Bergstolz Issue No. 96
R I DERPROFI LE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 | 2021 29 ALPINSCHULE ROCK’N ROLL Guido Unterwurzacher & Toni Moßhammer Angebot: Bergsteigen, Klettern, Klettersteig, Freeride, Skitour, Reisen, Eisklettern, Safety-Kurse Partner: Maloja, Lange, Petzl, POC, Dynastar, La Sportiva, Rock’n’Roll Mountain Store, Die Kitzbüheler Bergführer, Kitzbüheler Alpen Beschreibung: Die kleine Alpinschule im Herzen der Kitzbüheler Alpen und am Fuß des Wilden Kaisers besteht aus mittlerweile drei Voll- blut-Alpinisten und staatlich geprüften Berg- und Skiführern. Ihre Mission ist es, bergbegeisterte Menschen auf ihren Berg- träumen und Touren zu begleiten und daraus ein sicheres und unvergessliches Erlebnis zu machen: „Lasst Euch von uns zum Rock’n Roll der Berge führen!“ @alpinschulerocknroll @alpinschulerocknroll.at www.alpinschulerocknroll.at Foto: Alpinschule Rock'n Roll Foto: Alpinschule Rock'n Roll Powder, First Lines und Bergabenteuer, gemeinsam mit den besten Kumpels – das sind die Erlebnisse, mit denen Freundschaften zementiert werden. Mit diesem Gefühl, das jeder Freizeitsportler kennt, haben die bei- den Berg- und Skiführer – und Freunde - Guido Unter- wurzacher und Toni Moßhammer die Alpinschule Rock’n Roll gegründet. „Kennen gelernt haben wir uns wie das eben so läuft“, erinnert sich Guido „Toni hat mich um 3:00 Uhr in irgendeiner Bar angequatscht und gefragt, ob er mich auf ein Getränk einladen darf.“ Er lacht: „Nein, Spaß beiseite. Ich war 14, Toni war 17, wir saßen im gleichen Zug nach St. Johann in Tirol zum Klettertraining. Seit wir uns danach das erste Mal in ein gemeinsames Seil eingebunden haben, ist aus demSeil ein unzertrennbarer Draht der Freundschaft geworden, der gefühlt von Jahr zu Jahr noch stärker wird.“ Was bei vielen ein leidenschaftlich betriebenes Hobby bleibt, wurde bei Toni und Guido zum Beruf: „Das Klet- tern und die Berge waren schon immer die zentrale Säule in unserem Leben“, erklären sie. „Da lag es nahe, die Bergführer-Ausbildung anzugehen.“ Der offensicht- lich richtige Weg: Ihre Leidenschaft für die Berge ist an- steckend. „Die Ausbildung war sehr intensiv und umfangreich. Man wird auf alle möglichen Szenarien hin geschult und trainiert, man muss sein Können in Lehr- auftritten und Prüfungen herzeigen, dann kommt man weiter zum nächsten Level.“ Alles easy also? „Tatsäch- lich hatte ich am meisten Respekt vor dem Ski-Teil bei der Aufnahmeprüfung“, lacht Guido, „hat aber doch ir- gendwie geklappt.“ Als 2012 ihr engster Freund Markus Bendler den Rock’n’Roll Mountain Store in Kirchdorf in Tirol eröffnet, liegt es für die drei Freunde auf der Hand, den Sport- shop mit einer Bergschule zu verknüpfen. Mittlerweile ist mit Christian „Hechei“ Hechenberger ein dritter Guide mit an Bord. „Keiner von uns hat etwas wie ein Spezialgebiet, es ist eher so, dass wir alle drei einfach vom Gleichen reden: Die Sicherheit und Zufriedenheit der Kunden und der Spaß stehen bei uns an oberster Stelle. Ein freundschaftlicher Umgang und die Motiva- tion, den Gästen das Beste zu bieten sind uns dabei sehr wichtig. Jeder hat mittlerweile seine Stammgäste, und wenn man ohne Bedenken seine besten Gäste an seine Partner weitergeben kann, dann weiß man, dass man ein gutes Team hat.“ Neben der langjährigen Freundschaft zieht sich der Rock‘ Roll als zweiter roter Faden durch ihren berufli- chen Werdegang. Der steckt nämlich nicht nur im Namen, den gibt’s auch am Berg: Freeride-Turns statt Bergführer-Schwung! „Auch wenn das bei Guido dann doch manchmal so aussieht“, schmunzelt Toni. „Skitou- ren und Freeriden gehört für uns aber zusammen: Free- riden hat mit Freiheit zu tun, mit der Schönheit der Berge, dem Wegkommen von den Menschenmassen. Auffellen, aufsteigen und dann diese eine Abfahrt ma- chen, die sich den ganzen Winter über nur an drei Tagen fahren lässt.“ „Und zum Abschluss ein Feierabend-Sei- tei (=ein kleines Feierabendbier)!“, ergänzt Guido grin- send. Diesen Spirit nennen sie „den Rock’n Roll der Berge“, und den wollen sie an ihre Gäste weitergeben: „Rock´n Roll ist ein sehr intensives und authentisches Gefühl des Aus-sich-Herauskommens. Das kann man haben, wenn man sich seinen Lieblingssong bei voller Lautstärke reinzieht und dabei mit voller Innbrunst mitsingt, das kann man aber auch am Berg erleben, wenn man seine Line in einen unverspurten Hang gezogen hat.“ Wenig verwunderlich, dass sie als den perfekten Arbeitstag einhellig als „jeden Tag, an dem unsere Gäste einen breiten Grinser im Gesicht und funkelnde Augen vor Freude haben“ beschreiben. Rock’n Roll bedeutet aber nicht Punk-Attitüde: „Wenn wir gebucht werden, dann sind wir für die Sicherheit der Gruppe verantwortlich. Wir sind zudem auch älter – und Väter - geworden, reifer, bedachter und sicherlich auch vernünftiger. Ich muss ehrlich sagen, bei mir hat sich einiges geändert, ich stelle mir viel öfter die Frage: ‚Muss das jetzt echt sein?‘“, erklärt Guido. Dass sich die Rock’n Roller in Richtung Kuschelrock verabschieden, ist aber ausgeschlossen: „Es gibt noch viel zu entde- cken: Berge in Tibet, Peru, im Himalaya, mit Ski oder kombiniert. Und hoffentlich noch viele coole Skitouren- Reisen mit Gästen!“ Wem der Rock’n Roll im Blut liegt, der wird in offenbar auch nicht mehr los. Und so drängt sich die Frage nach dem Rock’n Roll Soundtrack auf: Beatles oder Stones? Blur oder Oasis? Guns N‘ Roses oder Bon Jovi? Chris- tina Aguilera oder Britney Spears? Beide lachen. Und geben zur Antwort: „Brown Sugar, Champagne Super- nova, November Rain und Hit me baby one more time. Aber der Rock’n Roll Sound der Berge, der ist leise und kommt von Innen!“
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