu sehr aufs Gas drücken, da er sonst etwas unruhig werden kann. Auf der Piste waren unsere Tester äußerst überrascht von seiner Performance: „Hätte nicht gedacht, dass ein so leichter Ski so gut auf der Piste geht.“ Empfohlen wird der Ski allen, die sich ihre Turns gerne erarbeiten, aber bei der Abfahrt nicht auf eine Allround-Performance verzichten möchten. „Freetourer @ its best!“ Testlänge | Radius 186 cm | ø R = 20 m Erhältliche Längen 164, 172, 179, 186 cm Taillierung 132 | 102,5 | 122,5 mm Gewicht 2900 g Preis 759,99 Euro Testlänge | Radius 182 cm | ø R = 18 m Erhältliche Längen 175, 182, 189 cm Taillierung 132 | 98 | 119 mm Gewicht 3600 g Preis 750,00 Euro Testlänge | Radius 192cm | ø R = 17,5 m Erhältliche Längen 162, 168, 174, 180, 186, 192 cm Taillierung 134 | 102 | 123 mm Gewicht 3760 g Preis 750,00 Euro BLACK DIAMOND Impulse 98 TI BLIZZARD Rustler 10 Testermeinung: „Sehr gut ausgeglichener Freetourer.“ Sportlich, leicht, mit einer guten Performance. So wird der Impulse 98 Ti von unseren Testern beschrieben. Auch auf der Piste hat der Ski überzeugt: „Sehr gute Performance bei langen & kurzen Schwüngen trotz seines niedrigen Gewichts.“ Im Gelände glänzt der Black Diamond mit einer guten Schwungeinleitung und wenig Flattern bei höheren Geschwindigkeiten. „Sehr gute Wahl.“ Testermeinung: „Earn your Turn“ bekommt bei dem Blizzard Rustler 10 eine ganz neue Bedeutung. Der relativ schwere Freetouring Ski, lässt einen zwar nicht ohne Schweißtropen aufsteigen, doch für die Abfahrtsperformance lohnt es sich allemal. Im Gelände schwimmt der Ski schön auf, ist leicht kontrollierbar und bleibt ruhig und stabil, auch bei zerfahrenem Schnee. Stabil, verlässlich und ruhig geht’s dann ab auf die Piste. Viele Tester haben sich auf diesem Ski eine normale Bindung gewünscht, da sich der Rustler auch gut als reiner Abfahrtsski eignen würde. Empfohlen wird der Blizzard Rustler 10 für den fortgeschrittenen Tourengeher, der sich nicht den Weg zum Ziel setzt, sondern die Abfahrt. „Gefällt mir sehr gut.“

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