Bergstolz Issue No. 89

37 SPITZBERGEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 | 2020 Spitzbergen ist eines der nördlichsten bewohnten Gebiete der Welt, das für sein felsiges, abgelegenes Gelände mit Gletschern und ge- frorener Tundra bekannt ist und außerdem Eisbären, Spitzbergen- Renen und Polarfüchsen Schutz bietet. Im Winter sind die Nordlichter sichtbar und im Sommer gibt es die "Mitternachts- sonne" – 24 Sonnenstunden pro Tag. DIRK’S HIGHLIGHT: Die Überschreitung zum Smeerenburgfjord fjiords: „Das Gefühl war einfach unbeschreiblich. Nie werde ich vergessen, wie unser Schiff durch das Packeis in der Bucht anlegte, wir bei einer Schweinekälte die Fälle aufzogen und bei der Abfahrt das Polarmeer zu unseren Füßen lag!“ ANREISE: Von Deutschland aus nach Tromso, Norwegen, von dort aus weiter nach Longyearbyen. In Spitzbergen angekommen, Ankert euer Schiff in Longyearbyen. GUIDES: Dirk Groeger und Maia Stoilova der Mountain Spirit Berg- und Ski- schule. Seit über 20 Jahren sind die zwei weltweit zum Skifahren und Bergsteigen unterwegs. Die Bergschule rund um Dirk arbeitet mit einem kleinen Team, sie organisieren und leiten ihre Reisen selbst und teilen ihre Passion für die Natur mit jedem ihrer Gäste. INTERNETADRESSEN: www.mountain-spirit.de www.skitouren-norwegen.com Nächste Skitourenreise nach Spitzbergen // April/Mai 2021 [ INFOBOX ] herangekommen zu sein. Jetzt ist das Geschick des Skippers gefragt, denn die Ausfahrt aus diesem Fjord ist eng und nicht besonders tief. Prins Karls Forland, Rudmosefjellet und Boureefjellet Wer sich die Karte von Spitzbergen anschaut, dem fällt sofort die langgestreckte, westlich vorgelagerte Insel auf. Der nördliche Teil bietet einige gute Möglichkeiten für Skitouren. Wir visieren die Grimaldibukta als Ankerplatz an, was für das Schiff eine durchaus sportliche Distanz darstellt, weil mehr als 10 - 11 Koten macht die alte Dame nicht und so sind wir einige Stunden unterwegs. Schließlich erreichen wir gegen Mit- ternacht die Bucht und schon beim Anblick der Gletscher freuen wir uns auf den nächsten Tag. Dieser be- ginnt vielversprechend und wir starten Richtung Gletscher.Nach kurzer Zeit jedoch schon zieht eine dunkle Wolkenbank über die Insel und verhüllt die Gipfel, so dass wir eine ganze Zeit im Nebel unterwegs sind, bevor wir abbrechen.Unterhalb von 400 m scheint die Sonne von der Seite unter die Wolkendecke. Das ist wirklich eine surreale Stimmung und wir genießen diesen Augenblick.Der Schnee wäre perfekt zumAbfahren, aber bei der Sicht in dem vergletscherten Gelände wollten wir kein Risiko eingehen. Unten amWasser wartet schon Johnson, der 1. Offizier und Steuermann im Zodiac auf uns. Barentsburg und der Rote Bär Wer ein bisschen in der Geschichte Spitzbergens geblättert hat, dem ist aufgefallen, dass neben den Norwegern vor allem die Russen Bergbau auf der Insel betreiben. Die einzige im Betrieb verbliebene Mine befindet sich in Barentsburg.Der Ort liegt an dem kleinen Grønfjorden gegenüber der Trygghamnabucht. Wir möchten diese russische Enklave auf jeden Fall besuchen und angesichts der verbleibenden Zeit werden wir direkt nach Barentsburg fahren. Der Ort ist wirklich einen Abstecher wert, kommt man sich in sozialistische Zeiten zurückversetzt vor. Schon der Hafen und die endlose Holztreppe vorbei an den alten Gebäuden ist sehr sehenswert. Natürlich darf der obligatorische Bar-Besuch im Kracnij Medwed (Roten Bär) nicht fehlen. Den Ausgang kann sich jeder selbst vorstellen. Nach dem Besuch fahren wir noch einmal in die Trygghamnabucht und werden dort die letzte Skitour unternehmen. Nach der Tour zum Protektorfjellet , dem Wächter über die Einfahrt in den Isfjorden, geht die Fahrt zurück in den Hafen von Longyearbyen, wo wir Abends von unserer Crew mit dem Captains Dinner ver- abschiedet werden, denn am nächsten Morgen verlassen fast alle von uns das Schiff und auch ein Teil der Crew wird wechseln. Ein gelungener Abschluss Nach zwei Tagen Aufenthalt in Longyearbyen stechen wir wieder in See. Der Wind kommt von Norden, es ist etwas kälter geworden und wir werden 10 Tage blauen Himmel haben. Eisbären haben wir auch gesehen dafür hat unser Schiff bei diesemWind keine Chance weiter nach oben zu kommen. Wir sind ein paar Tage im Isfjord geblieben und haben dort in verschiedenen Buchten geankert. Ein echtes Highlight war dieses Mal der Tag der Trygghamna Bucht. Wir waren zunächst auf dem Gipfel des Lagmannstoppen und an- schließend noch auf dem Protektorfjellet. Die Abfahrten hätten nicht besser sein können, steil und perfekte Schneeverhältnisse. Eine ähnliche Kombination mit über 1.700 genialen Abfahrtsmetern haben wir gegen Ende der Reise noch auf der Nordseite des Sankt Jonsfjordes bekommen. Das war auch der nördlichste Punkt, den wir bei den Windverhältnissen mit diesem Schiff erreichen konnten.

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