bergstolz

PARADIES - MOTAFON


„Die hab ich einfach weggeschmissen“– erzählt Fabio lachend. „Ich wollte keine Plastikdinger, sondern richtige Ski!“ 

Fabio Studer ist ein echter Vorarlberger – aufgewachsen in der Nähe von Feldkirch, mit den Bergen direkt vor der Haustür. Noch in Windeln haben ihn seine Eltern das erste Mal auf Ski gestellt. Eine Anekdote aus seiner Kindheit bleibt ihm bis heute im Gedächtnis, weil seine Familie ihm die Geschichte immer wieder erzählt. Als er einmal mit seinem 5 Jahre älteren Bruder Ski fahren war und dieser stolz auf richtigen Skiern stand, bekam er nur „Plastikrutscher“ in die Hand gedrückt. „Die hab ich einfach weggeschmissen“– erzählt Fabio lachend. „Ich wollte keine Plastikdinger, sondern richtige Ski!“ 

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Gestartet hat Fabio’s Skikarriere beim Skiverein in Hohenems, dem Heimatort seiner Mutter und dem der Skifirma Kästle, mit deren Skiern Fabio seit letzter Saison unterwegs ist. Während seiner Schulzeit im Skiinternat Schruns-Tschagguns entdeckte Fabio die Einzigartigkeit des Montafons. „Das Montafon hat mein Skifahren schon sehr geprägt“, so Fabio. Mit seinem Vater war er schon von klein auf viel im Gelände unterwegs, weil sein Papa der Meinung war, dass ein guter Skifahrer überall gut fahren muss. 

Das Skigebiet Silvretta Montafon erstreckt sich über zwei Hauptbereiche, die Hochjoch- und die Nova-Seite, die durch Gondeln verbunden sind. Mit insgesamt 140 Pistenkilometern und 36 Liften, kann man viele Freeride Spots auch ohne Tourenausrüstung oder Boot Packing erreichen. Fabios Lieblingsspot liegt auf der Hochjoch-Seite, genauer gesagt im Grasjoch-Gebiet. Das verspielte, anspruchsvolle und vielfältige Gelände lädt immer wieder ein, abenteuerliche Lines zu entdecken. Die Nova-Seite wiederum bietet viele Spines und natürliche Features. Unten raus kann man hier den ein oder anderen Tree Run genießen, vor allem wenn es schneit und man wenig Sicht hat. 

Im Montafon geht es entspannt zu – zumindest was die Stimmung angeht. "Es ist noch nicht so krass überlaufen wie andere Freeride-Hotspots, es verteilt sich ganz gut", erzählt Fabio. Aber auch er merkt, dass es von Jahr zu Jahr mehr Leute ins Gebiet zieht. Trotzdem bleibt die Atmosphäre entspannt, ohne Stress oder gereizte Stimmung. Fabio genießt es, daheim Ski zu fahren, wo er die besten Spots kennt und keine weite Anreise ins Skigebiet hat. 

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Für Fabio beginnt der ideale Freeride-Tag mit einem Blick auf den Lawinenbericht. Dann sind Fabio und sein Kollege Thomas auch schon ready, um die ersten Lines zu fahren. Jedes Mal stellt sich wieder die Frage, ob es auf die Nova- oder Hochjoch-Seite geht. Die GoPro sitzt fest auf dem Helm und filmt den ganzen Tag mit. Zudem entstehen immer wieder spontane Follow- oder Leading-Cam-Clips und solange die Temperaturen niedrig bleiben und die Energie reicht, wird gefahren. "Der Winter ist kurz, wir versuchen so viele Shots wie möglich zu sammeln.“ Die Aufnahmen bearbeitet Fabio später zu Hause – Filmen und Fahren gehören für ihn mittlerweile untrennbar zusammen. 

Fabio’s Highlight im Montafon ist eine Line an der Zamangspitze auf der Hochjoch-Seite – ironischerweise fällt diese legendäre Abfahrt mit dem schwersten Unfall seiner Karriere zusammen. 

An einem wunderschönen Tag, Mitte März 2021, war Fabio mit seinen Freunden Thomas Feuerstein, Bernhard Braun und dem Fotografen Marcel Lämmerhirt unterwegs, um neue Clips zu shooten. Ihr Ausgangspunkt: die Zamangspitze auf 2.386 Metern. Für Fabio ist diese Location etwas Besonderes: „Du kannst auf einem Rücken entlang rüber queren, hast einen kurzen Aufstieg und oben ein alpines Feeling mit Gipfelkreuz.“ Die Vielfalt der Lines dort, von entspannten Abfahrten bis zu fetten Drops, macht die Zamangspitze einzigartig. An jenem Tag lief zunächst alles wie am Schnürchen. Ein kleiner Drop, ein paar smoothe Turns und schließlich ein perfekt gelandeter Dreier über eine Klippe.

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Doch es sollte nicht bei der einen Runde bleiben. Fabio präparierte den Takeoff erneut, um die Cliff für einen weiteren Versuch optimal vorzubereiten. Am Ende des Tages wagte er sich noch ein letztes Mal an den Felsen. „Ich hab in die Landung geschaut, gesehen, dass noch Platz ist und bin entspannt ohne Tricks runtergesprungen.“ Doch die Landung war trügerisch und ein zugewehter Stein wurde ihm zum Verhängnis. „Links habe ich direkt gespürt, dass was nachgelassen hat,“ erzählt er. Trotz des Schmerzes fuhr er auf dem rechten Ski noch 200 Meter zu seinen Freunden, bevor die Pistenrettung ihn abholte.

Im Krankenhaus in Feldkirch stellte sich heraus, dass die rechte Ferse 3-mal gebrochen war, die linke in 14 Teile zersplittert. Eine Woche Rollstuhl und monatelange Reha folgten, bis er im August 2021 das erste Mal wieder einen normalen Schritt ausführen konnte und sein Gang nicht mehr derart stark beeinträchtigt war. Ende November 2021 wagte Fabio schließlich den Schritt zurück auf die Piste. Die mentale Blockade, die er befürchtet hatte, hielt zum Glück nicht lange an. Bereits im Januar fand er genug Vertrauen, um Sprünge zu wagen, ohne sich Gedanken über versteckte Steine zu machen. 

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Im Nachhinein reflektiert Fabio den Unfall und sieht einen kleinen Teil der Schuld auch bei sich selbst. „Große Sprünge oder anspruchsvolle Lines verlangen immer sorgfältige Vorbereitung – egal, wie oft man sie zuvor gefahren ist. Man denkt immer, man kennt jeden Stein am eigenen Hausberg. Aber auch dort muss man die Hausaufgaben machen.“ Gleichzeitig wurde Fabio durch die überwältigende Unterstützung von der Community überrascht. „Als der Unfall passiert ist, habe ich extrem viele Nachrichten bekommen. Die Community vor Ort und auf Social Media hat mich durch meine Reha begleitet und beim Wiedereinstieg unterstützt.“

Neben seinen sportlichen Aktivitäten und Social Media engagiert sich Fabio für coole Events im Montafon. Mit "Rip the Clip" hat er einen Videocontest mit Thomas Feuerstein ins Leben gerufen, der talentierte Skifahrer und Snowboarder anzieht. Die Teilnehmer sind eingeladen, Park Shots, Tricks und beeindruckende Lines festzuhalten. Ein weiteres Highlight ist das Pond Skiing am Kälbersee – ein Waterslide-Event mit Park Hindernissen. Diese Events, zusammen mit dem Freeride-Testival Anfang Februar, bieten auch in dieser Saison spannende Highlights und einzigartige Gelegenheiten für die Community, zusammenzukommen und den Wintersport in all seinen Facetten zu erleben.

 

Infobox

FABIO STUDER ist Profi-Skifahrer und Kästle-Athlet, der seine Passion für‘s Skifahren, Biken, Surfen und Paragleiten lebt. 
Neben spektakulären Filmproduktionen und Social Media Content organisiert er verschiedenste Events und inspiriert mit seiner Sportbegeisterung.
Sponsoren: Kästle, Montec, GoPro, Nocco, SMITH, Therm-IC 
Geburtstag: 17.05.1986 
Wohnort: Koblach 
Hobbys: Ski fahren, Paragleiten, MTB und Surfen 

Social Media: 
@fabiostuder
@fabiostuder 
@fabiostuder 

Ein paar Fakten über das Skigebiet: 
"Ich finde das Skigebiet bietet für jeden etwas: von gemütlichen Powder-Abfahrten entlang der Skirouten über verspieltes Gelände für natürliche Take-offs und Kicker-Spots bis hin zu sehr alpinen, anspruchsvollen Abfahrten. Hier wird wirklich jeder fündig!" - Fabio Studer
Hotel-Tipps: Amrai Suites & Revier 
Ausflug-Tipps: Zamangspitze und Novatal 
Event-Tipps: FWQ, Rip The Clip und im Frühling der Seetal Splash




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