Bergstolz Issue No. 73

Seite 34 | BERGSTOLZ Ski Magazin JANUAR 2018 JULBO WHITE vermittelt – Isländer sind wirklich hilfsbereit! Im leichten Schneefall sehen wir den Zweimaster zum ersten Mal. Der Captain erklärt stolz, dass dieses Segel- boot mit der detailreichen Einrichtung ein Ferrozement Boot ist. Also fahren wir mit einem Betonboot durch das vier Grad kalte Meer. Über die Reling sollte man übrigens nicht fallen – Todesurteil. Ein Teil der Crew packt gleich Mal die Klettergurte aus und bindet sich am Boot fest, während der Captain von seinen Seekajak-Expeditionen erzählt. Und auch davon, dass dann hin und wieder Wale ganz nahekommen, und man aufpassen muss, dass das Kayak nicht umgeschubst wird. Am Horizont nur schneebedeckte Berge. Die Überfahrt auf die unbewohnte andere Seite des Fjords dauert einige Stunden, aber plötzlich biegen wir um die Ecke und der Wellengang ist weg. Wir sind im Seitenarm des Fjords angelangt. Plötzlich – und natürlich hat niemand eine Kamera griffbereit – taucht tatsäch- lich einWal neben uns auf. Er sprüht eine Fontäne aus seinemAtemloch, bevor er mit einem majestätischen Wippen der Schwanzflosse wieder abtaucht. Mit Dinghis setzen wir aufs Land über, dank des Kartenmaterials an Bord haben wir einige lohnende Abfahrten gefunden. Trotzdem ist das Highlight der Blick von oben auf das im Fjord einsam daliegende Segelboot. Dieses Gefühl, ganz alleine so weit weg von der Zivilisation zu sein, ist überwältigend. Was von Island bleibt: DerWunsch, so bald wie möglich wieder her zu kommen! Immerhin haben wir nur einen Bruchteil dieses magischen Fleckchens erkundet. Und die Erkenntnis, dass mit der richtigen Crew weder gutes Wetter noch viel Wohnraum nötig ist, um den perfekten Freeride-Trip zu erleben.

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