Bergstolz Issue No. 73

Seite 24 | BERGSTOLZ Ski Magazin JANUAR 2018 SKITEST VÖLKL VWerks Katana Gefahrene Länge: 191 cm | ø R= 25,9 m Taillierung: 143 | 112 | 132 mm Gewicht: 3960 g Preis: 1.000,00 Euro Unser Eindruck: Der Völkl ist „fast zu leicht für einen Ski dieser Klasse“. Das bevorzugte Einsatzgebiet des VWerks Katana lässt sich allerdings aus dem ambitionierten Flex erahnen: Ein Gerät zum Ballern! So macht der Ski auch beim Tempobolzen auf der Piste keine Kompro- misse, die Kante greift 1A. Auch imVerspurten bringt den Völkl absolut nichts aus der Ruhe, der hämmert überall einfach durch. Dasselbe Spiel im Powder: große Turns und hohes Tempo sind die Welt des Katana! Diese „Dampfwalze in Leichtbauweise“ ist nur wirklich guten Skifahrern zu empfehlen, die eine Abfahrtsmaschine zumAufsteigen suchen: „Für sport- liche und ambitionierte Fahrer auf Speed!“ Rossignol Seek 7 Gefahrene Länge: 176 cm | ø R= 21,0 m Taillierung: 122 | 86 | 108 mm Gewicht: 2500 g Preis: 499,99 Euro Unser Eindruck: Die „Seven“-Serie ist beinahe schon eine eigene Marke –Wiedererkennungswert 100%. So passt auch der Seek 7 genau ins Familienbild. Zudem schreit sein niedriges Gewicht geradezu Freetourer. Hinsichtlich Abfahrtsperformance überrascht der Rossi dann aber mit seiner Laufruhe und Stabilität. Er fühlt sich bei mittlerem Tempo und in mittelgroßen Radien am Wohlsten, pflügt aber durchaus souverän auch mal schneller durchs zerfahrene Gelände oder carvt im Kurzschwung über die Piste. Im Pulver sorgt die typi- sche Schaufel für richtig guten Auftrieb. Wer seinen Freetourer auch als Alltagsski einsetzen möchte, be- kommt hier ein tolles Gesamtpaket. K2 Wayback 96 Gefahrene Länge: 177 cm | ø R= 21,0 m Taillierung: 128 | 96 | 118 mm Gewicht: 3100 g Preis: 599,95 Euro Unser Eindruck: Ob man das neue Design jetzt als Rück- oder Fort- schritt betrachtet sei dahingestellt – eines ist jedenfalls klar: Der Wayback ist sofort als solcher zu erkennen und als Skitourengeher bekommt man genau, was man sich erwartet: Auf der Piste punktet der K2 mit seiner Drehfreudigkeit, im Gelände werden weniger erfahrene Freetourer ihre Freude haben, reagiert der Wayback doch gewohnt fehlerverzeihend und leicht manövrierbar.Auch im Powder liefert er solide Perfor- mance ab.Auch wenn die Sternstunden fehlen, ist und bleibt der Wayback das "Touren-Sorglospaket" mit tollem Preis-Leistungsverhältnis. DYNASTAR Mythic 97 Gefahrene Länge: 184 cm | ø R= 15,0 m Taillierung: 133 | 97 | 113 mm Gewicht: 2900 g Preis: 849,99 Euro Unser Eindruck: Dass der Mythic aus der Dynastar-Familie kommt, ist schon an der gewohnt langen Schaufel mit dem unverkennbaren Shape auszumachen. Egal ob Piste, Zerfahrenes oder Powder: der Mythic lässt sich easy bewegen, für hohes Tempo fehlt ihm allerdings etwas Stabilität. Unsere Tester bezeichneten den Dynastar als Allround-Tourer:Weder besonders leicht, noch mit herausragender Performance, aber für viele Freetourer einfach zu handhaben. Der Flex fährt sich sehr ange- nehm, außerdemmacht der Auftrieb im Powder richtig Spaß. Wer einen soliden und unkomplizierten Free- tourer sucht, aber keine Spitzenperformance braucht, ist hier richtig. „Die Varianten und Lines in Liftnähe werden bei uns mittlerweile in den ersten Stunden förmlich niederge- mäht. Deshalb ist es für uns Gang und Gäbe, beim Variantenfahren oder Freeriden die Felle einzupacken. Auch mal, um dem Trubel im ‚normalen‘ Freeridegelände zu entkommen“, meint Nadine Wallner. Und die muss es ja als Arlbergerin und zweifache Freeride Worldtour Siegerin wissen! Sie trifft damit genau die große Sehnsucht aller Freerider auf unverspurte Hänge und a guade Zeit mit Freunden am Berg. Die Skiindustrie sieht diesen Trend natürlich ebenfalls und reagiert seit einigen Jahren mit immer leich- teren Ski. Und das nicht für die 68mm Spandexhosen-Racefraktion, sondern auch bei den „richtigen“ Ski über 100 mm. Wabenstrukturen, neue Materialien wie Graphen, leichte Paulownia Holzkerne und natürlich Karbon sind die Zutaten, mit denen die Hersteller die Pfunde bei den Ski purzeln lassen. ABER: Bei der Gewichtsreduktion von Freerideski sollte eines immer berücksichtigt werden, und zwar die Fahrperformance. Denn es bringt ja nix, mit der breiten Latte bis zum Einstieg in den wunderbaren, unverspurten Hang zu hiken, wenn der Ski dann in der Abfahrt nichts kann und keinen Spaß macht. Wir haben uns im Test deshalb auf die Abfahrtsperformance konzentriert. Beim Aufstieg zählen fast eh nur die Gramm und die könnt ihr in der Tabelle finden. Ganz wichtig ist uns noch der Hinweis auf das „Gesamtpaket“: Überlegt Euch genau, wofür ihr den Ski verwenden wollt. Ein 100mm-Ski mit superleichter Aufstiegsbindung ist nur für sehr wenige Skifahrer das richtige Setup. Gott sei Dank wird aber auch die Auswahl an leichten und trotzdem stabilen Freeridebindungen immer größer. „WEIGHT WATCHERS“

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