Bergstolz Issue No. 99½

16 VINSCHGAU Bergstolz Ski & Bike Magazin • 08 | 2021 Unser dreitägiger Trailcheck führt uns durch die Regionen von Latsch Schlanders und Reschen. Unseren Stützpunkt hatten wir in Prat, von hier aus starteten wir in der Früh nach Schlanders, wo der Michi Schöntaler am Bahnhof ein Caffè und Shuttleunterneh- men betreibt. Wir steigen in das Shuttle und fahren auf der Nordseite des Vinschgaus Richtung St. Martin hoch – unser Ziel ist der Einstieg in den Panoramatrail. Ohne Shuttle ginge es auch, da nimmt man dann am besten die St. Martin Bahn und quert rüber. Die sportlich hochambitionierten treten natürlich einfach rauf… Nach nicht gerade dem schönsten Sommer - denn es hat auch hier im Vinschgau viel geregnet - haben wir einen super sonnigen Tag erwischt und starten in den Panora- matrail. Der Trail ist technisch und bis auf ein paar S3 Stellen gut zu fahren. Die eigent- liche Herausforderung ist die Anlage des Trails: Teilweise verläuft er an einem sehr steilen Abhang, hier sind keine Fehler erlaubt – ein Absturz ginge wohl eher nicht glimpflich aus. Dafür sind wir so gleich am Morgen hellwach. Landschaftlich ist der Trail ein Traum, hoch über dem Vinschgau zieht er sich am Hang entlang. Nach der Hälfte des Trails wird gerade an eine neue Hängebrücke gebaut, die bis Ende dieser Saison fertiggestellt werden soll. Noch nimmt man hier aber die Um- fahrung. Nach 2,5 Kilometern ist der Trail auch schon wieder zu Ende und wir cruisen weiter zum Propain Trail. Der Propain Trail ist ein Flowtrail mit einigen engeren Anlie- gerturns und coolen Sprüngen. Hier lassen wir es laufen, eine gute Abwechslung und regelrecht entspannend zum Panoramatrail. Der Propain Trail zieht sich durch einen lichten Kiefernwald 3,9 km und 830 Tiefenmeter bis nach Schlanders hinunter. Und übrigens: Er lässt sich von Schlanders direkt aus hochtreten. Lorenz hat schon diesen ersten Vormittag für ein paar coole Fotos genutzt und so rollen wir entspannt – wir haben heute schließlich schon ordentlich gearbeitet! – zur Golde- nen Rose, wo das Mittagessen auf uns wartet. Gestärkt gehen wir auf der anderen Bergseite den Holy Hansen Trail an. Am Haslhof nehmen wir noch einen Espresso zu uns und steigen dann in den super schnellen, coolen Holy Hansen Trail ein. Holy grail, ist der geil, verblockt und wurzelig! Schnell geht es zur Sache, etwas Federweg am Bike gereicht hier nur zum Vorteil. Schnelle, flowige Abschnitte wechseln sich mit steilen Stufen ab, und das auf 6 km und über 900 Tiefenmetern. Das ist großes Kino! Unten angekommen geht es wieder zurück nach Schlanders, wo wir uns am Bahnhof, beim Bikertreff bei Mich treffen und den ersten Tag bei einem Bierchen ausklingen lassen. Am zweiten Tag fahren wir gleich in der Früh nach Reschen und steigen in die Schö- nebenbahn. Hier entstand in der Coronazeit ein neuer Flowtrail für die ganze Familie. Schwungvoll und flowig verläuft der Trail durch den lichten Kiefernwald. Anfänger und Fortgeschrittene haben hier Spaß. Die Fortgeschrittenen können nach jeder Fahrt schauen, ob sie noch schneller durch die Anlieger gepfiffen sind. Der Trail geht bis zur Teerstraße und soll noch bis ganz unten zur Talstation weitergebaut werden, aber das wird dann wahrscheinlich nächstes Jahr werden. Das Reschengebiet will nun ver- stärkt nicht nur die Endurofahrer ansprechen, sondern auch Fami- lien. Wir können schon jetzt ver- raten, dass Ihr dazu im Aprilheft 2022 in unserer Kidsstory aus Nau- ders/Reschen mehr erfahren wer- det. Der Flowtrail verläuft neben dem Schönebentrail, der ja nicht ganz so flowig ist. Hier geht es be- sonders bei nassen Verhältnissen schon zur Sache.Wurzelig und steil, so wie man die Trails in Reschen und Nauders kennt, es ist ein ge- lungener Mix an dem wir uns den ganzen Vormittag gespielt haben. Mal Flowtrail dann wieder Schö- nebentrail - Endurofeeling. Bis wir uns umschauen ist es dann auch schon wieder Zeit zum Mit- tagessen. Wir fahren noch mal den Flowtrail und dann links die Teer- straße hoch, wo wir nach kurzer Zeit auf die Forststraße zur Resche- nalm abbiegen. Nach zirka 20 Mi- nuten kommen wir an der Reschenalm an und genießen den wunderbaren Ausblick auf den Reschensee und die umliegenden Berge. Knödeltris ist hier die Spezialität. Drei verschiedene Knödel mit drei verschiedenen Soßen. Mmmh, ein Gedicht! Und als Nachspeise noch ein Tiramisu und Espresso. Was will man mehr? So gestärkt geht es weiter zum 3 Länder Trail. Gigantische Almwiesen führen auf den Trail nach Nauders hinüber. Wir kommen an die Passstraße und fahren kurz zur Berg- kastelbahn hoch. Hier wartet der nächste Flowtrail auf uns, der Zirmtrail der auf über 2.500 Metern Höhe beginnt und 3,7 km lang ist.Wir fahren nun weiter an der Stieralm vorbei auf die Plamorthochebene mit ihrem Bunker und den Panzersperren. Mussolini ließ hier 1938 die Wehranlagen errichten, um sich vor den deutschen Invasoren ver- teidigen zu können. Leider hat das nicht viel genützt. Sie kommen auch heute noch in Scharen, insbesondere auf ihren Carbonrössern… Wir fahren nach dem Grenzübergang links, den leicht ansteigenden Hügel hoch und haben noch mal einen wunderbaren Blick auf den Reschensee, bevor es dann weiter geht. Zuerst ein Stück auf der Forststraße und dann links steilabfallend in den Plamort Trail und weiter in den Bunkertrail. Mein Lieblingsteil in der Region. Hier kommt rich- tiges Downhillfeeling auf. Schnell und verblockt geht es hier zur Sache. Leider hat der Spaß ein schnelles Ende, da die Kollegen jeweils einen Platten haben. Und wir erst mal flicken müssen. Danach lassen wir es weiter rumpeln und scheppern, bis wir wieder unten im Ort Reschen ankommen und zur Schönebenbahn rüber rollen, wo unser Auto parkt. Eine sehr schöne Runde, die wir hier genießen konnten! Sehr abwechslungsrei- che Trails und mit gigantischer Natur und super Essen eine unschlagbare Kombination. So geht es wieder zurück nach Prat in unsere Unterkunft im Hotel Zentral. Der dritte Tag führt uns noch mal nach Latsch, wo wir wieder mit Michi Schöntaler und unserem Guide Simon unterwegs sind. Leider ist das Wetter nicht mehr so toll und es nieselt leicht. Wir fahren nach St. Martin hoch und steigen bei Nebel in den Sunny Benny ein, ein sehr flowiger Trail, der uns gleich wieder in gute Laune versetzt. Mit dem Nebel gibt es eine besondere Stimmung auf den Bildern. So sliden wir auf dem felsigen Untergrund den sehr langen Sunny Benny Trail mit 8,8 km und über 1.300 Tie- fenmetern hinunter. Bestimmt sehr spaßig bei schönemWetter, aber auch im feuchten hat er ziemlich viel Spaß gemacht. Unten angekommen warten wir auf den Michi und er bringt uns auf die andere Seite

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