Bergstolz Issue No. 98
32 PRODUKTE / / TEST Bergstolz Ski & Bike Magazin • 05 | 2021 DT SWISS| XM 1700 Spline, 29" ORBEA | Rise M Team Orbea startet mit dem Rise voll durch: Das Light E-Bike mit 360 Wh Akku und mit auf 60 Nm Drehmoment gedrosseltem Shimano EP8 Motor bringt gerade mal 18 kg auf die Waage! Wie das geht? Mit einem superleichten Rahmen und edelsten Komponenten. Das, zusammen mit der sportlichen Ausrichtung, versprechen eine außergewöhnliche Fahrdynamik – von der wir uns im Kurztest überzeugten. Auf den ersten Blick scheint man ein normales Trailbike vor sich stehen zu haben, so gekonnt ist der Shimano EP8 RS Motor – RS steht für die Dreh- momentsreduktion auf 60 Nm – integriert, und so schlank ist das Unterrohr. Ein Eyecatcher! Noch dazu, wo man bei Orbea im Bike-Konfigurator und im Myo-Farbgenerator nicht nur seine individuelle Komponentenausstattung zusammenstellen, sondern auch die Lackierung des Bikes ganz persönlich gestalten kann. Für unser Test-Rise haben die Spanier in die Vollen gegriffen: Shimano XTR, Fox 36 Factory Grip2 Federgabel mit 150mm und Fox DPX2 Factory Dämpfer mit 140mm Federweg, Fox Transfer Sattelstütze, E-Thirteen Karbonkurbeln. Gönnen wir uns im Konfigurator noch Karbonlaufräder und ersetzen die 36er Gabel durch eine 34er Fox, dann liegen wir bei einem Gewicht von knapp über 17 kg – sensationell für ein E-Bike! Auf dem Bike fällt sofort die angenehm gestreckte Sitzposition auf. Der steile Sitzwinkel von 76,5° lässt uns viel Druck aufs Pedal bringen. Spartanisch ist das Cockpit, hier gibt’s nur den Wählknopf für die einzelnen Fahrstufen Eco/Trail/Boost und eine Leuchtdiodenanzeige, die am Bremskabel vorne mit befestigt ist, zum Ablesen der Fahrmodi. Die Akkuanzeige leuchtet grün, wenn’s unter 20% geht, rot. Allerdings kann man das normale Shimano-Dis- play im Konfigurator bei Bedarf gleich mit auswählen. Die Unterstützung des EP8 RS liegt im Eco Modus bei ca. 20%, also muss kräf- tig mitgetreten werden. So gehen sich ungefähr 2.000hm aus. Im Trail Modus liefert der Motor deutlich mehr Unterstützung, man kommt 1.400hm weit. Der Boost Modus ist kraftvoll und mit dem Trail Mode eines normalen E-Bikes ver- gleichbar. Selbst sehr steile Anstiege schafft man problemlos, nach 600 bis 800hm ist der Akku dann aber leer. Die Modi selbst lassen sich zudem in der Shimano E-Tube App anpassen. Hier kann ich auch den Akkustand ablesen. Bergab kommt das Rise dank des niedrigen Gewichts sehr nah an das Fahr- gefühl eines normalen Enduros ran. Die sportliche Geometrie mit 66,5° Lenk- winkel und die straffe Federung machen das Fahrwerk poppig und spritzig. Es geht flott über Wurzeln und Felskanten. Das Fahrwerk bleibt gut im Feder- weg stehen und hat viel Endprogression, sodass es auch Sprünge super wegsteckt. Man hat viel Druck auf dem Vorderrad und kann mit dem Bike richtig pushen – gute Fahrtechnik vorausgesetzt. Uns hat das Konzept des Orbea Rise voll überzeugt, hier hat man ein Bike für ambitionierte Fahrer geschaffen, die sich trotz Unterstützung auspowern wollen. Für die Spanier zahlt es sich aus, ihren eigenen Weg zu gehen: Das Rise setzt die Benchmark im Light E-Bike Bereich. www.orbea.com Kein dicker Geldbeutel? Und/oder zu wenig Vertrauen in Karbonlaufräder? Dann hat DT Swiss jetzt den idealen Laufradsatz am Start! Die 1700er Serie gibt es in drei verschiedenen Ausführungen als XC Crosscountry, als XM Trail/Allmountain, oder als EX Enduro. Für unseren Produkttest haben wir uns für die XMs in 29 Zoll entschieden. Fazit: Ein stabiles Schweizer Qualitätsprodukt. Die Alternative zum Karbonlaufradsatz hört auf den Namen XM 1700 Spline. Ein Laufradsatz mit einem guten Kompromiss aus Sta- bilität und Leichtigkeit soll es sein, mit 1.748 Gramm in 29“ kommt man durchaus an den einen oder anderen Karbonlaufradsatz ran. Angegeben wird vom Hersteller ein maximales Systemgewicht von 120 Kilogramm – das geht sich nicht nur bei uns, sondern bei den allermeisten Bikern aus. Auf die 30mm breiten Felgen lassen sich Reifen bis zu einer Breite von 2,6“ montieren – was wir auch gemacht haben. Unsere Wahl fiel auf einen Maxxis Assegai vorne und einen Minion DHR hinten. Getestet haben wir den XM 1700 Laufradsatz auf den schnellen Trails Rund um Finale Ligure. Das heißt, er musste schon einiges aushalten. An das maximale zugelassene Gesamtgewicht reichte allerdings auch keiner unserer Tester auch nur annähernd heran, da ließen wir uns dann doch Luft nach oben. Rasante Sprints gibt der XM 1700 mit direktem Vortrieb weiter, die 350er Naben laufen sehr leicht. In schnellen Kurven und Anliegern ist der Laufradsatz sehr steif und hat beste Performance. Rider mit mehr als 80 Kilogramm inklusive Rucksack und Klamotten sowie sportlicher Fahrweise sollten aber dann doch lieber zum noch stabileren EX 1700 greifen. Bei unserem Gewicht haben wir aber keine Nachteile feststellen können. Der XM 1700 ist stabil und robust und zeichnet sich durch hohe Nehmerqualitäten aus. Er ist das ideale Nachrüstprodukt und steht für Langlebigkeit und Performance. Es muss nicht immer Karbon sein… SPECS Laufradgröße: 29 und 27,5 Zoll Freilaufkörper: SRAM XD, Shimano Microsline und HG Achsmaß: vorne 15mmx110mm, hinten 12mmx148mm Naben: DT Swiss 350 mit Ratchet SL36 Felgen: DT Swiss XM481 Bremsscheiben Aufnahme: Centerlock, beiliegender 6-Loch Adapter Felgeninnenweite: 30mm Speichen: DT Swiss Competition Maximales Systemgewicht: 120kg Gewicht: ab 1.748 Gramm www.dtswiss.com Fotos: Urs Golling
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