Bergstolz Issue No. 87

28 SALZBURGER LAND Bergstolz Ski & Bike Magazin • 1 1 | 2019 Für gewöhnlich fahren wir in den höher gelegenen Skigebieten, um perfekten Schnee zu finden. Nicht diesen Winter – selbst niedrigere Berge rund um Salzburg werden zu beliebten Skitouren Zielen. Beim Skitourengehen in Gaißau-Hintersee oder am Bad- Dürrnberg, nahe Salzburg, kommt Kanada Feeling auf. Von der Stadt Salzburg begonnen, über das Hochkönig Gebiet, die ge- samte Dachstein West Region bis hin zu allen Skigebieten im Salzburger Tennengau und Pongau, niemand wird vom Schnee verschont! Wir werden besonders beim Tourengehen mit einer, für uns neuen, Gefahr konfrontiert: Umstürzende Bäume! Beson- ders am Schlenken trauen wir unseren Augen nicht. Unzählige umgefallene Bäume versperren denWeg oder drohen auf denWeg zu stürzen. Erst als sich diese Lage wieder entspannt trauen wir uns wieder mit unseren Tourenskiern durch den Wald aufsteigen. Viele Routen sind zum Hindernislauf geworden. In Zauchensee kennen wir fast jeden Winkel. Wir können beur- teilen, welche Abfahrten noch befahrbar sind und welche zu ge- fährlich. Lawinen und Treeholes sind natürlich auch hier Gefahren, die wir berücksichtigen. (Treeholes sind Löcher, die sich unter den Ästen um den Stamm eines Baumes bilden.) Die Baumgrenze wird nicht überschritten und wir haben immer einen “Tree Buddy” in Sichtweite mit dabei. Die Wälder werden zu un- seren Spielplätzen, Zauchensee zu unserem Wohnzimmer. Nach zwei Wochen täglichem Tiefschnee, Schlafmangel und Koffeinmissbrauch sind wir trotzdem froh, als wir wieder unse- ren Verpflichtungen nachgehen müssen und gezwungen werden, einige Tage Pause vom Berg einzulegen. Das Wetter will aller- dings keine Ruhephase einlegen und so sitzen wir auf Nadeln und sobald es unsere Zeit erlaubt, wieder in der ersten Gondel. Nach wie vor schneit es pausenlos, wir fühlen uns wie gefangen in einer Schneekugel. So viel Freude uns der Winter bereitet, so viel Kummer bedeutet er für andere. Dächer drohen unter dem Gewicht der Schneemas- sen einzustürzen, ganze Täler sind von der Außenwelt abgeschnit- ten. Die Straßen sind entweder unbefahrbar oder wegen zu hoher

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