Bergstolz Issue No. 123

24 NORWEGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 05 |2024 Es war Herbst, mit traumhaftem Wetter und ebenso guter Stimmung, als eine Gruppe in ein paar der kleinen „cabins“ in Skibotn verweilten, einem kleinen Dorf, welches so weit nördlich liegt, dass niemand außerhalb der Region je davon gehört hat. Ein erlesenes Team von Trail-Bikern – Joline Johansson und Thomas Klingenberg, der Profi-Skifahrer und Drohnenpilot Nikolai Schirmer, der Fotograf Chris Holter und der kreative Allrounder Torstein Greni erkundeten zusammen diesen Ort. Sie radelten, fotografierten, filmten, stießen Freudenstöße aus und schoben ihre Bikes gleich mehrfach hintereinander irgendwo hoch. Jetzt ist es Zeit für ein paar Fragen, damit andere eine Vorstellung davon bekommen, wie dieser Ort wirklich ist. Denn Skibotn existiert. Es ist real. Auch wenn es wie das erscheinen mag, was Norweger eine „Hildring“ nennen – eine schöne Illusion. Wie würdest du Skibotn als Ort beschreiben? Nikolai: Skibotn ist ein kleines Dorf nahe dem innersten Teil des Lyngenfjords. Die hohen Lyngen-Alpen im Westen schützen das Gebiet vor Niederschlägen, die von Stürmen vom Meer hergetragen werden, daher ist es einer der trockensten Orte der Region. In den Niederungen gibt es einen Kiefernwald, der sich in Bergvegetation verwandelt, bevor man die kahlen Berge erreicht, auf denen nichts mehr wachsen kann. Skibotn liegt an der Mündung des Flusses Ivgojohka (auch Skibotnelva genannt), und vom Bergweg aus kann man auf das große Delta hinabschauen, das bei niedrigem Wasserstand entsteht. Das Dorf ist klein (etwa 550 Menschen) mit zwei Campingplätzen als sichtbarsten Einrichtungen auf beiden Seiten der Hauptstraße. Thomas: Skibotn entspricht dem Klischee eines kleinen norwegischen Fischerdorfes. Es ist ein ruhiger Ort, den die meisten Leute einfach passieren. Wenn ich nicht gewusst hätte, was sich dort oben in den Bergen verbirgt, wäre ich wahrscheinlich auch einfach daran vorbeigefahren. Joline: Die Landschaft um Skibotn erinnert mich an Schottland, mit seinen sanften Bergen ohne scharfe Gipfel und seinen grünen Hügeln. Die Gemeinschaft selbst ist etwas abgelegen und verschlafen, aber günstig gelegen durch den guten Wasserzugang und die umliegenden Berge. Wie würdest du das Trail-Biken in Skibotn beschreiben? Joline: Das Trail-Biken in Skibotn ist abwechslungsreich und unglaublich schön. Es gibt alles – von breiten bis zu schmalen Kiefernadeltrails bis hin zu felsigeren und technischeren Abschnitten. Beim Hochpedalieren lächelt man, weil man weiß, dass es auf dem Weg nach unten richtig Spaß machen wird! Auf dem Berg war es absolut fantastisch, die trockenen, gewundenen Kiefernadeltrails mit einer magischen Aussicht zu befahren. Nikolai: Das Trail-Biken ist cool und manchmal spektakulär! Das spektakuläre Biken findet man ein Stück weit den Berg hinauf, oberhalb der Baumgrenze. Dort kann man viel Flow und Grip erwarten. Das relativ trockene Klima bedeutet, dass die Trails in Skibotn früh in der Saison trocken sind und bis weit in den Herbst hinein gut befahrbar bleiben. Ein solides Netz von Trails erstreckt sich durch die Wälder im Dorf und hinauf zu den Bergen. Die Trails sind nicht speziell fürs Biken gemacht, daher ist dies noch echtes, altmodisches Trail-Biken, bei dem nicht immer alles fließt.

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