Bergstolz Issue No. 93

Bergstolz Ski & Bike Magazin • 10 | 2020 20 SKITEST ARMADA Declivity 102 Ti Test Länge: 188 cm | ø R= 18,5 m Erhältliche Längen: 172, 180, 188 cm Taillierung: 136 | 102 | 126 mm Gewicht: 4.100 g Preis: 649,95 Euro Unser Eindruck: Der Declivity punktet mit Pistenperformance – für die man aber auch „definitiv PS in den Beinen braucht, sonst geht man recht schnell wieder über zum Driften.“ Im Powder funktioniert er, seiner Mittelbreite entspre- chend, vernünftig. Die Sternstunde des Declivity schlägt allerdings imVerspurten: „Seine Stärke. Ob geradeaus, beim um die Kurve werfen der Ski, oder seitwärts im Drift, der Ski macht genau was man erwartet.“ Eine Empfehlung also für sportliche Skifahrer für „die Piste und den Pulver. Zuhause ist dieser Ski aber dazwi- schen.“ Perfekt für das, was man „den ganzenWinter nord- und ostseitig zwischen den Pisten findet.“ LINE Sick Day 104 Test Länge: 186 cm | ø R= 19,3 m Erhältliche Längen: 172, 179, 186 cm Taillierung: 137 | 104 | 121 mm Gewicht: 3.778 g Preis: 549,95 Euro Unser Eindruck: Der Sick Day 104 hat mittlerweile ein paar Jährchen auf dem Topsheet, aber nichts von seinen Allrounder-Qua- litäten eingebüßt. Auf der Piste ein breiterer Allmoun- tain-Ski packt er locker auch mal einen Resort-Tag. Im Zerhackten kommen sowohl Einsteiger als auch Exper- ten auf ihre Kosten: Ohne großen Kraftaufwand dreht der Ski und vermittelt viel Sicherheit, beginnt aber auch bei Highspeed nicht zu flattern. Im freien Gelände kommt er gut aus dem Schnee, und man surft, je nach Vorliebe, gemütlich runter oder heizt mit Vollgas. Einer für alles, oder der Ski, wenn „jederTag ein Sick Day sein soll, egal welche Bedingungen herrschen.“ MAJESTY Havoc Test Länge: 186 cm | ø R= 23,0 m Erhältliche Längen: 166,171,176,181,186,191cm Taillierung: 143 | 110 | 127 mm Gewicht: 3.700 g Preis: 799,00 Euro Unser Eindruck: Der brandneue Havoc „fühlt sich an wie ein fetter Ski, aber viel vielseitiger! Superleicht und trotzdem sehr sta- bil, mit hoher Laufruhe und sehr gutemAuftrieb im Ge- lände.“ Bevorzugt heizt man mit ihm durch weichen Schnee, „egal ob Powder oder Slush“, überraschend spaßig fährt er sich aber auch auf (harter) Piste. Trotz der Karbonkonstruktion fühlt sich der Havoc im Zer- hackten gut an, wenn auch manchmal etwas steif. Das macht der Rockershape zu einem Gutteil wett. Im Tief- schnee pflügt er stabil, ist aber dennoch agil genug für Treeruns. Leicht genug für Touren, stabil genug für Highspeed – „Ein Ski wie ein SchwizerTaschenmesser.“ DPS Pagoda Piste 100C2 Test Länge: 184 cm | ø R= 19,0 m Erhältliche Längen: 157, 165, 171, 184, 189 cm Taillierung: 132 | 100 | 115 mm Gewicht: 3.820 g Preis: 1.299,00 Euro Unser Eindruck: Der Pagoda Piste ist komplett neu im DPS Lineup und kommt auch gleich in zwei unterschiedlichenTopsheets. Besonders gelungen sind Flex und Dämpfung:Verspielt und surfy, aber dennoch stabil genug, um selbst auf der Piste mit Highspeed zu carven - oder entspannt zu drif- ten. In groben Schneeverhältnissen schluckt die Dämp- fung fast alle Bumps weg, sodass man auch einfach „durchs Gemüse pflügen kann.“ Im Pulver gilt die Regel: „Je mehr Schnee, desto schneller muss man fah- ren!“ Fazit: Ein vielseitig einsetzbarer Ski für fortgeschrit- tene und sehr gute Skifahrer, „die auf G-Kräfte stehen.“ Oder: „Die Allmountain-Version eines GS-Ski.“ Am Mittwoch den 11. März 2020 waren wir im Ötztal, um die letzten Details des „Freeride Skitest Gurgl 2020“ vor Ort zu besprechen. Alles war angerichtet, 37 Skifirmen und 8 Magazine hatten sich angesagt. Die Tester waren organisiert, die Fotografen gebucht, das obligatorische Tegernseer Hell und die Grill- würschtl bestellt. Aber dann kam Covid-19: Ende der Skisaison in Österreich, das Ötztal in Quarantäne, natürlich kein Skitest, keine Testergebnisse... Bei einer Redaktionskonferenz im Sommer haben wir dann lange diskutiert: Was machen wir ohne Tester- gebnisse? Den Skitest für diese Saison komplett streichen? Eine Art „Skipräsentation“ basierend auf den Herstellerangaben? Nach langem Hin und Her haben wir uns dann für folgendes Vorgehen in dieser verrückten Saison entschieden: Wir haben die Testbögen umformuliert und sie den Pro Ridern der Hersteller geschickt. Unser Bergstolz Testteam besteht heuer also aus so illustren Namen wie Sam Anthamatten, Piers Solomon, Matthias Mayr, Sarah Höfflin, Dennis Risvoll, Felix Wiemers oder Birgit Ertl. Uns ist sehr bewusst, dass diese Veröffentlichung nicht mit unserem bisherigen Testablauf und -auswertungs- prozedere mithalten kann, weil definitiv die Objektivität leidet, aber wir waren alle sehr erstaunt, wie ehrlich und kritisch sich die „Tester“ mit ihren Ski auseinandergesetzt haben. Uns waren Fragen wie: „Wie hat sich der Ski zum letzten Jahr verändert?“ und „Wem würdest Du den Ski empfehlen?“ wichtig, um die Beschreibung des Skis zu erarbeiten.Wenn Ihr den Test lest, muss Euch aber klar sein, dass die Bewertung nicht die Meinung von 10 bis 15 Skitestern widerspiegelt, sondern von einem Fahrer, der von dieser Firma gesponsort wird. Also gilt dieses Jahr mehr denn je: Wir haben die Ski mit ihren Stärken und Schwächen und nach deren Ein- satzgebiet beschrieben und wünschen Euch nun viel Spaß beim schmökern! SKI PREVIEW 2020 Kategorie MULTITASKER Fotos: Klaus Listl

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