Bergstolz Issue No. 96

FRM / / DISENTIS 38 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 | 2021 Ein absoluter Klassiker! Wenn man diese etwas abgedroschene Kategorisierung auf eine Tour in der Surselva anwenden darf, dann sicher für die Val Strem Runde. Bei knapp 50 Höhenmetern Aufstieg lohnt es sich kaum, die Felle aufzuzie- hen.Trotzdem lässt sich der Zustieg wesentlich Kraft sparender und sicherer bewältigen, wenn man sich in einem großen Bogen der Felslücke zwischen Piz Ault und Piz Gendusas nähert. Meist ist der Übergang ins Val Strem vomWind ausgeblasen. Die Ski und das Snowboard wer- den deshalb geschultert oder am Rucksack fi- xiert. Ein Fixseil erleichtert den sicheren Abstieg über den blanken Fels, vereiste und einge- schneite Partien. Auf einer schmalen Fläche an- gekommen, werden die Ski nach rund zehn Metern Abstieg wieder angeschnallt. Die ersten Schwünge sind kurz, viel Platz bleibt einem in diesem Steilhang nicht. Doch schon nach kurzer Fahrt wird der Hang immer breiter. In großen Kurvenradien zeichnet man jetzt eine perfekte Linie in den frisch eingeschneiten Hang – ein Traum. Knapp 1000 Höhenmeter in perfekter Hangneigung lassen einen mit Großmut darü- ber hinwegsehen, dass man die nächsten 400 Höhenmeter vor allem damit „aufbraucht“, das lang gezogene Val Strem in Richtung Sedrun hi- nauszufahren. Zum Glück hat es im Talboden meist schon eine Spur, die Skitourengeher vom Oberalpstock herkommend gelegt haben. So spart man sich einiges an Energie, die man gut dafür gebrauchen könnte, die Tour gleich noch einmal zu fahren... DISENTIS | Val Strem Runde In Kooperation mit www.freeride-map.com Skigebiet: Disentis | Surselva Benutzte Bahnen: Luftseilbahn bis Caischavedra – Sessellifte bis Piz Ault Exposition: Aufstieg E, Abfahrt W/S Höhendifferenz: Aufstieg 50 m Abfahrt 1450 m Tageskarte: Erwachsene CHF 62,00 Alpinschulen/Bergführer: Alpventura www.alpventura.ch Wichtiger Hinweis: Die Tour ist für Snowboarder nicht geeignet, weil man imVal Strem bei geringemGefälle rund vier Kilometer aus demTal ausfährt. Die Lücke bei P. 2840 könnte vom Skilift aus auch direkt anvisiert werden. Der Hang ist jedoch sehr steil, weshalb man bei unsicheren Bedingungen besser zuerst an der Südflanke des Piz Ault aufsteigt und in einem großen Bogen direkt unterhalb der Felszacken zur Lücke hinüberquert. Variante: Wer gerne aufsteigt, kann auch unterhalb des Piz Ault durchqueren und über die gesprengte Felslücke auf den Brunnifirnglet- scher gelangen und von dort auf den Oberalpstock aufsteigen und danach den breiten Südhang insVal Strem abfahren. KARTEN: Freeride Map Disentis 1:25 000 ISBN 978-3-9523489-3-2 www.freeride-map.com STRECKE • Talstation S. Catrina/Disentis (1227 m) – mit der Bergbahn und den Skiliften via Gendusas und Lai Alv bis unter den Gipfel des Piz Ault (3027 m) – kurzer Aufstieg mit den Fellen zur Felslücke in der Nähe des P. 2840 - Abfahrt Richtung West ins Val Strem – P. 2036 talaus- wärts Richtung Sedrun fahren – in Sedrun mit der Rhätischen Bahn zurück nach Disentis TALORT • Sedrun Disentis Tourismus www.disentis-sedrun.ch Schwierigkeitsgrade Die farblich gekennzeichneten Freeride- Korridore zeigen die Bereiche, welche be- fahren werden können. Sie sind in drei Schwierigkeitsstufen dargestellt: Die Klassierung der Sektoren basiert aus- schließlich auf denAnforderungen an die Fahrtechnik. Die Routenwahl muss zwingend den herrschenden Schneebedingungen und der aktuellen Lawinensituation angepasst werden! Weitere Freeride Maps / Other Freeride Maps Einen aktuellen Überblick und einen Blattschnitt aller erhältlichen Freeride Maps erhältst du unter www.freeride-map.com oder indem du den QR-Code scannst. Bestellungen und Informationen über Freeride Maps Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Italien unter www.freeride-map.com Blau – fahrtechnisch einfaches Gelände. Gelb – fortgeschrittenes bis hohes fahrtechnisches Können erforderlich. Rot – sehr schwieriges bis extremes Gelände. Teilweise ausgesetzt – nur Könnern vorbehalten. Extremes Gelände. Bei Sturz Lebensgefahr! Wildschutzgebiet – Freeriding verboten! Aufstieg ! Erhöhte Vorsicht / !! Lawineneinzugsgebiet