Bergstolz Issue No. 128

24 I TAL I EN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02/2025 Strand. Wir folgten dem Piani Borghetto bis Bordighera, wo wir nach gut drei Stunden im Sattel schließlich auf der Strandpromenade ankamen – und in einer Bar auf unser erstes großes Etappenziel anstießen. Nach der Stärkung ging es weiter über Ospedaletti auf dem ligurischen Küstenradweg zurück nach Sanremo. Dort verluden wir unsere Bikes und setzten die Reise fort: über Imperia in Richtung Pieve di Teco und hinauf zur Passstraße nach Colle di Nava. Dort, auf einem abgelegenen Campingplatz, bezogen wir unser Lager für die kommenden Tage. Colle di Nava ist ein verschlafenes Dorf mit gerade mal einer Pizzeria und einer Bar – mehr braucht es auch nicht. Denn wir waren ja zum Biken hier und das ist wirklich sensationell. Am nächsten Morgen stand eine Tour ins Nachbartal auf dem Plan. Über eine Forststraße erreichten wir den Colle di Prale und folgten der SP216 bis zum Colle di Caprauna. Links von uns ragten die Berge der ligurischen Alpen in die Höhe. Am Colle begann das eigentliche Abenteuer: der Einstieg in den Trail. Ein paar EnduroMotorradfahrer wollten denselben Trail nehmen, kehrten aber bald um – zu eng, zu zugewachsen. Für uns genau richtig! Am Colle Domenica legten wir eine kurze Rast ein, bevor es richtig zur Sache ging: technischer Uphill, verblockt, steinig. Ohne unsere E-Bikes wäre der Frasinello-Ridge-Trail kaum zu schaffen gewesen. Wir schoben und wuchteten die Bikes über so manchen Felsen. Aber genau das war es, was wir suchten: wild, urig, einsam. Oft mussten wir den Trail neu suchen, denn Markierungen gab es kaum. Nach scheinbar endlosen Metern, Schweißtropfen und Anstrengung erreichten wir den "Gipfel" – eher ein überwucherter Hügel. Doch der Blick und die folgende Abfahrt machten alles wett: abwechslungsreich, mal steil über Felsplatten, mal locker durch Geröll, bis wir auf eine Straße stießen und gleich auf der anderen Seite in einen waschechten Downhill überging: den DH Antenna. Steilstufen, verblockte Felspassagen, Adrenalin pur. Wir „ballerten“ durch bis Casa Baraucola, nahmen noch einen leichten Trail-Abschnitt mit und rollten schließlich in Pieve di Teco ein. Ein Ort mit ein paar Lokalen, perfekt für eine Pause, bevor wir die letzten 700 Höhenmeter zurück nach Colle di Nava in Angriff nahmen. Natürlich gibt es normalerweise ein Shuttleunternehmen, aber Ende Oktober war dort schon Saisonpause. Kein Problem mit unseren Pivot Shuttle LT und Shuttle AM. Ohne E-Unterstützung wäre das Ganze kaum machbar gewesen. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder den Campingplatz. Es gab eine fantastische Pizza und einen Plan für den nächsten Tag. Am zweiten Tag nahmen wir uns die Trails rund um Colle di Nava vor. Die Jungs von Nava Freeride haben hier ein beachtliches Netz geschaffen – alles naturbelassen, nichts verbaut. Falegname, Neonato, Carabinieri, La Fattoria: allesamt schnelle, spaßige Trails, die ordentlich Laune machen. Pro Trail muss man 300 bis 500 Höhenmeter einkalkulieren. Mit dem E-Bike kein Problem, aber wer mag, kann sich auch shutteln lassen. Wir verbrachten den ganzen Tag auf dem Bike. Am Abend kochten wir im Sunlight Adventure selbst und planten die große Tour am kommenden Tag. Frühmorgens ging es los. Wir fuhren die Via Provinciale Monesi hoch, um den Neonato-Trail zu erreichen. Flowig und lichtdurchflutet führte er bis zur SP28 – defi-

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