Bergstolz Issue No. 94
LÄNDERSPIEL 47 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 11 | 2020 Die Älteren unter euch werden sich noch an die Fernsehserie "Die Piefke-Sage" erinnern. Sie hat in den frühen 1990ern das nicht ganz einfache Verhältnis zwi- schen Tiroler Gastgebern und deutschen Urlaubsgästen thematisiert – sarkastisch und ironisch. Oder auch nicht. Filmemacher Michael Bernshausen, selbst "Piefke", hat das Thema mit demTiroler Skifahrer Roman Rohrmoser und dessen deutschem Kollegen Felix Wiemers erneut aufgegriffen und erzählt die actiongeladene Ge- schichte unter dem Titel "Der Tiroler und sein Piefke 2“. Seit 2013 sind sie ein eingespieltes Skifilm-Team: Roman Rohrmoser aus dem Zillertal und Felix Wiemers aus Hessen. In ihrem neuesten Projekt – es ist bereits die achte gemeinsame Produktion des Kreativ-Trios Michael Bernshausen/Roman Rohrmoser/Felix Wiemers - nehmen sie zum zweiten Mal die Hass-Liebe zwischen Österreichern und Deutschen aufs Korn. Und wie schon im ersten Teil dreht sich auch dieser Film um die Unterschiede zwischen Tirolern und Deutschen und warum uns die gemeinsame Sprache des Freeridens doch wieder verbindet. Roman Rohrmoser ist Zillertaler, der Einheimische. Er spielt sich selbst in übertriebener Weise als 'Tiroler', will seine Zeit lieber für sicher selber nützen und braucht keine 'Piefke' bei sich. Und auf der anderen Seite will Felix Wiemers, also der 'Piefke', na- türlich auch genau dann Skifahren, wenn die Bedingungen gut sind. Kurzweilig wer- den im Film sämtliche Klischees über Tiroler Gastgeber und Deutsche Urlaubsgäste - von denen es wahrlich genügend gibt – auf die Leinwand gebracht und satirisch aus- einandergenommen. Dass dabei die Ski-Action nicht zu kurz kommt, liegt bei den handelnden Protagonisten auf der Hand. Nicht umsonst gehören sie seit Jahren zu den Stammgästen auf praktisch allen Filmfestivals im deutschsprachigen Raum. Wie schon die Original-Piefke-Saga von Felix Mitterer ist auch „Der Tiroler und sein Piefke 2“ ein etwas anderer Heimatfilm aus dem Zillertal: Sarkastisch überzeichnet die Menschen, eindrucksvoll in Szene gesetzt die Natur. Und die ein oder andere Re- ferenz auf das Original darf natürlich auch nicht fehlen… Was läge bei dieser Storyline und Konstellation näher, als Roman Rohrmoser und Felix Wiemers zum Doppelinterview zu bitten? Roman und Felix über ... … den gemeinsamen Weg: Roman: Das hat sich über die Jahre entwickelt, wir haben auch gemeinsame Sponso- ren. Und Felix ist ja da bei uns mehr oder weniger aufgewachsen und hat hier das Skifahren gelernt oder ist zumindest schon ewig da. Angefangen hat es damals im Park, dort haben wir uns kennengelernt. Und Felix hat auch viel Zeit gehabt und wir waren eben viel gemeinsam unterwegs. Dann sind die ersten Filme gekommen und es sind immer wieder neue Ideen und Projekte entstanden. … über das eingespielte Team: Felix: Das Wichtigste ist, wenn man zusammen amWeg ist, dass man sich aufeinander verlassen kann. Ich bin mir beim Roman auch sicher, dass er die richtigen Ansagen macht, wenn ich noch oben steh und er steht unten und schaut auf einen Jump.Wenn er sagt: „Das geht“, dann kann ich mich gut drauf verlassen, dass er mich ausnahms- weise einmal nicht verarscht grade. Oder wenn er sagt: „Lass das aus, fahr lieber außen drum rum“, dann ist das auch eine Ansage. Und sowieso bei allen Sicherheits- aspekten am Berg. Foto: Midiafilm Foto: Midiafilm Foto: Midiafilm Foto: Midiafilm Foto: Lotta Wiemers
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