Bergstolz Issue No. 102

38 ISKOLD Bergstolz Ski & Bike Magazin • 12 | 2021 wirklich etwas schief gehen sollte. Die erste Session verlief dann auch wie in der Einleitung beschrieben - eher mäßig, um die Sache mal positiv zu beschreiben. Dennoch raffte ich mich zu noch einer weiteren Session auf und es ging auch ein wenig besser – wenn auch nicht wie ich mir das vorgestellt hatte. Die Shots sind einfach nicht so geworden wie ich mir das in meiner Traumwelt vorher ausgemalt hatte. Aber fünf Grad Wassertemperatur und die Luft leicht darunter ziehen einfach brutal an den Kräften. „Es war eher der Kampf, der es ausgemacht hat.“ Das Statement steht nach meiner eisigen Session im Nordmeer. Ich bin heilfroh wieder unversehrt im Auto zu sitzen. Auch dass ich der einzige Windsurfer im Wasser bin, war wohl ein Zeichen, dass die Verhältnisse nicht ganz so komfortabel waren, wie ich mir das vorher ausgemalt hatte. Egal, abhaken, jetzt geht es endlich in die Berge – und das ist mehr mein Metier. Aber auch hier gestaltet sich die Vorhersage etwas komplizierter als erhofft. Es ist der Wind: Der Schnee soll mit ordentlich Druck in der Luft kommen, was den ohnehin in diesemWinter miserablen Schneedeckenaufbau mit ordentlichen Triebschneepaketen noch gefährlicher machen wird: Warnstufe 4! Wir sitzen im Van und beratschlagen, wie es in den nächsten Tagen am besten weiter gehen soll: Abwarten! Es bleibt nur eine Möglichkeit. Wir müssen geduldig sein und etwas warten. Die Gefahr ist einfach zu hoch und wir finden auch keine Region in den Nordalpen, wo es besser, also stabiler, aussieht. Auch deshalb fahren wir erstmal in Richtung Zillertal. Hier kennen wir uns am besten aus und vermuten zumindest in zwei bis drei Tagen etwas sicherere Verhältnisse für unsere Aufnahmen zu finden, sobald die Gefahr etwas zurück gegangen ist. Am nächsten Morgen geht es nach einer ordentlichen Mütze Schlaf auf den Berg. Und der Warndienst schien recht zu behalten. Selbst in wirklich flachem Gelände

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