Bergstolz Issue No. 102

36 ISKOLD Bergstolz Ski & Bike Magazin • 12 | 2021 Kalt, eiskalt: Ich spüre meine Hände und Finger gar nicht mehr. Ich fühle mich gerade wie der letzte Anfänger. Nichts klappt so, wie es sein sollte und ich merke, dass mein Plan schwieriger in die Tat umzusetzen wird, als vorher gedacht - erstmal ein warmer Tee im Van zum Aufwärmen…Aber was mache ich hier eigentlich mitten im Januar? Unter Freeridern in den Nordalpen sorgt der Begriff für leuchtende Augen: Nordstau. In der Regel sorgt diese Staulage dafür, dass sich dicke Wolken über dem nördlichen Teil der Alpen entleeren und für jede Menge weißes Gold sorgen. Nicht selten kommen diese Wettersysteme aus Norden oder Nordwesten angerauscht. Und das beschert den Meeren im Norden Europas immer wieder starke Winde und viel Welle. In der Regel dauert es ab dann noch ein bis zwei Tage bis der Freerider seine Spur in den weißen Schnee schneiden kann. Und so entstand die Idee, genau dieses Wetterphänomen zu verfolgen: Wind und Welle im Norden nutzen und dann in den Bergen möglichst optimale Verhältnisse zum Skifahren finden. Die Idee geisterte schon länger in meinem Kopf herum. Im Sommer bin ich nicht zuletzt wegen meiner Frau, die aus Kiel kommt, am Wasser und versuche meine Skills imWindsurfen zu verbessern. Somit stand der Plan: An der Küste Windsurfen und im direkten Anschluss dasselbe Wettersystem zum Freeriden nutzen. Also los gehts mit der Recherche: Den Nordstau zum Skifahren zu nutzen ist ja quasi in jedemWinter immer wieder das Ziel und nicht unbekannt für mich. Das Windsurfen im Winter machte mir da mehr Kopfzerbrechen. Also hieß es, Infos bei Experten einzuholen, die sich mit der Materie besser auskennen. Schnell war klar, dass Klitmøller im Norden Dänemarks wohl der optimale Spot für mich sein sollte. Gute Wellen, die Windrichtung passt in der Regel optimal zum Nordstau in den Alpen und mir wurde versichert, dass die Bretagne oder auch Irland im Winter bei einem wirklichen Sturm für meine Skills einfach zu heftig werden können. Ok, dann also Norddänemark. Und die Kälte: Handschuhe, Haube, dicker Neopren und gute Schuhe. Dann sollte das doch wohl irgendwie möglich sein? Es galt nun die richtige Crew zu finden. Michi Bernshausen als mein Haus- und Hoffilmer war direkt angetan von der Idee und mit Simon Beizaee fanden wir einen motivierten Fotografen für das Projekt. Wichtig war mir auch, dass meine Frau Lotta die ganze Zeit mit dabei war. Als Seglerin hat sie am Wasser einen super Überblick

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