Bergstolz Issue No. 95
56 WI LDER KAISER Bergstolz Ski & Bike Magazin • 12 | 2020 was dazwischen liegt, zum Naturschutzgebiet erklärt. So wurde der Gebirgszug nie durch Liftanlagen erschlossen. Wobei das nicht ganz richtig ist: Zwischen 1952 und 1998 konnte man von Kufstein aus mit dem Kaiserlift bis aufs Brentenjoch bzw. bis zu seiner Schließung noch weiter auf den Steinberg fahren. Dort, am Steinberg, und vom 1.204 Meter hohen Brentenjoch über den Stadtberg ins Tal, zogen sich ein paar wenige Pisten und das kleine Kufstei- ner Skigebiet. Heute fährt der sanierte Lift ausschließlich im Sommerbetrieb. Und im Winter pilgern die Skitouren- geher bei ausreichender Schneelage tagsüber und am Abend aufs Weinbergerhaus, das sich direkt auf dem Bren- tenjoch befindet und einen Ausblick über das Inntal ge- währt, den man sich nicht entgehen lassen sollte (Was man sich übrigens auch nicht entgehen lassen sollte, ist die Küche am Weinbergerhaus!). Dieser kurze Exkurs macht klar: Skifahren ist im Kaiser ausschließlich möglich, wenn man selber aufsteigt. Das kann man mehr oder weniger direkt vom Stadtzentrum aus über die ehemaligen Skipisten – eine vergleichsweise harmlose Unternehmung. Von der Südseite und Scheffau, Ellmau oder Going aus sieht das schon anders aus: Hier warten etliche der klassischen Kaiser-Skitouren, vom Ell- mauer Tor bis zur Kopfkraxen. Auch der Einstieg in den Kaiserexpress – eine Durchquerung des Kaisergebirges auf Ski – erfolgt von hier aus. Auf der Nordseite lädt vor allem im Frühjahr, wenn die Mautstraße zur Griesner Alm im Kaiserbachtal geöffnet ist, das Griesner Kar zum Ski- tourengehen ein. Und genau hier, in der Fritz-Pflaum- Hütte, trinken Kathi und ich Kaffee und warten darauf, dass sich Wetterbesserung einstellt.
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