Bergstolz Issue No. 87
22 POWDERCHASE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 1 1 | 2019 und der kalte Powder staubt über unsere Köpfe hin- weg. Die Bäume sind tief verschneit und stehen wie weiße Zelte in der Landschaft. Dank unserer perfekten Geländekenntnisse und der Disziplin der Teilnehmer erleben wir ein geniales Wochenende in den Radstäd- ter Tauern, an welches ich noch gerne zurückdenke und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert... Christian Obermayr , langjähriger Powder- chase Teilnehmer: Als die Entscheidung Zauchensee fällt bin ich gespannt und freue mich auf die Tage, die vor mir liegen. Und es ist so wie ich es erwartet hatte: großartiger Powder im flachen, baumdurchsetztem Gelände. Und zwar ganz ohne „Panik“, ohne Unsicherheitsgefühl, sondern mit der puren Freude die man eben empfindet, wenn man einem ortskundigem Bergführer hinterherfährt und sich ganz auf‘s Fahren konzentrieren kann. Ricarda Schneegass , Powderchase Auf der Heimfahrt sieht die Welt wieder ganz anders aus. Die Sonne, sowie die moderaten Temperaturen waren fleißig: keine schneebedeckten Straßen mehr, einige der Schneemauern sind zumindest ein wenig in sich gesunken, die Menschen schauen auch schon zu- friedener drein. Das bin ich auch - zufrieden. Zufrieden damit, vielen Powderchasern ein wundervolles und si- cherlich unvergessliches Wochenende bereitet zu haben. Und zufrieden, dass mein Bauchgefühl mich nicht getrügt hat, als ich mich, trotz medialer Bericht- erstattung, entschied, das Wochenende stattfinden zu lassen. Denn Bauchgefühl ist vielmehr als bloß ein „Gefühl“ - es ist die Summe aller Erlebnisse und Er- kenntnisse im Leben. Und davon hatte ich jetzt noch- mal mehr! Klaus Gruber , zertifizierter UIAGM Bergführer Nachdem die Teilnehmer ihre Heimreise angetreten haben, sitzen wir noch ein wenig zusammen. Es ist gut und sicher gelaufen. Wir hatten disziplinierte Teilneh- mer und konnten mit der richtigen Spur und Gelände- wahl trotz hoher Lawinenwarnstufe ein tolles Freeride Wochenende ermöglichen.Wir sind uns aber auch da- rüber im Klaren, dass das nicht „Glück“ oder „Zufall“ war. Es war eine realistische Einschätzung der Situation vor Ort. Und die „mediale Berichterstattung“ war in den kommenden Tagen nur auf unseren Instagram Ka- nälen mit reichlich Powdershots relevant. Christian Obermayr , langjähriger Powder- chase Teilnehmer: Im Nachgang gesehen habe ich persönlich von dem Wochenende nur profitiert. Die Unterschiedlichkeit in der Wahrnehmung war sehr lehrreich: Panikmache in den Medien einerseits, realistische Einschätzung der Lage durch unsere lokalen Bergführer andererseits. Es geht eben viel um Differenzierung. Und: es sind doch genau die schwierigen Situationen in denen man lernt, was es heißt, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Pauschale Risikovermeidung ist einfach. Es geht bei Powderchase nicht darum den meisten Schnee zu finden, sondern dorthin zu fahren, wo die besten Bedingungen herrschen. Entscheidend sind hierbei die Kenntnisse der lokalen Bergführer. Mit ihrer umfangreichen, staatlichen Ausbildung und jahrelan- ger bzw. jahrzehntelanger Erfahrung können die in ARD und RTL titulierten „Krisenherde“ zu einzigartigen Freeride Wochenenden führen!
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